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nicht ganz aufgehörl hat. Was würde aber geschehen, wenn
die Mehrheit unserer Mitglieder ebenso dächte und wenn dann
der Verein gezwungen wäre, seine Tätigkeit einzuftellen? Wir
haben schon oft in unseren Berichten auf die erschreckend hohen
Zahlen von Bettlern und Landstreichern hingewiesen, die zur
polizeilichen Vestrasung gelangten, ehe unser Verein ins Leben
getreten. Vergleicht man damit die geringen Ziffern der heute
noch wegen der genannten Übertretungen bestraften Personen,
so kann man stch, wenn auch hie und da noch gcbettelt wicd,
der Wahrnehmung nicht verschließen, daß unser Verein durch
seine Tätigkeit unendlich viel erreicht hat.
Zugegangen stnd 44 Mitglieder, die einen Iahresbeitrag
von zusammen 222 Mark gezeichnet haben. Die Mitglieder-
zahl betrug darnach auf Jahresschluß 472 gegen 456 des Vor-
jahres; im Verhältnis zur Einwohnerzahl der Stadt immer
noch eine sehr geringe Ziffer.
Die im Laufe des Berichtsjahres bewilligten Vereinsgaben
beliefen sich auf 6786, sie haben sich somit dem Vorjahre gegen-
über um 527 vermindert.
Zugenommen haben die Vereinsgaben nur bei wenigen
Berufsarten: Bäcker, Gärtner, Heizer, Kaufleute, Küfer,
Kutscher, Melker, Metzger, Zigarrenmacher, und auch hier,
abgcsehen von den Küfern und Metzgern, nur in ganz geringem
Amfange. Für die beiden letztgenannten Berufsarten waren
die ungünftigen Verhältniffe infolge des Fehlschlagens der Wein-
ernte und der Fleischnot wohl die Llrsache. Zurückgegangen
und zum Teil ganz wesentlich sind die Anterstützungen der
Fabrikarbeiter, der Lausburschen, der Lackierer, Tüncher, Maurer,
Schloffer, Schreiner, Zimmerleute, vor allem also derjenigen
Personen, die im Vaugewerbe tätig sind, was zum Teil auf
die lange Dauer des günstigen Bauwetters zurückzuftihren sein
dürfte. Für die Schreiner war im vorlehten Zahre die Stteik-
bewegung mit ins Gewicht gefallen.
Als Vereinsgabe erhielten die Llnterstützten auch im Berichts-
jahre wiederum jeweils 30 Pfennig.
In den einzelnen Monaten des Berichtsjahres wurden
verabfolgt: im Dezember 1909: 432 Mk., im Zanuar 1910:
nicht ganz aufgehörl hat. Was würde aber geschehen, wenn
die Mehrheit unserer Mitglieder ebenso dächte und wenn dann
der Verein gezwungen wäre, seine Tätigkeit einzuftellen? Wir
haben schon oft in unseren Berichten auf die erschreckend hohen
Zahlen von Bettlern und Landstreichern hingewiesen, die zur
polizeilichen Vestrasung gelangten, ehe unser Verein ins Leben
getreten. Vergleicht man damit die geringen Ziffern der heute
noch wegen der genannten Übertretungen bestraften Personen,
so kann man stch, wenn auch hie und da noch gcbettelt wicd,
der Wahrnehmung nicht verschließen, daß unser Verein durch
seine Tätigkeit unendlich viel erreicht hat.
Zugegangen stnd 44 Mitglieder, die einen Iahresbeitrag
von zusammen 222 Mark gezeichnet haben. Die Mitglieder-
zahl betrug darnach auf Jahresschluß 472 gegen 456 des Vor-
jahres; im Verhältnis zur Einwohnerzahl der Stadt immer
noch eine sehr geringe Ziffer.
Die im Laufe des Berichtsjahres bewilligten Vereinsgaben
beliefen sich auf 6786, sie haben sich somit dem Vorjahre gegen-
über um 527 vermindert.
Zugenommen haben die Vereinsgaben nur bei wenigen
Berufsarten: Bäcker, Gärtner, Heizer, Kaufleute, Küfer,
Kutscher, Melker, Metzger, Zigarrenmacher, und auch hier,
abgcsehen von den Küfern und Metzgern, nur in ganz geringem
Amfange. Für die beiden letztgenannten Berufsarten waren
die ungünftigen Verhältniffe infolge des Fehlschlagens der Wein-
ernte und der Fleischnot wohl die Llrsache. Zurückgegangen
und zum Teil ganz wesentlich sind die Anterstützungen der
Fabrikarbeiter, der Lausburschen, der Lackierer, Tüncher, Maurer,
Schloffer, Schreiner, Zimmerleute, vor allem also derjenigen
Personen, die im Vaugewerbe tätig sind, was zum Teil auf
die lange Dauer des günstigen Bauwetters zurückzuftihren sein
dürfte. Für die Schreiner war im vorlehten Zahre die Stteik-
bewegung mit ins Gewicht gefallen.
Als Vereinsgabe erhielten die Llnterstützten auch im Berichts-
jahre wiederum jeweils 30 Pfennig.
In den einzelnen Monaten des Berichtsjahres wurden
verabfolgt: im Dezember 1909: 432 Mk., im Zanuar 1910: