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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 16.1915

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Nr. 7
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Ebhardt, Bodo: Stadt und Festung Belgrad
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https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0143

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Abb. 92. Plan zu der unter Prinz Eugen von Savoyen am 16. August 1717 stattgefundenen
ruhmreichen Schlacht bei Belgrad/zwischen der kaiserlichen Armee, bestehend aus SO Bataillonen,
S1 Kompagnien Erenadiere und 24 Kavallerie-Regimentern, und der 2OOOO0 Mann starken
türkischen Armee. (Aus Rousset's Feldschlachten, 1729.)

Stadt und Festung Belgrad.

Von Bodo Ebhardt.

ie abermalige Einnahme der serbischen Hauptstadt Belgrad hat die Augen der Welt
wieder aus einen sesten Platz gerichtet, der in der Kriegsgeschichte eine immer gleich-
bleibende bedeutende Nolle gespielt hat. Die natürliche Festigkeit des Platzes am Zu-
sammenfluß von Donau und Save mußte die Augen jedes Feldherrn aus die Ver-
teidigungsmöglichkeit des heutigen Belgrad lenken. Zudem an der Donau, einem
uralten Grenzsluß, gelegen, ist Belgrad immer eine der wichtigsten Grenzsestungen
erst zwischen dem römischen Neich und den Barbarenstämmen Nordeuropas, später
zwischen Europa und dem Orient gewesen.

Als Lagerstadt der Nömer trug Bclgrad den Namen Singidunum und war der
Ausgangspunkt des Donaugrenzwalles, der Grenzort zugleich aus der wichtigen Heerstraße von Byzanz
nach Dacien. Mit dem Ende des 6. Iahrhunderts bemächtigten sich die Avaren des Ortes und etwa
100 Iahre später die Serben, welche seinen Namen weißes Schloß in Beli-Grad übersetzten. Die Serben
wurden aber bald wieder abgelöst durch Bulgaren, Angarn, dann Byzantiner und nachdem sie kurze Zeit
im 14. Iahrhundert wieder im Besitz gewesen waren, 1427 abermals durch die Ungarn.

Ietzt war Belgrad eine der wichtigsten Bollwerke des Abendlandes gegen die Türken. Berühmt
ist die Belagerung und siegreiche Verteidigung der Veste durch Hunyadi im Iahre 145b. Erst mit Anfang
 
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