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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 16.1915

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Nr. 8
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Mielke, Robert: Die Askanierburgen am Werbellin, [2]
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Meyer, K. M.: Daymio - Burg Nagoya in Japan
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https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0178

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lebens, wenn sie nicht an das fast ruhmlose stille und frühe Erlöschen dieses ä!ebensglauben wollten und
fast stürmisch dem Totgeglaubten in dem sogenannten „Falschen Waldemar" entgegenjubelten.

Grimnitz war verwaist und Werbellin sank langsam in Vergessenheit. Es bewahrheitete sich wieder,
daß ein Schloß im Walde und ohne Verbindung mit einer Siedlung doch eigentlich nur ein künstliches
Dasein führen konnte. Sowie der Nomantiker auf dein Throne der Anhaltiner dahingegangen war, erlosch
auch das kurze Leben auf Werbellin. And die Dunkelheit, die den Tod Waldemars begleitete, lagert auch
auf dem Schlosse. Keine Nachricht sagt etwas darüber. Schon 1355 scheint es nicht mehr bestanden zu
haben, denn Ludwig der Nömer urkundet nicht in dem Schlosse, sondern „in der Heide bei dem See
Werbellin (inmorioaIVorboIzm, x>rox>o ZtaZnum vordolin*)", er kennt also das Schloß anscheinend nicht mehr.
Wie die Neste verfielen, verwehte selbst der Name. Nur die Heide und der See trugen ihn weiter und spätcr
das Dorf Werbellin, das erst von Friedrich dem Großen angelegt wurdc.

*) (Sercken. Cod. Brand. VI. 518. Auffallend ist dabei auch die verschiedenc Schreibweise des Wortes in deinselben Satz.

Daymio — Burg Nagoha in Iapan.

Don K. M. M e n e r, Cbarlottenbnrg.

E on besonderem Interesse dürsten in jetziger Kriegszeit nachstehende Abbildungen
mit kurzer Texterläuterung über eine aus dem 17. Iahrhundert stammende Burg-
^ anlage aus dem Feindesland im fernen Osten sein. Die den Daymios ange-
hörende, mit gewaltigen Mauerwällen umgebene japanische Wasserburg läßt auf
eine bedeutende Wehrhaftigkeit schließen. Einige Angaben über Bedeutung und
Entstehung dieser Burg unserer gelben Feinde werden daher der Beobachtung wert sein.

Die Burg Nagoya in der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz Ovari am Tokaido und an der Eisen-
bahn 15O1rm von Kioto gelegen ist ein klassischer Fürstensitz und am bekanntesten von den heute noch

erhaltenenDay-

mioburgen. Na-
goyahat250OOO
Einwohner und
ist somit die
viertgrößte
Stadt Iapans.
Sie verdankte
ihre Errichtung
zwanzig feuda-
len Daymios,
im Iahre 161O,
also einer Zeit,
in welcher die
Feudalherren
nach blutigen
Kämpfen mit
dem Hofadel —
den Kuge — die
höchste Gewalt
im Lande an sich
gerissen hatten.

Abb. 125. Die Wasserburg Nagova in Aapan.
 
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