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rebiflirt unter Mitwirkung einheimischer »nb auswärtiger Rnnslsreunbe

)Nro.49.50.f

Di Max Lchasler,

S „Museums für Kunst und tftiifHerUdje Smcrcift

s1.u.15.Jan.f

Dm Bediürtiotnborean der .Diorkorm- — Dniuenlrtm M - -- unlieb von 8 II Ohr g«üffo> r

lieber dir Gründung einer llationnlgalerie moderner Limillmerke in Berlin.

•JBan wirr t« UN« rrtinben. wrnn wir in drin Motto ju ter Velrarh-
Innz dri gegenwäntg alle Künstler und Kunstfteud» krbhaf: hekrhäkligenten
Frage .über k,r ©rüucnng eine« mcletnen 'Jlalicnalmujruat«" und («Ihn
«irren*) Qe lieg, kann der Beweis. tust w,r tere.i» vor zwe, .Uhren und
seitdem zu wiederholte» Akalen ciudeluglichst auf die Nothwendigkeit hingewiesen,
MS Preuße», ha« intelligente und kunstsinnige Preußen. Nicht hinter den
andern kleineren Staaten in der Erfüllung einer der wichtigsten und ernstesten
Aufgaben seines staatlichen Bernses zurück bleibe. Das Bedürfnis einer He-
bung der großen Kunst, d. h. vornehmlich der Historien- Und Monnmenlal-
Malerei, ist lange unter Künstlern wie im klinsigebildeten Publikum fühlbar
gewesen. Die Gründung jener „Verbindung für historische Knust", so wenig
auch ihre praktische Thäligkeit den, Zweck entsprach und entsprechen konnte,
weil die wirkliche und vollständige Erfüllung einer solchen Aufgabe über die
Grenze» ihrer Kräfte wen hinanSging, zeigt wenigstens das Streben danach,
einen ernsten Anston zu geben.

Aber was nutzt es. einige tausend THaler zusammen zu bringe», UNI
einmal ,ährlich bei diesem oder jenem Künstler ein Bild zu bestellen, das nach
einer Wanderung durch einige deutsche Städte endlich in der Privatsammlung
eine? glücklichen Gewinners verschwindet. Wenn etwas dadurch gehoben wird,
so ist eS kaum die Kasse eines einzelnen Künstler«. — Die Kunst selbst, in
ihrer äußere» und innere» Entwicklung, hat keinen wesentlichen Vortheil davon:
sie kann nur gehoben werden durch gründliche und nachhaltige Organisirung
— und diese wiederum ist nur denkbar durch die Gründung eine« großartigen,
ausdrücklich zu diesem Zweck eingerichteten und verwalteten Institut»: eine«
„Natronalinu)eumS für moderne Kunstschöpsungen.

Historienmalerei Ro/b? Randglossen zu den Verhandlungen der Verbinwmg
deutscher Kunstvereine für historische Kunst" (DioSIuren Jahrg. I. Nr. IS).

„Landschaften und Genrebilder zu kaufen und zu bestellen — das ist auch
ein Privatmann oder ein Knnsiverein im Stande. Aber die Historien-
malerei in großartiger und umfassender Weife zu fordern und zur möglichst
hohen Enlsaltnng zu bringe», da« vermag der Staat. Freilich vermag die»
der Staat nur, wenn die Spitzen der für die künstlerische Enlwickelnng ein-
gesetzten Behörden die Angelegenheit in kräftiger: ■ Weife vertreten; wenn
beispielsweise unsre Alleinie, die doch mehr als bloße« Lohrinstitu, fein
will. allhihrlid, md>l nur au, diejenigen Künstler aufmerksam machte, »re solcher
Aufträge feilen» de» Tiaat» würdig wären, sondern namentlich die Sache der
Ratronalgalerre als einer Rothwendigkeit deiorderten und befliuimte Bor-
schlage zur Ausführung emrerck»«, .—)

Dre'e untre damals ansgrldrochenen Norde scheinen jetzt zur Wahrheit
werden zu solle», ^itu-. nicht durch die Akademie. Daß ven dre'er eine der-
artige Initiative «griffen werken könnte, dürfte wohl Niemandem ernstlich

Widerspruch gegen tu Zweckmäßigkeit und gkoihwerdigkei, einer solchen E-.n-
rrchlung erwartet trrrten kann, so möchte e« gnade daher sein ■ und zwar au3
de», einfachen Grunde, daß, wem, die Idee zu einem solchen Plan in der
That zur Verwirklichung gebracht werden sollte, sie, die Akademie, selbst »oth-
wendig einer gründlichen Reorganisation unterworsen werden müßte. Und eben
weil sie dies fühlt, wird sie schon durch den Trieb der Selbstnhaltnng in
eine oppositionelle Stellung gedrängt werden. — Wen» wir jedoch hier von
der Akademie sprechen, so erfordert e« die Billigkeit ;» bemerken, daß es unter
den ihr angehörigen Künstlern mehrere gwbt, welche nicht mir von der Noth-
wendigkeit einer gründlichen Reorganisation dieses Institut« ebenso sehr über-
zeugt sind, als wir selbst, sondern auch da« Prinzip deö Fortschritt« in der
Kunst und den Grundsatz einer liberaleren Handhabung der Kunsiadministra-
tion in entschiedenster Weise verfechten. Und wenn sie anch bisher überstimmt
wurden, so sind sie e« doch, aus welche die „Akademie der Zukunft" sich gründen
muß; und diese Zukunft ist jetzt näher gerückt, al« Mancher glaubt. —

Nein, nicht von der Akademie rührt die Initiative her, sondern von einer
 
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