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Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land ((Januar-März)): Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land — 1839

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Nr. 1 - Nr. 9 (2. Januar - 30. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42415#0029
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Dampf-Courier -er Bergstraße.
Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land.

7. Mittwoch, den 23. Januar.

, .Historische Notizen der Vorzeit.
Mehrmalige Belagerungen und Einnahmen
der Stadt und Festung Landau.
(Fortsetzung.)
Den 16. Juni 1702 kam die ganze alliirte Armee unter
dem Kommando des Markgrafen von Baden vor Landau
an, und rröffnete den 19. die Laufgräben, und zwar nicht
über 500 Schritte von der Contrcscarpe; den 26. kam her
römische König durch PhiltppSburg über Mechtersheim bei
Speier vorbei, und den 27. Abends im Lager an; wo
daun zu dessen Empfang sogleich 200 Kanonenkugeln und
237 Bomben in die Stadt gejagt wurden. Den 15. Au-
gust wurde der Gcncral-Feldzeugmeister, Graf v.Soiffon,
der ältere Bruder des Prinzen Eugcnius, in den Laufgrä-
ben von einer zersprungenen Bombe so hart getroffen, daß
er acht Tage hernach an seiner Wunde starb. Den 7.
Sept. wurde mit 42 halben KarthaunenBresche geschossen,
wie auch aus 21 Mörsern, Bomben, Carcassen, Steine
und Bombeten zu werfen, der Anfang gemacht. Hiervon
wurde eine gute Wirkung gespürt. Am 8. Abends setzte
inan sich anf'dem halben Mond fest. Zn dieser Nacht
wurde die Citadelle gestürmt, und in einer halben Stunde
erobert. (Fortsetzung folgt.)

Deutschland.
Die Karlsruher Zeitung vom 19. d. enthält
den dritten Rechenschaftsbericht des Zentralko-
mites zur Gründung eines Denkmals für den
verstorbenen großhzl. Staatsminister L. Winter.
— 7,066 fl. 22 kr. sind bei der allgemeinen Ver-
sorgnngsanstalt zu Karlsruhe bereits verzinslich
angelegt, und die bei den Lokalkomites befind-
lichen, noch nicht eingelieserten Beiträge sollen
2,257 fl. 5 kr. betragen.
Die Sammlung für das Denkmal Wintcr's
scheint nunmehr als geschlossen betrachtet werden
zu müssen, und das Zentralkomite beschäftigt sich
bereits damit, Vorschläge zur Ausführung des-
selben zu erwägen; sobald eine Majorität sich
hierüber einverstanden haben wird, wird es nicht
ermangeln, denselben an alle betheiligten Lokal-
komites zur Genehmigung vorznlegen.
Das Zentralkomite.

Berlin, 9. Jan. Vor einigen Tagen ist hier
ein sehr unglückliches Duell erfolgt, das, wie
gewöhnlich, eines unbedeutenden Wortwechsels
halber zwischen zwei Studenten ausgefochten
wurde. Der eine der Duellanten, ein schöner
junger Mann aus einer hiesigen angesehenen Fa-
milie, erhielt einen unglücklichen Hieb durch beide
Augen. Das eine war auf der Stelle verloren,
das andere fürchten die geschicktesten Aerzte nicht
retten zu können. Welches schreckliche Schicksal
für ihn und eine Mutter, deren Stolz und Freude
er war; und wann wird endlich der rohe, traurige
Leichtsinn aufhören, mit welchem man vermeinte
Beleidigungen blutig zu rächen sucht?! — In
der Neujahrönacht, wo gewöhnlich die trunkene
Lust zu Erzessen führt, neckten drei junge Leute
einen Mann im Mantel und Federhut. Plötz-
lich zog dieser den Degen und verwundete den
einen derselben, einen Studircndcn, mit mehreren
Hieben in den Kopf, die sein Aufkommen be-
zweifeln lassen oder die Alternative stellen, daß
er in Folge eines Sprunges im Schädel wahn-
sinnig bleibt. Der Thäter ist entkommen, ohne
bis jetzt entdeckt zu werden.
Belgien.
Auf der äußersten Grenze zwischen Westwesel
und Turnhout hat sich am 15. d. eine Division
der holländischen Armee in Schlachtordnung auf-
gestellt. — Die Emanzipation berichtet, daß in
der belgischen Armee der größte Jubel herrsche,
weil es Aussicht auf einen Krieg gebe. Ein
Student wünscht in demselben Blatte, jetzt, da
die ganze Welt auf den Ausgang eines Kampfes
zwischen Absolutismus und Fortschritt
Hinblicke, jetzt müßten sich überall Freiwillige-
comite's bilden.
Frankreich.
Während in Frankreich die öffentliche Aufmerk-
samkeit allein auf die Debatten der Deputirten-
kammer gerichtet ist, nehmen die Angelegenheiten
auf der Seite von Belgien eine mehr und mehr
 
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