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Zu diesen Zahlen ist indefsen zu bemerken, daß der weitaus
größte Teil des in Äandschuhsheim geernteten Obstes die
städtische Wage gar nicht pafsiert, sondern direkt durch die
Äändler und Aufkänfer verwogen wird oder durch die Markt-
frauen auf den Märkten in töeidelberg und Mannheim zum
Derkauf kommt.

Vervollständigt wird das Vild der Obstproduktion im
Stadtgebiete, wenn man stch die Zahlen vergegenwärtigt,
die Aufschluß geben über die bei der Großh. Staatseisenbahn
aufgelieferten Obstmengen. Nach bahnamtlichen Aufzeichnungen
wurden in Leidelberg angeliefert:

3862.Z2 Ztr. Kirschen

5527.98 „ Bcerenobst

3936.04 „ Pstaumcn und Zwetschgen

845.58 „ Äpfel und Birnen.

Bei diesen Zahlen ist aber zu beriiÄsichtigen, daß Obst
zum Teil auch von Dossenheim und Schriesheim, sowie von
Rohrbach bei der Äbfertigung Leidelberg zum Bersand ge
bracht wird. Die weitans größtc Menge des hrer aufgelieferten
Obstes ist für den Fernversand bestimmt und geht in direkten
Ladungen nach Kamburg, Berlin, Bremen, Äannover und den
Städten des rheinisch-westphälischen Zndustriegebietes.

Aus den angegebenen Zahlen Lber den Berkauf und Ver-
sand der Beerenfrüchtc geht hervor, daß die Ernte verhältnis-
mäßig gut war. Auch die Aeidelbeeren brachten einen schönen
Ertrag. Nur sollte dafür gesorgt werdcn, daß die Beeren nicht
mit Kämmcn abgestreift, sondern gepflückt werden, denn durch
die Beerenkämme werden zahllose töeidelbeersträucher auf lange
Iahre hinaus vernichtet.

Dem Gemüsebau war die feuchte Witterung des Iahres
im allgemeinen günstig. Sehr gute Ernten lieferten besonders
die verschiedenen Kohlartcn, Lauch, Sellcrie und die Bohnen.
Zu leiden hatten die Tomaten und die Gurken. Zusammen
faiscnd kann über den Gemüsebau gesagt werden, daß er mit
viel Verständnis betrieben wird und daß er auf den Ge-
markungen sbandschuhsheim und Neuenheim jährlich an Aus-
dehnung gewinnt. Darum war es sehr dankenswert, daß die
 
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