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Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land ((Januar-März)): Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land — 1839

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Nr. 10 - Nr. 17 (2. Februar - 27. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42415#0041
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Dampf-Courier -er Bergstraße.
Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land.

Nv IO.

Samstag, den 2. Februar.

1830.

Historische Notizen der Vorzeit.
Mehrmalige Belagerungen und Einnahmen
der Stadt und Festung Landau.
(Fortsetzung.)
Am 31. Oktober wurde Bresche geschossen. Den 4.
Nov. bestürmten die Franzosen eine» halben Mond, wur-
den aber wieder abgetrieben, worauf stc ihn zum zwei-
tcninale bestimmten. Den 7. griffen sie die Contregardc
an, und wurden dreimal zurückgejagt; dieses geschähe
am 8. nochmals. Den 13. stürmten die Feinde von
neuem darauf, und behaupteten sic. Hierauf mußte end-
lich der Kommandant kapituliren, weil der Entsatz zu
lange ausblicb. Tallard ließ dem Kommandant sagen:
„daß der Entsatz geschlagen sei, und er habe nunmehr
keine Kapitulation zu hoffen." Ans diese Nachricht ent-
schloß sich die Besatzung, sich bis auf den letzten Mann
zu wehren. Dieser Entschluß bewegte jedoch den Tal-
lard, der Garnison denselben Akkord einzugehen, wel-
chen Melac im vorigen Jahre erhalten hatte. Bei dem
Auszuge, welcher den 18. Nov. geschah, wurde gegen
den Akkord, und obgleich die Offiziers solches zu ver-
wehren suchten, dennoch die Bagage der Garnison von
den gemeinen Franzosen geplündert.
(Fortsetzung folgt.)

Deutschland.
Durch Aufstellung eines französischen Heeres
an der bclg. Grenze, ist, Nachrichten aus Düssel-
dorf zufolge, daselbst der Befehl cingetroffen, un-
verzüglich die Kriegsrcscrve der Infanterie ein-
zuziehcn. In 8 Tagen müssen sammtlichc Jn-
fanteriercginnrter auf den Kriegsfuß gesetzt sein,
die Kompagnien, die jetzt 130 Mann stark sind,
sollen auf 250 Mann gebracht werden. In Ber-
lin soll eine große Thätigkcit im Kriegsdcparte-
nient herrschen, um 100,000 Mann auf den ersten
Wink schlagfertig zu haben.
Koblenz, 27. Januar. Das seitherige sehr
stürmische Regenwetter hatte den Rhein und die
Mosel so angeschwellt, daß die Bergschifffahrt
gehemmt war. In der verflossenen Nacht ist nun
aber eine so strenge Kälte eingetreten, daß die

beiden Flüsse dicht mit Eis gehen. Das Dampf-
schiff „Stadt Mainz," welches nach Mainz fah-
ren sollte, mußte von hier nach Köln zurückkeh-
ren, und die hiesige Schiffbrücke wurde heute
Morgen abgefahren. Es liegen viele Schiffe hier
am Ufer, die wieder sehr leicht in große Gefahr
kommen könnten, wenn die Witterung anhalten
sollte.
Ungarn.
Aus Ungarn, 20. Jan. In Szegedin ist in
der ersten Hälfte dieses Monats unter den dor-
tigen italienischen Fcstungssträflingen eine Meu-
terei ausgebrochen, indem die Gefangenen wäh-
rend des Gottesdienstes, mit Messern und Dol-
chen bewaffnet, die Wachen überfielen und meh-
rere Soldaten verwundeten. Nur durch das
energische Einschreiten der Militärgewalt und erst
nachdem auf die Meuterer Feuer gegeben und
dadurch einige »iedergestreckt worden waren, konnte
die Ruhe und Ordnung wieder hergestellt werden.
Einen Beweis von der grenzenlosen Verstocktheit
der Verbrecher mag die nachträgliche Thatsache
liefern, daß ein durch das Kriegsgericht zum
Tode verurtheilter Rädelsführer des erzählten
Frevels noch einen Versuch machte, den ihn zum
Tode vorbereitenden Fcldkaplan zu erdolchen.
Belgien.
Brüssel, 27. Jan. Der gestrige „Moniteur
bclge" enthält mehr als 300 Ernennungen und
Beförderungen von Offizieren vom Unterstellte-
nants - Rang an bis zu jenem eines Obersten.
Diese Maßregel betrifft blos die Infanterie, doch
erster Tage erwartet man einen ähnlichen Be-
schluß für die Kavallerie, Artillerie und das Ge-
nickvrps.
— Stach der „Emancipation" sollen 15 pol-
nische Offiziere in den Reihen der Armee An-
stellung erhalten haben.
— Nach einem Schreiben aus der Campine
vom 24. Jan. soll der Eifer, welcher die belgi-
schen Truppen beseelt, so groß sein, daß man
die Stellungen gewisser Korps habe abändern
 
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