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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0280
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266 —

Kunstnchtung an. Das ausgezeichnet erhaltenc, unbeschnittene
Exemplar des kostbaren Druckes bildet mit den neuerdings er-
worbenen Erstausgaben der Gedichte Matthisons und löölder-
lins vereinigt den bedeutsamen Anfang einer neuen Abteilung
unserer Sammlungen: 5ieidelberg und die Dichtung. In Wort
und Bild sollen hier die Erstausgaben, Bildniffe, 2Iulographen
usw. derjenigen Dichtcr zum Ansdruck kominen, die unsere Stadt
besucht und geseiert haben.

Ferner sei dankbar genannt das Gcschenk des am 15. Dezem-
ber v. Is. in Stuttgart verstorbcnen, am 15. Oktober 1825
dahier geborenen Iventners Theodor I. üappel, der der Stadt
Äeidelbcrg seine Gcmäldesaininlung, bestehend aus 44 Olge-

Dann sei noch auf einige dcr lehten Erwerbungen hier
ausdrücklich hingewiesen, zuiiächst auf eine ?rcihc von Erzeug
nissen der erst vor wenigcn Iahren in ihrer Markc crkannten
Pfalz-Zwcibrücker-Porzcllanmanufaktur. Diefe zuerst nach
dem Schlößchen Gutenbrunn bci Ziveibrückeu verlcgte Fabrik
wurde vo» Äerzog Christian IV. 1767 gegründet und bestand
nur wenige Iahre, weshalb ihre mit der Marke ? 7^ versehenen
Waren heute außerordentlich scltcn gcwordcn stnd. Einen Ber
gleich mit dcn Frankenthaler Fabrikaten halten sie freilich keines
wegs aus' iveder die Mafsc noch die Glasurbereitung ist so
svrgfäitig bchandclt, anch die Malcrei wirkt etwas hart. Gleich-
wohl ist cs erfreulich, daß dieses von Sammlern wie Museen
gleichmäßig stark begehrte Pfalz-Zweibrückische Fabrikat jeht
durch fechs Tafscn und eine Zuckerdose in unseren Samm-
lungen vertreten ist. — Wertvvlle Bereicherung hat auch die
Abteilung der graphischen Kunstblätter zu verzeichnen. Ein
Schabkunstblatt des Pfalzgrafen Bnprecht, des Miterfinders
dieser Manier, aus dem Iahre 1661 mag hier vor allem Er-
wähnung stnden. In der Literatur ist dieses ungemein seltene
Blatt als Frcimaurerzeichen bekannt, und es ist auch zweifellos
eine Darstellung mit allerlci symbolischcn Zeichen, indefsen
schon wegen seines hoheren Alters nicht im Sinne unserer
hcutigen Freimaurerei; iinmerhin mag cs auf einen Geheim-
 
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