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Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land ((Januar-März)): Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land — 1839

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Nr. 1 - Nr. 9 (2. Januar - 30. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42415#0037
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Dampf-Courier -er Bergstraße.
Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land.

8. Mittwoch, den 30. Januar. 1A3N.

Historische Notizen der Vorzeit.
Mehrmalige Belagerungen und Einnahmen
der Stadt und Festung Landau.
(Fortsetzung.)
In dem Jahre 1703 gingen die Franzosen abermals
vor Landau, wobei Tallard daS Kommando hatte, Vau-
ban aber den Angriff befehligte. Ihre Artillerie bestand
in 130 Kanonen, worunter 80 halbe Karthanncn waren.
Den 12. Oktober wurde der Platz bercnnt, und am 17.
wurden die Laufgräben eröffnet, wobei der Kommandant,
Graf Friese, mit seiner Garnison von 4300 Mann tap-
fcrn Widerstand that, und dem Vauban, welcher seinen
König versichert hatte, in zwanzig Tagen Landau ge-
nommen zu haben, nicht wenig zu schaffen machte. Den
21. wurde die Stadt zu beschießen angcfangen. Den
23. machten die Belagerten, 200 Mann stark, einen Aus-
fall, und verdarben einen guten Theil der Approschcn.
Am 25. ließen die Belagerten unter der Lünette eine
Mine springen, und verdarben viele Werke der Fran-
zosen; nahmen auch wieder auf dem schon verlassenen
Werke Platz.
(Fortsetzung folgt.)

Deutschland.
Fr ei bürg, 22. Jan. Heute hat dahier in
der evangelischen und sodann in der katholischen
Pfarrkirche die priesterliche Einsegnung eines Ehe-
paares statt gefunden, wovon der eine Theil der
evangelischen, der andere Theil der katholischen
Konfession zugethan ist. Die feierliche, auf eine
würdevolle Weise vorgenommene, Handlung hat
die allgemeine Theilnahme erregt, da die beider-
seitigen, weitverzweigten, Familien die Achtung
ihrer Mitbürger genießen und mit festem Glau-
ben jede ihrer Kirche anhängen, weßhalb denn
auch die, aus der Ehe hcrvorgehcnden, Söhne
der Konfession des Vaters , die Töchter der Kon-
fession der Mutter folgen werden. Wir theilen
-diese einfache Thatsache mit, weil sie zu einer
Zeit, wo in dieser Beziehung die Eintracht in
manchen auswärtigen Landesgegenden gestört ist,
die Beruhigung gewährt, daß auch hierin unser

l schönes und gesegnetes Vaterland glücklich zu prei-
sen ist. Niemand wist unsere verfassungsmäßigen
Rechte auf Freiheit des Glaubens und des Ge-
wissens antasten, noch den Frieden Und die Ein-
tracht stören, in welchen die Angehörigen beider
Konfessionen unter einander leben und sich glück;
lieh fühlen.
Mainz, 2t. Jan. Die letzten Berichte aus
Holland und England waren für unsere Speku->
lauten, die noch vor 14 Tagen selbst in Baiern
und Franken Warzen zu thcuern Preisen cinzu-
kaufcn suchten, keineswegs günstig. Es sollen
in englischen Häfen sehr bedeutende Fruchtmassen
eingelanfen sein, die zwar dort noch keinen star-
ken Abschlag erzeugten, aber doch bei uns Stok-
kung im Versandt Hervorbringen können, und
auch schon eine rückgängige Bewegung der Preise
veranlaßt haben; denn es ist wirklich Waizen zu
13 fl. ausgeboten, ohne Käufer zu finden. Sollte
dieses Verhältniß mehrere Wochen so andauern,
werden manche Spekulanten vielleicht viel ein-
büßen müssen. Indessen sind zur Stunde in Fran-
ken die Preise noch fest. Auch Korn ist etwas
billiger geworden, während Gerste noch zu 6-/2 fl.
an den Mann gebracht werden kann.
Stuttgart, 25. Jan. Nach einem Erlaß
der k. w. Staatskassenverwaltung an sämmtliche
Kassenämtcr vom 15. Januar sind seit einiger
Zeit falsche Kronenthaler im Umlauf, innen mit
Blei oder Messing ausgefüllt, die auf der äus-
ser» Fläche aber nur dünne silberne Plättchen
enthalten, und nur einen Werth von 10 — 15
Kreuzern haben. Einige derselben sind um 15
bis 20 Aß zu leicht, andere aber, die das Ge-
wicht von 612 Aß vollkommen haben, sind et-
was dicker, als die gewöhnlichen Kronenthaler.
Hauptsächlich erkennt man diese falschen Thaler-
stücke an ihrem dumpfen fllang und an den Rän-
dern, woran das Zusammenlöthen der Silber-
plättchen sichtbar ist, auch findet man den Rand
häufig geschwärzt, um das Zusammenfügen der
gedachten Silberplättchen weniger erkennen zu
lassen.
 
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