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Lurgen und Schlösser im ehemaligen Aachener Reich. II.
Von Herm. Friedr. Macco, Berlin-Steglitz.
Gchloß Ralkofen.')
leichrer Anhöhe licgt an einer rechrs von der Iülicher Landstraße an
dein Meicrhof „Elf Gecken" vorbeiführenden Rastanienallee das Schloß
Ralkofen. Der Vvasfergraben, welcher früher das ganze Schloß uin-
gab, ist nur noch an der Güd- und dcr Wesrseire und selbst dorr nur
teilrveisc erhalccn. Auf der übcr den Graben führcnden Einfahrc
erhebc sich der iin Iahre 175Z renovierte hohe Uhr- und Glockcncurin, an den sich rechcs
die voin Archicekcen Louven uingebaucen Gekonoiniegebaude inic kleinein rundein Eckcurin
schließen, wahrend das encsprechende Gebaude nach links zu der ^errschafcswohnung hin-
zugezogen ist. Das sowohl außerlich wie iin Innern inic reichcn Rokoko Mrnainencen ver-
zicrce Herrenhaus wird durch eine altc hohe Maucr inic dcin nördlichen Eckcurin vereinigr.
Goweic sich jeyr noch feststellen laßc, bildece die ganze Schloßanlage auch in alcerer
Zeic cin durch einen breicen Massergraben gesichertes Viereck, an dessen Ecken runde Türinc
slanden; von diesen sind heucc noch drei - zwci an der Wcstseite, einer nach Gsten
vorhanden, jedocb ohne 'Zeline. Der links von der Einfahrc gelegene zwei Mecer starkc
Bergfried überragce alle anderen Türinc. Vloch iin Iahre 1752 hacre er eine >Zöhe,
welchc die heurigc uin ungcfahr drei kNeter übersteigc.
Das Riccerguc Ralkofen uinfaßt inir aliein Zubehör2j 572 Morgen. Geine altestc
Geschichte ist in Dunkel gehüllt. Die altestc urkundlichc Erwahnung findet sich 14Z7, als
ain 27. tNar; Adain von ^airen init Agnes von dein Iveyer den Ehcvertrag errichcece.
Unrer den von ihin cingebrachcen Gütern koininc auch vor „Hof, Erbe und Guc zu
Ralkofen iin Rcich 2lachcn". 2ldain von Hairen, seit I4Z7 Mitglied des adeligen Gchöffen-
stuhls der freien Reichsstadc 2lachen, belastctc IZ52 „hoff, huysinge, hoyvereyde, erve ind
geseeß genanc der Raclkavenc" init 18Z Gld. Unrer seinein Gohn Gerhard fallt 1^6-s
die nachstc Erwahnung, 1^81 nahin dessen Witwe Benigna von Raldenborn init ihren
Döchccrn Agnes und Elisabeth auf 'Ralkofcn 222 Gld. auf. Mannliche Nachkoininen
waren nicht vorhanden^) und so fiel Ralkofcn an den init der genannren Agnes ver-
inahlten Aachener Schöffen und Bürgermeister Letschyn Lolyn und von diesein an seine
Dochccr 2lnna Lolyn, welche den Iunker Wcrner von Merode-Houffalize heiracete.
Ihre ^lachkoininen blieben bis fast zuin Ausgang des 16. Iahrhundercs iin Besitze dcs
Guccs. Merner von Merode besriininte durch Testainenc voin 22. Dez. 1522 seinen Gohn
Rikald, 2?ogc zu Burcscheid, zuin Erben.
Die Tradirion berichtet, Raiser Rarl V. habe auf seiner Reise nach Aachen, wo sein
zuin röinischcn Rönige erwahltcr Nrudcr Ferdinand dic Rronc einpfing, in der Nacht
voin 6. zuin 12. Ianuar 15ZI auf Ralkofen übcrnachtet und dein ^ause für ewigc Zeicen
Gceuerfreiheit zugesicherc. Die Erzahlung verdient aber wenig Glauben und die kritischc
^sorschung vcrlcgr dic Episode auf den Ellerbornshof iin Reichsdorfc Haaren.
Mährend der Rcligionskainpfe in Aachen wurde 1582 das auf Ralkofen gelegenc
^auptquartier der Gpanier von dein streitbaren ?lnführer der protestancen, dein Bürgcr-
h Vgl. mcine ausführlichc Abhandlung i. d. Zcitschr. d. 2lack. Gesch. Ver.. Ld. XXVI, S.1ZZ-1S4.
Ralkoscn 290, Aott 120, Elfgcch'cn Sd, sowic Garten und parzellicrtcs Land bci chaaren llö Morgcn.
ß Ein 1492 erwäbnter Sobn wilbelm von Haaren scheint ledig gcstorben zu sein.
Lurgen und Schlösser im ehemaligen Aachener Reich. II.
Von Herm. Friedr. Macco, Berlin-Steglitz.
Gchloß Ralkofen.')
leichrer Anhöhe licgt an einer rechrs von der Iülicher Landstraße an
dein Meicrhof „Elf Gecken" vorbeiführenden Rastanienallee das Schloß
Ralkofen. Der Vvasfergraben, welcher früher das ganze Schloß uin-
gab, ist nur noch an der Güd- und dcr Wesrseire und selbst dorr nur
teilrveisc erhalccn. Auf der übcr den Graben führcnden Einfahrc
erhebc sich der iin Iahre 175Z renovierte hohe Uhr- und Glockcncurin, an den sich rechcs
die voin Archicekcen Louven uingebaucen Gekonoiniegebaude inic kleinein rundein Eckcurin
schließen, wahrend das encsprechende Gebaude nach links zu der ^errschafcswohnung hin-
zugezogen ist. Das sowohl außerlich wie iin Innern inic reichcn Rokoko Mrnainencen ver-
zicrce Herrenhaus wird durch eine altc hohe Maucr inic dcin nördlichen Eckcurin vereinigr.
Goweic sich jeyr noch feststellen laßc, bildece die ganze Schloßanlage auch in alcerer
Zeic cin durch einen breicen Massergraben gesichertes Viereck, an dessen Ecken runde Türinc
slanden; von diesen sind heucc noch drei - zwci an der Wcstseite, einer nach Gsten
vorhanden, jedocb ohne 'Zeline. Der links von der Einfahrc gelegene zwei Mecer starkc
Bergfried überragce alle anderen Türinc. Vloch iin Iahre 1752 hacre er eine >Zöhe,
welchc die heurigc uin ungcfahr drei kNeter übersteigc.
Das Riccerguc Ralkofen uinfaßt inir aliein Zubehör2j 572 Morgen. Geine altestc
Geschichte ist in Dunkel gehüllt. Die altestc urkundlichc Erwahnung findet sich 14Z7, als
ain 27. tNar; Adain von ^airen init Agnes von dein Iveyer den Ehcvertrag errichcece.
Unrer den von ihin cingebrachcen Gütern koininc auch vor „Hof, Erbe und Guc zu
Ralkofen iin Rcich 2lachcn". 2ldain von Hairen, seit I4Z7 Mitglied des adeligen Gchöffen-
stuhls der freien Reichsstadc 2lachen, belastctc IZ52 „hoff, huysinge, hoyvereyde, erve ind
geseeß genanc der Raclkavenc" init 18Z Gld. Unrer seinein Gohn Gerhard fallt 1^6-s
die nachstc Erwahnung, 1^81 nahin dessen Witwe Benigna von Raldenborn init ihren
Döchccrn Agnes und Elisabeth auf 'Ralkofcn 222 Gld. auf. Mannliche Nachkoininen
waren nicht vorhanden^) und so fiel Ralkofcn an den init der genannren Agnes ver-
inahlten Aachener Schöffen und Bürgermeister Letschyn Lolyn und von diesein an seine
Dochccr 2lnna Lolyn, welche den Iunker Wcrner von Merode-Houffalize heiracete.
Ihre ^lachkoininen blieben bis fast zuin Ausgang des 16. Iahrhundercs iin Besitze dcs
Guccs. Merner von Merode besriininte durch Testainenc voin 22. Dez. 1522 seinen Gohn
Rikald, 2?ogc zu Burcscheid, zuin Erben.
Die Tradirion berichtet, Raiser Rarl V. habe auf seiner Reise nach Aachen, wo sein
zuin röinischcn Rönige erwahltcr Nrudcr Ferdinand dic Rronc einpfing, in der Nacht
voin 6. zuin 12. Ianuar 15ZI auf Ralkofen übcrnachtet und dein ^ause für ewigc Zeicen
Gceuerfreiheit zugesicherc. Die Erzahlung verdient aber wenig Glauben und die kritischc
^sorschung vcrlcgr dic Episode auf den Ellerbornshof iin Reichsdorfc Haaren.
Mährend der Rcligionskainpfe in Aachen wurde 1582 das auf Ralkofen gelegenc
^auptquartier der Gpanier von dein streitbaren ?lnführer der protestancen, dein Bürgcr-
h Vgl. mcine ausführlichc Abhandlung i. d. Zcitschr. d. 2lack. Gesch. Ver.. Ld. XXVI, S.1ZZ-1S4.
Ralkoscn 290, Aott 120, Elfgcch'cn Sd, sowic Garten und parzellicrtcs Land bci chaaren llö Morgcn.
ß Ein 1492 erwäbnter Sobn wilbelm von Haaren scheint ledig gcstorben zu sein.