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Chronik der Stadt Heidelberg — 18.1910 (1913)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2734#0284
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Schott über „Das Verhältniswahlsystem nach der neuen badischen
Städteordnung" berichtete, oder die Versammlung des ,s>eidel-
berger Mäßigkeitsvereins oder die des Äansabundes. In allen
drei Versammlungen boten Fachmänner von anerkanntem Ruf
das Beste über für alle Kreise der Bevölkerung gleich hoch-
wichtige Gegenstände: allc drei Versammlungcn waren gleich
mangelhaft besucht. hlnd diese Beispiele liesten stch noch be-
liebig vermehren.

Muß bier also eine gewaltige Bergeudung von 'Arbeits-
kraft festgestellt werden, so entziehen stch die Summen an Jeit
und Geld, die in den vielen, ja allzuvielen Vereinen geselligcr
und unterhaltender Art, aber auch in den Gesang- und Spvrt-
vereincn aufgewendet werden, erst recht aller Berechnung, stcher

und das in einer Jeit ungünstiger oder mindestens unstcherer
wirtschaftlicher Verhältnitse. Zugegeben, daß in den Vcrcinen
viel Gutes geleistet wird, aber die Verluste an Volksvermögen
können dadurch nicht aufgewogen werden: es ist hier ivirklich
ein Äbermaß von Vereinen und eine Äberfiittcrung mit Vereins-
darbietungen vvrhanden, die eine wirtschaftliche und stttliche
Schädigung des Volkes bedeuten, und es ist nur zu begreiflich,
daß die bestellten Küter der Volkssittlichkeit, die Geistlichkeit,

warncn und weniger Festlichkeiten, dafür abcr mehr Freude
empfehlen. Wo aber wirklich Gutes angestrcbt wird, und diese
Abstcht ist ja bei jedcr Vereinsgründung in> § 1 der VereinS-
sahtiilg ausgesprochcn, so würde eine geringere Zersplitterung
und eine stärkere Zusammenfassung und Vereinigung der Kräfte
meistens leichter und rascher zum Ziele sühren.

2. Sportverciue.

Die Arbeit einer großen Anzahl, besonders wifsenschaftlicher,
gemeinnütziger und künstlerischer Vereine ist schon vbcn im
Nahmen der Darstellung ihres Dätigkeitsbereichs erwähnt worden.
Eine besondcre Erwähnung vcrdienen die sportlichen Vereine,
unter denen der Schwimmklub „Nikar" im Zusammenhang mit
 
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