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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 16.1915

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Nr. 7
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0159

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141

größter Tiefe herausge-
brochen. An der Vorder-
seite zeigt sich ebcnfalls
ein tieferer Ausbruch.

DiLOlöenburg uncl
Dhvrcrburg in
Schleswig.

Die diesjährigen Un-
tersuchungen der beiden
Burganlagen ergaben
bei der Oldenburg die
weitereFeststellung eines
Eingangstores im süd-
lichen Walh ähnlich dem
vor Iahren freigelegten
Tore im Norden, gegen-
über dem Aufgang zur
Hochburg. Nach zahl-
reichen Funden aus frü-
heren Aahren ist anzu-

Sltville a. Ichein.

Aber die sehr reiz-
volle Stadt und Burg
Eltville werden wir in

gewandelt, die dann später zwischen 1öS9—61 zur Zitadelle
umgebaut wurde. Deutlich erkennbar ist auf diesem Kupferstich
der viereckige Sockel des Denkmals mit seiner mächtigen Quader-
verkleidung, von der damals nur noch Neste erhalten gewesen
zu sein schienen, ferner die tiefe Ausbruchstelle zwischen Sockel
und zylindrischem Aufsah, die im 19. Zahrhundert auf einer
Seite unterfangen wurde. Mit dem Ausbau der Zitadelle ver-
schwand dann der ganze Sockel in der Wallanlage, nur der
zylindrische Aufbau ragte noch darüber hinaus. Erst jetzt nach
der Freilegung vermag man sich wenigstens von einer Seite
eine deutliche Vorstellung von der ursprünglichen Höhe und
von der emstigen Massenwirkung des Denkmals zu bilden. Die
nach dem Znnern der Zitadelle vor dem Denkmal liegende
Wallanschüttung wurde bis zu dessen Fußpunkt abgetragen
und durch Errichtung einer Futtermauer dem Ganzen eine wir-
kungsvolle Umrahmung gegeben. Das Denkmal hat in seinem
heutigen Zustand noch immer eine Höhe von 20,6 Meter von
denen 11 Meter auf den zylindrischen Aufbau kommen. Das
etwa 1 Meter hohe Fundament verbreitert sich nach außen.
Aus diesen Vorsprung sehte sich die ursprüngliche Quader-
bekleidung, die aus müchtigen Blöcken oder Platten bestand.
Die Abdrücke der Bekleidung zeigen sich noch heute deutlich im
Mörtel des in Gußmauerwerk ausgeführten Kernes, in den
man übrigens stellenweise auch müchtige Quader als Binder
eingesetzt hat. Die jeht beseitigte Anschüttung vor dem Sockel
bestand aus einem zähen Letten, der teilweise noch am Mauer-
werk hastet. Von einer gewaltsamen Entfernung des Lettens
sah man ab. Um das Dcnkmal zu schonen, lüßt man den Letten
allmählig abwittern. Auf der rechten Seite des Sockels war ein
Stück des Kernes bis zu

nehmen, daß die mächtigen Wallanlagen der Oldenburg am
Haddebyer Moor vom 9.—11. Fahrhundert eine schwedische
Ansiedelung umschlossen haben. — Die Grabungen in der
sagenumwobenen Thyraburg sind bis jeht noch nicht weit ge-
nug vorgeschritten, um sichere Angaben über das Alter und
die Anlage der Burg machen zu können. Nach Handelmann
war es eine Diluvialinsel, die man gleich anderen Hügeln zu
Verteidigungszwecken herrichtete und schon vor der Erbauung
des Danewerks 8O8 als Burganlage bestand. Die Erbauer
des nationalen Grenzwalles zogen die Wallanlagen der Thyra-
burg in die Linien des Danewerks hinein. Der südliche Ab-
hang des Burgplatzes wurde dazu verwendet, wührend der
Hauptteil der Burg hinter der Front verblieb. Der nördliche
Teil hatte damals noch die alte Form bewahrt. Der südliche
Teil dagegen war mit weniger Schonung behandelt worden.
Der Burgwall ist bewaldet, der Burgplah selbst mit Rasen
bedeckt. Ein trockener Graben umgibt ihn, von Ziegeln, Kalk
und Mauerresten ist keine Spur vorhanden. Nach anderen
Forschungen wird die Erbauung der Burg Kaiser Otto II.
zugeschrieben, der sie 974 nach Erstürmung des Danewerks
angelegt haben soll.

Die ^jlligcrrtis-Gurg i. cl. Meinptalr.

Ilber eine vorläufige Untersuchung der uralten Felsenburg
Willigartis, zwischen Wilgartswiesen und Rinnthal in der Süd-
pfalz an der Queich etwa 250 Meter ü. d. M. gelegen, berichtet
der Pfälzische Kurier solgendes: Nur mittels Leitern war das
zernagte und zerklüstete Felsenrisf zu ersteigen. Von da aus
konnte man eine ungefähr 500 Meter lange Cyklopenmauer
aus Z—4 Schichten bestehend, und einen Aufgang von Wilgarts-

einer der nächsten Num-
mern einen Auffah
bringen.

Abb. 115. Das durch ein Großfeuer teilweise vernichtete Stammhaus der Sektfabrikanten
Georg und Bernhard Müller in Eltville a. Rh. (Siehe Burgwart 16. Iahrg. Nr. 6.)
 
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