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Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land ((Januar-März)): Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land — 1839

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Nr. 1 - Nr. 9 (2. Januar - 30. Januar)
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Dev
Dampf-Courier der Bergstraße.
Anzeige - und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land.
2. Samstag, den 5. Januar.

M e n i tz k e i t e N.
Deutschland.
Heidelberg, 4. Jan. An unserer Eisenbahn
wird trotz allem Unwetter eifrig forrgcarbeitet,
man behauptet, schon im August d. I. daraus
nach Mannheim fahren zu können. — Ganz an-
ders verhaft es sich dagegen mit der Nhcinschan;-
Lauterburgcr-Eiseiihah»; am 1. März soll, Nach-
richten aus unscrm benachbarten Speier zufolge,
eine Generalversammlung der Aktionäre statt ha-
ben und laut Publikation des Verwaltungsraths
auch erst die Frage zur Abstimmung kommen:
„Ob überhaupt unter den gegebenen Verhältnisse»
das Unternehmen noch ferner fortgesetzt oder auf-
gcgebcn werden soll."
Frankfurt, 26. Dezbr. Das Konzert, das
Sophie Löwe am verflossenen Sonntag hier zn ei-
nem wohlthätigen Zwecke (für eine bedürftige Fa-
milie) gegeben, hat über 900 fl. reinen Ertrag
kingcbracht. Sehr edel; wenn doch alle Künstler
und Künstlcrinen diese wohlthätige Handlung nach?
zuahmen gedächten, wie manche Familie könnte
dadurch vom Verderben gerettet werden.
— Die Versammlung der Obcrpräsidenten in
Berlin gibt zu vielen Diners Anlaß. Bei einem
derselben, welches vor einigen Tagen einer der
höchsten Staatsbeamten gab, ereignete sich der
komische Zufall, daß die glänzende Versammlung
vergebens die Speisen erwartete. Der Gastgeber
hatte das Dincx bei einem der ersten Restaurateure
bestellt, dieser aber behauptete, daß es Nonnittags
von einem Unbekannten abbcstellt worden sei. Wer
sich den Scherz erlaubte, diese Verwirrung an-
znrichten, ist unbekannt geblieben.
— Die Rhein - und Moselzeitung berichtet von
einem, in der Nacht vom 28. auf den 29. v. M.
zu Oberwesel in der dortigen St. Martinskirche
durch eine Diebsbande verübten schändlichen Kir-
chcnbiebstahle. Ein silberner Opferkelch, ein Paar
silberne Meßkäntlcin, sieben Alben, 5 Eyorröcke,
L Ältartücher, ei» Humcral w, wurden dem ge-

weihten Orte entwendet. Der Raub geschah
durch gewaltsamen Einbruch in die Kirche; nichts
ließen die Diebe unberührt; bis jetzt sind sic aber
noch nicht entdeckt. — Nach demselben Blatte
hatte der Fuhrmann Erbes von Kreuznach am
30. Dez. das Unglück, in der Nähe von Rema-
gen mit einem schwer beladenen Güterwagen,
von Köln nach Mainz bestimmt, von der Chaussee
in den Leinpfad (ein Abhang von wenigstens 80
Fuß) stimmt den Pferden hinabzustürzen. Wa-
gen und Pferde sind ganz zertrümmert und letz-
tere todt; eines derselben ward durch die Ge-
walt des Sturzes weit in den Rhein geschlendert.
Schweiz.
Solothurn. Der große Rath hat den An-
trag des Hrn. Brunner, einen Einfuhrzoll auf die
geistigen Getränke zu legen, in der Hoffnung, dem
Branntwcintrinkcn, welches im Kanton furchtbare
Fortschritte macht, zu steuern, nicht erheblich er-
klärt. Es sitzen in der höchsten Kantonsbehörde
nicht weniger als 24 Wirthe und Branntweiil-
händler. Wer wird nun wohl diese Geistrcichen-
Herren einer Inkonsequenz beschuldigen können?
Belgien.
Brüssel, 26. Dez. Zu Anfang der heutigen
Sitzung der Rcpräscntantenkammer stellte Md
entwickelte Graf Merode einen Antrag auf einen
Gesetzentwurf, wonach die Franzosen eingeladen
werden sollten, im Falle einer fremden Invasion,
die festen Plätze, auf die Dauer der Zeit, da die.
gcsammte belgische Hceresmacht gegen den Feind
gesendet werde, zn besetzen. Dieser Antrag wurde
mehrseitig , namentlich vom Jnstizminister, unter-
stützt. Hr. Dumvrtier thciltc die Gesinnung des
Antragstellers, meinte jedoch, es bedürfe hier
keines besondern, neuen , Gesetzes, da ein solches
.( vom Jahr 1831, welches den König ermächtigt,
gutfindenden Falls fremde Truppen in das Land
zn lassen) noch bestehe. Der Antragsteller zog
nach diesem seinen Vorschlag zurück, indem er da-
bei die Negierung aufforderte, eiutretendeu Falls
 
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