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Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land ((Januar-März)): Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land — 1839

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Nr. 18 - Nr. 26 (2. März - 30. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42415#0093
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Dev
Dampf-Courier -er Bergstraße.
Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land.
Ifx. 23. Mittwoch, dm 20. Marz. 1839.

Historische Notizen der Vorzeit.
Vergeblicher Angriff der Franzosen auf die
Stadt Coblenz im Jahre 1688.
(Schluß.)
Dieses entsetzliche Feuer hörte vom 10. bis 13. noch
nicht auf. Es wurden eine unzählige Menge Bomben
in die Stadt und churfürstliche Residenz, ja sogar einige
dis ans die Festung Ehrenbreit stein, jedoch ohne Scha-
den, geschleudert. Der Kommandant, Graf August von
der Lippe, ließ seine Kanone» indeß auch nicht verro-
sten, sondern schoß mit denselben aus der Festung und
dem neuen Baue dermaßen auf die Feinde, daß man
schon am 9. November keine feindliche Kanone auf den
Batterien mehr sehen konnte, und den 10. die Feinde
sich genvthiget sahen, ihr Lager zu verändern. Endlich
wurden sie den 11. November durch die tapfere Gegen-
wehr der Belagerten gar dahin gezwungen, daß sie die
Belagerung aufhebcn mußten. Nachdem nun die Fran-
zosen 6000 halbe und dreiviertels Carthaunenkugeln
nebst 4000 Bombe» vergeblich verschleudert, und bei
1000 Mann verloren hatten, zündeten sie ihr Lager an,
und — zogen ab.
Hierauf wurden die Wälle wieder ausgebessert, und
die durch diese Belagerung zu einem Stein - und Schutt-
haufen gewordene Stadt schön wieder aufgebaut.

Deutschland.
Karlsruhe,16. Marz. Die Nummer 7 des
großherzogl. Staats- und Regierungsblatts vom
heutigen enthält:
Folgende Höchstlandesherrliche Verkündigung:
Leopold, von Gottes Gnaden, Groß-
herzog von Baden, Herzog von Zäh-
ringen.
Wir haben beschlossen, Unsere getreuen Stände
ans den 4. künftigen Monats um Uns zu versam-
meln. Wir laden daher sämmtliche Mitglieder
der beiden Kammern ein, sich an gedachtem Tage
dahier cinzufinden, die gewählten Abgeordneten
der ersten Kammer und die Abgeordneten der zwei-
ten Kammer, welche im Staatsdienste stehen,
nachdem sie vorerst den erforderlichen Urlaub bei

der ihnen Vorgesetzten Stelle nachgesucht und von
Uns erhalten haben werden. Die Dauer der Siz-
znng bestimmen Wir ans drei Monate.
Gegeben zu Karlsruhe in Unserem Staatsmini-
sterium, den 14. März 1839.
Leopold.
Nebenius.
Auf höchsten Befehl
Seiner königlichen Hoheit des Großherzogs:
Büchler.
Offenburg, lOtcn März. In dem hiesigen
Fraucnkloster ist ein ebenso frecher als bedeutender
Diebstahl begangen worden. Während die Be-
wohnerinen des Klosters beim Abendessen versam-
melt waren, stiegen Diebe über die sehr hohe Klo-
stermauer mittelst nahe stehender Bäume und ent-
wendeten aus einer eisernen wohlverwahrten Kiste
die beträchtliche Summe von 8000 fl., meist in
Gold, und 30,000 fl. in Obligationen. Noch ist
man den Thätcrn nicht auf der Spur.
Hagen, 8. März. In unserer Gegend ist ein
schauderhaftes Verbrechen verübt worden. Am 27
v. M. hatte sich ein zu Eilpe bei ihrem Vormund
wohnendes 14jährigcs verwaistes Mädchen zu ih-
ren Verwandten nach Limburg begeben und die
Rückreise von dort um 5 Uhr Abends wieder ange-
treten , war aber nicht in das Haus ihrer Pfleg-
eltern zurückgekehrt. Das zwischen Eilpe und
Limburg belegene Gebirge wurde an den folgenden
Tagen nach allen Richtungen durchsucht; am drit-
ten Tage, am 1. d>, fand man endlich das un-
glückliche Müden in einem Gehölze, auf die scheuß-
lichste Weise ermordet. Der Hals war ihr nicht
allein abgeschnitten, sondern auch der Leib aufge-
schlitzt. Weder der Thäter noch die Veranlassung
zu dieser empörenden Mordthat ist bis jetzt ermit-
telt. Blos vermuthct man, daß sie verübt worden,
um die Entdeckung einer andern ruchlosen, an der
Unglücklichen verübten That unmöglich zu machen.
Belgien.
Brüssel, 9. März. Der bekannte Rauschen«
 
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