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kirche Verwendung fanden. Der Turin blieb als Glockenturin der nahen -Brnderkirche
ftehen, wurde vielfach ausgebefsert und erfuhr in dcn Iahren 1879—1879 durch den 1?er-
fasser eine gründliche Xeparatur, aus der er in seiner jeyigen Gestalr erftand.
Hervorragendc welcliche öffencliche Gebaude:
Das Rachaus an der Ecke des lNacktcs und der Ncoritzstraße. sAbb. 92.) Das Vcrdicnft,
drescn, zweifellos eine Hauptzierde der Gtadt bildenden Bau geschaffen zu haben, gebührt nicht
allein dein plangestaltcr, dein fürstlichen Nauineister Nicolaus Grohinann aus Weiinar,
der zweifellos nur skizzenhaft Grundplan und Ansichrsdarstellungen schuf, sondern in der
Hauptsachc dein wackeren Gtcininctzen Laspar Böschel von Lheinnitz, der die cechnische
Ausführung von 1592 an leitece und von dem auch die ineisten schönen Gceininetzarbeiten
hcrrühren, welche das __und dieser Gliederbau
Haus schinücken. Er war s wurde dann nur init
es auch, welcher dieGiebel / antikisierenden Dekora-
entwarf, die dein 2Zaue s tionen bekleidct. — Ger-
an drei Geicen zur Zicrdc s) 4 nianische Xenaiffance
gercichcn. Das Rathaus / i nennt Lübke inic Recht
ist in dcr Zcit von I )92-- ^ I diesc Archicckcur. Dic
1594 zur Ausführung ge- haruilosc Verniischung
koinincn. In dcr Zcit als -Mgochischcr Grundforincn
der 2Zau begann, war dic ^ nnc niodcrncn Dcrails
Blürezeit dcr gochischen 8» s'" »- ivirkc dabci abcr keincs
Baukunst langst vorübcr, -M .N wegs unschön, es crgibc
die nacl) anciken lNustern , , sich viclinchr aus ihr
arbenende ilalienis.be . nieist ein ganz eigentüin
Vaukunst hacce übcrall, L lichcr Zauber, bci dein dcr
also au.b >>> T e.nsiblaiid rM 7 —'^7" ernste und boebstrebinde
Eroberungen gcinacht, in- _ S Lbarakrer dcr gothischcn
dcs ließen sich, wie auch 8 A'orinen, durch freundliche
auf andern Gebieccn der 8 Xcininiscen.zctt aus cincr
Runst und bvilsenschafr, ^ ganz andern Ivclc durch
die deucschcn Grundsatzc ^ zogen und so gcniilderr
und Anschauungen in dcr wird. Dicser Lharakcer
Archicckcur nicbt lcichc cricc in naiver Ivcisc je
verdrangen. Grundriß dcin 25cschaucr des alccn
und Aufbau zeigcen noch .lbb. si. Alt-nbuc-a, di° eotcn Spiy°„. burger Rachauses aus
lange gothische ^orinen allen seinen Tcilen und
Einzelheiren entgegen. Gchlank und schinal, wie inan es vor Zeiten geliebr, steigc der
Lurin in die Höhe; steil wie ein Rirchendach strebt das Dach dcs Hauses zu einer Gpitze
einpor, lustig uncerbrechen die außeren Wande Erker init besonderen Türinchen und über
dein Dachsiins erheben sich Abtreppungen spitz zulaufender Giebel. 2lber den schlanken
Lurin faßc ein 1?orbau ein, der inic seinen facettierten Guadern und den schön cannelierten
jonischen Gaulen gleich den auf dcr Geite nach Gsten sich anschließenden zwei reichverziercen
Lüreinfassungen ganz den italienischcn Typus an sich tragr. Die Erker treten nichc in
eckiger Forin sondern in runder Gestalt init rundlichein Untersatz und rundlicher Bedachung
hervor und ihr reiches, vielfach gegliederces Giinswerk zeigt überall Mufter der Renaissance.
Die Geschosse zeigen einen rein horizoncalen Abschluß, über den Fenstern der vorderseite
kirche Verwendung fanden. Der Turin blieb als Glockenturin der nahen -Brnderkirche
ftehen, wurde vielfach ausgebefsert und erfuhr in dcn Iahren 1879—1879 durch den 1?er-
fasser eine gründliche Xeparatur, aus der er in seiner jeyigen Gestalr erftand.
Hervorragendc welcliche öffencliche Gebaude:
Das Rachaus an der Ecke des lNacktcs und der Ncoritzstraße. sAbb. 92.) Das Vcrdicnft,
drescn, zweifellos eine Hauptzierde der Gtadt bildenden Bau geschaffen zu haben, gebührt nicht
allein dein plangestaltcr, dein fürstlichen Nauineister Nicolaus Grohinann aus Weiinar,
der zweifellos nur skizzenhaft Grundplan und Ansichrsdarstellungen schuf, sondern in der
Hauptsachc dein wackeren Gtcininctzen Laspar Böschel von Lheinnitz, der die cechnische
Ausführung von 1592 an leitece und von dem auch die ineisten schönen Gceininetzarbeiten
hcrrühren, welche das __und dieser Gliederbau
Haus schinücken. Er war s wurde dann nur init
es auch, welcher dieGiebel / antikisierenden Dekora-
entwarf, die dein 2Zaue s tionen bekleidct. — Ger-
an drei Geicen zur Zicrdc s) 4 nianische Xenaiffance
gercichcn. Das Rathaus / i nennt Lübke inic Recht
ist in dcr Zcit von I )92-- ^ I diesc Archicckcur. Dic
1594 zur Ausführung ge- haruilosc Verniischung
koinincn. In dcr Zcit als -Mgochischcr Grundforincn
der 2Zau begann, war dic ^ nnc niodcrncn Dcrails
Blürezeit dcr gochischen 8» s'" »- ivirkc dabci abcr keincs
Baukunst langst vorübcr, -M .N wegs unschön, es crgibc
die nacl) anciken lNustern , , sich viclinchr aus ihr
arbenende ilalienis.be . nieist ein ganz eigentüin
Vaukunst hacce übcrall, L lichcr Zauber, bci dein dcr
also au.b >>> T e.nsiblaiid rM 7 —'^7" ernste und boebstrebinde
Eroberungen gcinacht, in- _ S Lbarakrer dcr gothischcn
dcs ließen sich, wie auch 8 A'orinen, durch freundliche
auf andern Gebieccn der 8 Xcininiscen.zctt aus cincr
Runst und bvilsenschafr, ^ ganz andern Ivclc durch
die deucschcn Grundsatzc ^ zogen und so gcniilderr
und Anschauungen in dcr wird. Dicser Lharakcer
Archicckcur nicbt lcichc cricc in naiver Ivcisc je
verdrangen. Grundriß dcin 25cschaucr des alccn
und Aufbau zeigcen noch .lbb. si. Alt-nbuc-a, di° eotcn Spiy°„. burger Rachauses aus
lange gothische ^orinen allen seinen Tcilen und
Einzelheiren entgegen. Gchlank und schinal, wie inan es vor Zeiten geliebr, steigc der
Lurin in die Höhe; steil wie ein Rirchendach strebt das Dach dcs Hauses zu einer Gpitze
einpor, lustig uncerbrechen die außeren Wande Erker init besonderen Türinchen und über
dein Dachsiins erheben sich Abtreppungen spitz zulaufender Giebel. 2lber den schlanken
Lurin faßc ein 1?orbau ein, der inic seinen facettierten Guadern und den schön cannelierten
jonischen Gaulen gleich den auf dcr Geite nach Gsten sich anschließenden zwei reichverziercen
Lüreinfassungen ganz den italienischcn Typus an sich tragr. Die Erker treten nichc in
eckiger Forin sondern in runder Gestalt init rundlichein Untersatz und rundlicher Bedachung
hervor und ihr reiches, vielfach gegliederces Giinswerk zeigt überall Mufter der Renaissance.
Die Geschosse zeigen einen rein horizoncalen Abschluß, über den Fenstern der vorderseite