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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 16.1915

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Nr. 7
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Ritter, Hermann: Burg Rheinfels
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https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0152

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wurde die Doppelfeste wegen völligen Verbrauches ihrer Artillerie-Munition auf Befehl des Landes-
herrn, Landgraf Moritz, unter Wahrung aller kriegerischen Ehren übergeben. St. Goar erlitt durch die
Belagerung grotze Schäden, die sich in der Folge durch wiederholte Plünderungen und Requisitionen, wie
durch Verfolgung der fast durchweg protestantisch gewordenen Einwohner durch die Hessen-Darmstädter
während des dreitzigjährigen Krieges fast bis zum völligen Nuine des Städtleins steigerten. Zum Schlusse
des unseligen Krieges gelang es dann der Landgräfin Amalia Elisabeth von Hessen-Kassel, sich 1647 nach
etwa 14 tägiger Belagerung wieder in den Besitz der von nur 250 Mann verteidigten Feste Rheinfels zu
setzen. 1648 wurde der vielumstrittene Platz wie die ganze Niedergrafschaft Katzenellnbogen „auf ewige
Zeiten" wieder an Hessen-Kassel abgetreten.

Im Schutze der neuen oder alten Herrschaft oder, vielleicht besser gesagt, des von ihr stark ausgebauten
Rheinsels erlebten die beiden Schwesterstädte St. Goar und St. Goarshausen, während der Iahre von
1648 bis 1692, in denen die Franzosen häufig die Nheinlande verheerten, eine schöne Iriedenszeit. 1688
versuchten sreilich die Franzosen zweimal die Festung zu überrumpeln, sahen sich aber jedesmal durch
so wohlgezielte Kanonenschüssen begrützt, datz sie vorzogen, angesichts der Werke auf dem Nande der
 
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