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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 29,1.1915

DOI Heft:
Heft 4 (2. Novemberheft 1915)
DOI Artikel:
Avenarius, Ferdinand: Zum Totentag
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https://doi.org/10.11588/diglit.14291#0165

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Aum Totentag

^F^telzt vov öern Aug ein langer Mann,

Li, wie öev tronrineln unö xfeifen kann.
Unö wenn öer xfeift, so singt wer öazu,

Unö wenn öer Lrornrnelt, sxringt wer öazu . . .
Aufs wohl, Aarneraö!

Irn Graben steht er auf jeöer wacht,
warurn er wohl hinüberlacht?

Sein Bruöer lacht auf öer anöern §eit,

Anö wer -err sieht, -ern karn öie Zeit . . .

Aufs wohl, Aanreraö!

Bei !)xern, anr Masurenfee,

Irn wasgau, inr Aarxathenschnee —
war überall wie heut unö hier . . .

Aarnraö, wie lang noch leben wir?

Aufs wohl, Aarneraö!

Irn Lager hockt er mit irn Areis —

Du, wie öer zu erzählen weitz!

Du, was -er sxricht, öas lacht unö weint,

Als wenn er einen selber nreint,

Aufs wohl, Aanreraö!

Von rneiner weiß er -ies unö -as,

Von jeöem seiner weiß er was,

Anö wie öaheim öie wiese steht,

Unö wie -er wirrö öurch öie Blumen geht . . .
Leb wohl, Aameraö!

Rumxlum, sissiöi, öie Aacht ist rot,

Grzähl nur weiter, öu -a, Toö:

Die Nacht ist schwarz, öie Aacht ist fchwer,

Lin Morgen aber kommt allem her —

Aufs wohl, Aameraö!

2. Novemberheft t-ls (XXIX, 4)
 
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