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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0142
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berg; dem Theaterdirektor W. E. Äeinrich und dem Gewerbe-
schulvorstand Rektor K. Lender zu ihren 25 jährigen Dienst-
Iubiläen und den I. Christmann Eheleuten zu ihrer goldenen
Lvchzeit.

Ehrend gedenkt die Chronik auch einer Anzahl wackerer
Männer und Iünglinge, die unter eigener Lebensgefahr das
Leben anderer gerettet haben: Dem Schiffer Emil Äermann
Klein in Leidelberg, welcher durch entschloffene Landlung am
1. Mai das in den Neckar gefallene 3 Iahre alte Kind Theodor
Ackermann vom Tode des Ertrinkens gerettet hat, ist ejne öffent-
liche Belobigung ausgesprochen und eine Geldbelohnung zu-
erkannt worden. Ebenso dem Gipser Friedrich Bender in Aeidel-
berg, der am 16. Iuni den 8 Iahre alten Ludwig Dosch vom
Tode des Ertrinkens gerettet hat, und dem Installateurlehrling
Georg Wagenblast in Keidelberg, welcher durch mutige und
entschloffene Tat am 21. Iuni den in den Neckar gefallenen
8 Iahren alten Volksschüler Albert Kiesel vom Tode des Er-
trinkens gerettet hat.

Wackere Rettungstaten vollbrachten auch der Maurer Sieg
von Äeidelbcrg, der an der alten Vrücke ein Kind aus dem
Neckar holte, das schon unter dem Waffer verschwunden war;
der Bademcister lleberle vom Blum'schen Freibad, der ein Kind
an der neucn Brücke retten konnte, das auch schon von der
Strömung fortgeriffen wurde.

Eine bravc und inutige Tat vollbrachte auch der 11 Iahre
alte Schüler K. Kovacsovics zusammen mit dem 16 Iahre alten
Sohn des löerrn Profeffors Ehret. LIn der Maurerschen
Vadeanstalt fiel der 9 jährige Volksschüler Willi Rausch in
den dort tiefen Neckar. Lluf seine l8ilferufe stürzte sich K.
Kovacsovics kurz entschloffen ins Wasser und hiclt seinen
Kameraden so lange über Wasser, bis der jungc Ehret ihn
ans slfer bringen konnte.

Alle diese Fälle sind zugleich cine Mahnung an die Eltern;
denn nicht immer sind rettende Menschen bci der löand, wenn
ihren Kindern Anglück droht.

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