8ö
vagante >Zer;og Moritz WLlhelin, der hier 1718 ftarb. Der alkeste Deil der Burg (Abb. 5Z)
ift der Bergfried, der eine interessante, sonst ungewöhnliche ,sorin hat. Neber dein ersten
Zinnenkranze trirc der Turin, einen Ningang frei lassend, ;urück und auf ihn baut sich ein
;weiter, ecwa 22 Niecer hoher Turin auf, der aberinals init einein Zinnenkran;e versehcn ist.
Auf letztcrein erhebt sich etwa 2S Meter hoch der steinerne Achreckhelin und dieser hac
endlich noch etwas unter der Gpitze einen durch doppelt übereinander gelegte Lonsolstcine gebil-
decen Uingang init spacgocischen Ärüstungsplacten ;wischen doppelc gestufcen Zinnen. An
dein Turine habcn sicherlich alle Iahrhunderce gearbeicet, so dast es schwer ist, ihn ;eitlich
richtig ein;uschatzen. Der unccre Teil dürfte noch dein 12. Iahrhundert angchören, aber
auch hier finden sich Gpuren des lö. Iahrhundercs, so nainenclich bei den Türeinfassungen.
Auch die ;icinlich schinucklosen Wohngebaude haben inanche Uinanderungen erfahren. An
Bauperioden lassen sich eine des 15. Iahrhundercs, eine andere aus der Mitle des 16.,
aus welcher der Renaissance-Giebel nach der Hofseire ftaininr, und eine gründlichere aus
dein Anfange des 18. Iahrhundercs, als das Gchlost für Her;og kNoritz Wilhelin hergerichtec
wurde, deuclich er-
kennen. Dainals
wurde die eheinalige
Gchlostkapelle, die
schon 1Z65 urkund-
lich erwahnr wird,
encweder völlig uin-
gebauc oder über-
haupc erst nach hier
verlegc. Heuce dienr
der T^auin profanen
Zwecken. Inceressant
ist ferner der östliche
I:2500
Abb. 54. Die Vstcrburg bci Vvcida, st.agcplan.
Bau dcs Burgkoin-
plepes, ;u dein ein
Dreppencurin HLnauf-
führc. ssetzccrer
wurde jedenfalls erst
Lin 16. Iahrhunderc
erbauc, ;eigt aber an
seinein Altane echt
roinanische Vündel
pfeiler des 12. Iahr-
hunderts. von ihnen
ninnnc inan wohl inic
Rechr an, dast sie der
schönen Rirchenruine drs Rlosters Ncildenfurth encnoinrnen sind. ^eute wird das Gchloß als
Aincsgericht und Gefängnis benutzt. Beincrkenswert sind auch die noch guc erhaltcnen
Befestigungen der Burg. Die heurigen VVohngebaude stehen ;uin Teil auf den alcen
Uinfassungsinauern und nach Güdcn HLn bcfindec sich neben dein Durine und dem daran
stostenden Gebaude ein gerauiniger Zwinger. Er wird durch eine ;weice inittelalterliche
Mauer gebildet, die in ein rechteckig ausgcbautes Äollwerk auslaufr. 1?on ihin führc
wieder ein Mauer;ug ;u der weicer unten liegenden Gcadtinauer, dic nach IIordwesten und
Güdwesten hervorspringende lNauertürnre harce. VZördlich voin Gchlosse führce durch
die Gcadcinauer das Gchloß- oder Äurgror, das schon 1Z85 erwahnr wird. Von ihnr
aus lief auch der Burgweg ;uin Gchlosse hinauf. Von weiceren Ein;elheiten des Schloß-
baues inüsscn wir hier, beschrankten Rauines wegen absehen und verweisen dafür auf die
treffliche Ausführung von Eehfcldc lin den Äau und Runstdenkinalcrn Dhüringens Hefc 25
G. 426 ff). kliag sich an der Msterburg iin Eauf der Iahrhunderce auch nranches geandert
haben, so dürfre doch ihr heuciges Gesainrbild, von weitein belrachtec, von dein des aus-
gehenden Mittelaltcrs nur wcnig abweichen. Ihrer herrlichen ^age wegen ist sie inic unrer
die schönsten Burgen Thüringens ;u rechnen.
vagante >Zer;og Moritz WLlhelin, der hier 1718 ftarb. Der alkeste Deil der Burg (Abb. 5Z)
ift der Bergfried, der eine interessante, sonst ungewöhnliche ,sorin hat. Neber dein ersten
Zinnenkranze trirc der Turin, einen Ningang frei lassend, ;urück und auf ihn baut sich ein
;weiter, ecwa 22 Niecer hoher Turin auf, der aberinals init einein Zinnenkran;e versehcn ist.
Auf letztcrein erhebt sich etwa 2S Meter hoch der steinerne Achreckhelin und dieser hac
endlich noch etwas unter der Gpitze einen durch doppelt übereinander gelegte Lonsolstcine gebil-
decen Uingang init spacgocischen Ärüstungsplacten ;wischen doppelc gestufcen Zinnen. An
dein Turine habcn sicherlich alle Iahrhunderce gearbeicet, so dast es schwer ist, ihn ;eitlich
richtig ein;uschatzen. Der unccre Teil dürfte noch dein 12. Iahrhundert angchören, aber
auch hier finden sich Gpuren des lö. Iahrhundercs, so nainenclich bei den Türeinfassungen.
Auch die ;icinlich schinucklosen Wohngebaude haben inanche Uinanderungen erfahren. An
Bauperioden lassen sich eine des 15. Iahrhundercs, eine andere aus der Mitle des 16.,
aus welcher der Renaissance-Giebel nach der Hofseire ftaininr, und eine gründlichere aus
dein Anfange des 18. Iahrhundercs, als das Gchlost für Her;og kNoritz Wilhelin hergerichtec
wurde, deuclich er-
kennen. Dainals
wurde die eheinalige
Gchlostkapelle, die
schon 1Z65 urkund-
lich erwahnr wird,
encweder völlig uin-
gebauc oder über-
haupc erst nach hier
verlegc. Heuce dienr
der T^auin profanen
Zwecken. Inceressant
ist ferner der östliche
I:2500
Abb. 54. Die Vstcrburg bci Vvcida, st.agcplan.
Bau dcs Burgkoin-
plepes, ;u dein ein
Dreppencurin HLnauf-
führc. ssetzccrer
wurde jedenfalls erst
Lin 16. Iahrhunderc
erbauc, ;eigt aber an
seinein Altane echt
roinanische Vündel
pfeiler des 12. Iahr-
hunderts. von ihnen
ninnnc inan wohl inic
Rechr an, dast sie der
schönen Rirchenruine drs Rlosters Ncildenfurth encnoinrnen sind. ^eute wird das Gchloß als
Aincsgericht und Gefängnis benutzt. Beincrkenswert sind auch die noch guc erhaltcnen
Befestigungen der Burg. Die heurigen VVohngebaude stehen ;uin Teil auf den alcen
Uinfassungsinauern und nach Güdcn HLn bcfindec sich neben dein Durine und dem daran
stostenden Gebaude ein gerauiniger Zwinger. Er wird durch eine ;weice inittelalterliche
Mauer gebildet, die in ein rechteckig ausgcbautes Äollwerk auslaufr. 1?on ihin führc
wieder ein Mauer;ug ;u der weicer unten liegenden Gcadtinauer, dic nach IIordwesten und
Güdwesten hervorspringende lNauertürnre harce. VZördlich voin Gchlosse führce durch
die Gcadcinauer das Gchloß- oder Äurgror, das schon 1Z85 erwahnr wird. Von ihnr
aus lief auch der Burgweg ;uin Gchlosse hinauf. Von weiceren Ein;elheiten des Schloß-
baues inüsscn wir hier, beschrankten Rauines wegen absehen und verweisen dafür auf die
treffliche Ausführung von Eehfcldc lin den Äau und Runstdenkinalcrn Dhüringens Hefc 25
G. 426 ff). kliag sich an der Msterburg iin Eauf der Iahrhunderce auch nranches geandert
haben, so dürfre doch ihr heuciges Gesainrbild, von weitein belrachtec, von dein des aus-
gehenden Mittelaltcrs nur wcnig abweichen. Ihrer herrlichen ^age wegen ist sie inic unrer
die schönsten Burgen Thüringens ;u rechnen.