Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land ((Januar-März)): Der Dampf-Courier der Bergstraße: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land — 1839

DOI Kapitel:
Nr. 18 - Nr. 26 (2. März - 30. März)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42415#0101
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Abonnements-Preis Jnscrations - Gebühr
für das Vierteljahr 30 kr. ^ für die Spaltzeile 2 kr.
Dampf-Courier -er Bergstraße.
Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Stadt und Land.

23. Mittwoch, den 27. März. 1839.

Historische Notizen der Vorzeit.

F r a n k e n t h a l.
(Fortsetzung.)
Johann Kasimir ertheilte der blühenden Kolonie Stadt-
rechte, auch liest er Frankenthal mit Mauern und Grä-
ben umgeben. Vom Pfalzgraf Friedrich IV. rührten
die Befestigungen her. — Die Betriebsamkeit der er-
wähnten Eingcwanderten veranlaßte das Entstehen von
Fabriken, wie man sie zum Theil in Deutschland nicht
kannte. Gar manche begünstigende Umstände vereinig-
ten sich; freier Vertrieb vielartiger Waarengattungen;
eine bequeme Lage zur Versendung auf dem Nhcine;
und so begann Frankenthal eine nicht unwichtige Nolle
als Handelsort zu spielen. Frankenthal blühte bis zum
böhmischen Kriege. Feindesheere überschwemmten die
Pfalz. Don Corduba, der spanische Befehlshaber, der
sein Hauptquartier nufer» Studernheim aufschlua, be-
lagerte Frankenthal 1621; aber er fand tapfere Gegen-
wehr, bis Graf Mansfeld zum Entsätze hcrbeiciltc.
Im Jahr 1623 mußte jedoch die Stadt, durch einen
Vergleich, spanische Garnison aufnehmen. Den Schwe-
den übergab sich der Platz 1632, und fiel 1635 aber-
mals in die Hände der Spanier, welche sich hier bis
1652 zu behaupten wußten.
(Schluß folgt.)

Deutschland.
Wien, 17. März. Der Großfürst Thron-
folger von Rußland hat auch hier werthvolle
Geschenke hintcrlassen. Die ersten Charchen der
Hofämter erhielten mit Brillanten besetzte Taba-
tiercn bis zu 2000 fl. C. M. im Werthe, das
Hofpersoual 2100 Dukaten, die hiesigen Armen
1000 Dukaten, welche der Prinz der Vorsteherin
des adeligen Damenvereins, Fürstin Odescalchi,
Schwester der Fürstin Metternich, übergeben
hat.
Göttingen, 21. März. Nach dein Vor-
gänge der Universität wurde gestern von Seiten
der Bürgerschaft mit großer Majorität beschlos-
sen, zu der unterm 7. Januar 1839 berufenen
Versammlung nicht zu wählen.

Würzbnrg, 18. März. Ein merkwürdiger
Kriminalfall wird dahier besprochen. Eine we-
gen begangenen Kindermordcs im hiesigen Zucht-
Hause befindliche ledige Weibsperson ward, trotz
der strengen Absperrung der weiblichen von den
männlichen Sträflingen, in ihrem Straforte
schwanger, kam heimlich nieder und tödtete das
Kind. Sic ist nun in die Frohnfeste gebracht
lind ihr Verbrechen wird untersucht.
S ch w e i z.
Zürich, 20. März. In der heutigen Nach-
mittagösitzung des großen Raths ward nach 9-
stündiger Discussion der Antrag wegen Aufhe-
bung unserer Hochschule mit 144 gegen 54 Stim-
men für erheblich erklärt und einer Kommission
zur Berichterstattung überwiesen, und in der heu-
tigen Sitzung wnrdc eine zweite Motion, welche
bezweckt, die Schule wieder stärker unter die
Vormundschaft der Kirche zu stellen, einmüthig
für erheblich erklärt und ebenfalls eine Kommis-
sion darüber nicdcrgesetzt.
Belgien.
Brüssel, 19. März. Heute um zwei Uhr
wurde mit einer Majorität von 16 — 58 ge-
gen 42 — Stimmen der Gesetzentwurf ange-
nommen, wodurch der König ermächtigt wird,
die Verträge, welche die Trennung zwischen Bel-
gien und Holland feststellen, unter solchen Klau-
seln, Bedingungen und Vorbehalten abzuschließen
und zu unterzeichnen, welche Se. Maj. im Jü-
tcresse des Landes für nöthig oder nützlich erach-
^ tcn sollte.
— Als bei der Abstimmung der Name des
Hrn. Gendebien verlesen wurde, rief dieser: Nein,
drcimalhundcrtachtzigtansend Mal nein, für eben
so viele geopferte Belgier. Ein großer Theil der
Mitglieder verlangte, daß ihr Votum im Pro-
tokoll ausgenommen werde.
Vom 20. Unter derr Zweiundvierzigetn der
Nepräscntantenkammer herrscht große Entmuthi-
gung,, wir haben Aehnlichch nach der Annahme
 
Annotationen