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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 11.1909-1910(1910)

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Nr. 6
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Eberth, Rud. H.: Stadt und Feste Spangenberg
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31848#0130

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Eisernen folgte »Zerrinann der Gelehrte, der das Gchloß auch eine Zeiclang bewohnte.
Gein Gohn Ludivig I., der Friedfertigc, rvurde auf Spangenberg geboren und starb auch
daselbst iin Iahre 1458. Auch seine Geinahlin, Anna von Gachsen, Tochter des Rurfürsten
Friedrich des Gtreitbarcn, starb ;u Gpangenberg, und liegt in der Gradtkirche ;u
Gpangenberg begraben. Wilhelin I, Landgraf ;u ^essen, der einen Zug nach dein
heiligen Eande unrernonnnen harre, kehrce an Leib und Geele ;errücrec ;urück und über-
gab die Aegierung seinein Bruder Wilhelin II.; auch er rvohnce in Gpangenberg, von
seiner Abdankung bis;u seinein Tode. Wilhelin II. residierce ebenfalls in Gpangenberg,
und sein Gohn Philipp der Großinütige von Hessen rvar eine kur;e Zeit daselbst. Geine
;weite Geinahlin Margarcche von der Gaalc rvohnce und starb hier und ist in der Gtadr-
kirche begraben; ein Grabstein ;cigt ihr Bild.

Gpater rvurde das Gchloß für Gcfangene cingerichtcr. GrctS hatte es eine Be-
satzung Goldatcn und besiyr den Auhin, nienrals eroberc rvorden ;u scin. In, dreißig-
jahrigen Rriege rvurde die Fcstung schon kur; nach Ausbruch dcs Rrieges von einer
Tyllischcn Abteilung belagert. Unverrichccter Gache blieb dieselbe in Gpangenberg bis
;uin Iahre 1627; sodaß die Bürgerschafc durch die große Besatzung sehr ;u leiden hatte.
Gchliinnrer rvar cin Angriff der Rroaten I6Z7, dcren Angriff abgeschlagcn, dic sich abcr
dainic cncschadigten, daß sie die Gcadc an;ündecen, cin ungeheucrer Brand ascherce ccrva
8^ ^auscr ein. Durch die I?erbesserung der Gchußrvaffcn büßte das Gchloß nach dcnr
Rriege scine hervorragende Bedcurung ein. Iin siebcnjahrigen Rrieg überlieferten
dann auch die 7-2 U7ann starkc Besatzung, ineistens Invaliden, ohne jcden Wider-
stand die Lestung dcn Fran;osen. 2lls Scaatögefangnis dienre sie ;u hcssischcn Zeiten und
rvurde nichc rvieder rvic cinst ein Lürstcnsitz. Iin Iahrc 1866 rvurde Rurhessen prcußisch,
von da ab rvurde die Fcste als Gefangnis encbehrlich, nur noch cinnral diente sie gefangenen
,^ran;oscn 1871 ;unr 2lufcnchalr. Dann rvar die 1?este gan; vcrlasscn, der Doinancnfiskus
crhiclt die Gebaude als Baudenkinal. Vor einigen Iahren sollte die Burg, da die
Mittel ;ur Untcrhaltung fehlcen, vcrkaufr rverdcn. Gcgen dieses 12orhaben rvurde jedoch
vonr Derein für hessischc Geschichce und Landcskundc Einsprachc erhobcn, rveil das Gchloß
auf das engste nrit der hessischen Geschichtc verknüpfc ist. 12on Geitcn dcr Regicrung
rvurde dcnn auch von cincnr Verkauf abgcsehen und heute ist dasclbst eine ^orstlchrlings-
schule cingerichtet. 2Zei dcin Uinbau stellte sich heraus, daß der bauliche Zustand ein viel
schlcchterer sei als angenonrincn, rvar.

turm Ucgt nach dcm breitcn und ticfen natürlickcn
Halsgrabcn zu an ciner Ecke. Um den Bczirk ziebt
sich dcr altc Burgwcg zu ciner rNauerlücke, dic
wol)l frübcr durch ein Tor gcschloffcn wae. Die
Ruinc ist in traurigstem Verfall begriffcn. Ucber-
all licgcn die Rcste ncucr Stcinabstürze, namcntlich
dcr große Vvohnturm sicht ganz bcdrshlick aus.
2lus dem Fuß dcr Aingmauer rcckts vom Tor
habcn sick großc Stückc gelöst, von Sicherungs-
arbcitcn bcmerkt man dagcgen nickts. Dic Schweizer
zustandige Behörde sollte hier cncrgisck cinschrcitcn.
°°L>treitberg.

Bcrcits in dcr vorigcn Plummer berichtetcn wir
über Einstürze an dcr Ruine Strcitbcrg (Fränk.
Schweiz). Inzwischcn sind wciterc Tcilc dcr schöncn

Burgenschau.

vie mit einem * versedenen vachricbten Nnä eigene Mitteilungen unlerer
Mitarbeiter. vachäruck äerlelben nur mit genauer (Zellenangabe gestattet.

Gefahrder.

^lki'euclenberg.

Rheinabwarts von dcm bckanntcn, wcnn auch
heutc sehr vcraltctcn Badcortc Ragaz in dcr Schweiz
erhebt sich auf cincm nicdrigcn Vorbcrge über dcm
breitcn Rheintale dic Burgruinc Freudenbcrg. Ein
wohnturmartiger Bergfricd bildete das Hauptwcrk.
Rühn erhob cr sich auf ciner stcilen Schiefcrklippe,
durch cincn brcitcn Grabcn gctrcnnt von der weitcn
fast quadratischcn Vorburg. - Ein starkcr 21und-
 
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