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MschM fiir Kmist, JbmjtiMrit uni) luinlilcrifitiM i’tbfii,

Nro. 61. f s°ra

^ HaAptvrgan der Deutschen Kunstvereine. ,

Hcransgegeben

I)r. Mar Schasler,

1. Juli.

VI.«o,>r°d Eberhard. (««rdoflO I »nnWlck."n"d An!k,?i?öi?n »eher

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AtuLic» jur CCIjarakteriHtli drullchrr Künstler der Grgeuwllrl.

selbst die Familie.

dass wir bei unseren Besprechungen der strebte. Eberhard gönnte sich während seines mehrjährige» Ansen,halle»
Familie begegnen, in der- die Kunst seil in Ron, nur die allernölhigste Ruhe, bald zeichnend, bald malend, dann

... ~' ' wieder in Thon und Marnwr gestaltend. Uebcr den, Sludinn, der Antiken,

deren Geist er in seiner ganzen Fülle in sich ansznnchmcn verstand, übersah
er jedoch der christlichen Kunst tiefe Bedeutung nicht. Sein ganze« Gcniüth»
leben wcndclelc sich »ach dieser Seile, und wa« er dainal» in Rom schuf,
war ganz geeignet, die seit Jahrhunderte» von Tcutschc» und Italienern Ver-
la,>cne Bahn wieder zu crössne». Reben der Innigkeit seiner Aiislliaiiung
und der unwandelbaren Glaubenstreue, welche er unter alle» Verhall,liffcn
Soh» nach Oesterreich ge- bewahrte, war c« ein- unerschöpstich reiche Phantasie, die seine Werke belebte
und ihn, aus seine,n christlichen Standpunkte jene, hohe Stellung gab, welche
Wacchter sich durch seine im Sinne der Allen gehaltene» Kompositionen
au« dem Sagenkreise de» griechische» Alterthnni« errang. Dabei kan, c«
den, anspruchslose», in strengster Zurückgezogenheit lebenden, acht fromme».
Künstler nicht in den Sinn, sich in andrer Weise als durch seine Schöpsnngen
geltend machen wollen. Dabe, wendete er sich aber von der antiken Kunst
keineswegs ganz ab; wie di- nun in der Münchener Glisplolhck ausgestellte

ES ist nun da« dritte Mal,

Schicksal- deutscher Künstler einer

Generationen eine Hcinialhsstäitc gefunden hat. Die Bildha-
sind im schwäbischen Oberland, NN Algäu wie in Vorarlberg, gar wohl be-
kannt und inanckic Kirche und Kapelle bewahrt ihre Arbeiten. Unser Konrad
hat die Anlagen durch de» Vater vom Großvater herüber ererbt, die beide
in derselben Richtung thätig waren, und er und sein Bruder Franz traten
freudig in die Fußlapfe» ihrer Voreltern. Scho» ihr Großvater hatte das
Geschäft schwunghaft betrieben und, wohl erkennend, daß weitere AnSbildnng
nnr i» der Welt errungen werden könne - ' - -

sendet, um in Linz und Grätz z» lernen.

Konrad Eberhard, nur um ein Jahr jünger als sei» Bruder Franz,
ward am 2». November 1768 in dem Flecken Hindelang in, Algä» geboren
und ging mit jene», gemeinschastlich bald de», Vater bei seinen Arbeite»
an die Hand. Accht christliche Gesinnung, der größte. Schatz de« Hauses,
ward früh in de» Kindern geweckt und begleitete sie bis a» ihr Lebensende.
Die Kunst, auf dieser Grnndlage basirend,

ikl seine künstlerische Ausbildung wenigstens „Muse", seine „Lcda ,»

it den, Schwan" und der..sitzende Faun mit Bacchn
-r Zeit sei»-« erste» Anse»,Haltes in Rom angehör-
... . „ . „ . .. . , , in den Besitz , Heils de« Kronprinzen Ludwig, thei

o,c beide» Brüder durch Errichtung eine« Triumphbogens ehrten. Kurfürst seines königlichen Vaters und waren ganz geeignet, die Ausmerksainkei, d
ElemenS W l Sachen der Kunst wohlbewandert ließ sich die Knaben knnstliebcuden Publikun,« auf sich zu lenken.

vorstelle» und ,orgle für des Jüngeren Ilnterkunft in München. Roch ' . ..— '

„„»licken J'hie 179C wänderte Konrad in die Hauptstadt um bei dem B
ir Roman Boo.s in die Lehr- zu treten. Rach zwei Jahren


seiner Rückkehr »ach Müncken, im Jahre 1816, ward Eber-
hard i» Anerkennung ,et»cr Verdienste nnt in Aussicht der ersprießlichen
Dienste, welche von einen, so rcickbegabten und wohl unterrichtete»

ll selbst zn bestreiten, verblieb jedoch bi» z»n> erwartet werden konnte», zun, Profcsior an der bayerische» Akadeniie der Künste

Jahre ISO« bei seinem Lehrmeister und „nlerftützte diesen
selbstständig auSgesührten Arbeiten. Um diese Zeit war König Map Joseph
aus den junge» Künstler anfmerksam geworden und der Kronprinz Ludwig
verschaftic ihn, die Mittel, nach Rom zu gehen und sich dort den, Slndinn,
der Antike» hinzugebe».- deren hohe Bedeutung dem strebsame» Künstler längst

Z» gleicher Zeit ergingen zwei sehr ehrenvolle An,trage ->» ihn,
welche uni >o mehr hervorgehobcn werden müffe», als die Wahl de« Gegen-
stände«, in ancrlennungSw-rther Würdigung des innersten Wesens künstlerischer
Thäligkcit, dem Künstler selbst rollkommen frei gegeben wurde. Der König
mochte fühle», daß die Arbeit unter dem Eindruck« der Umgebutig i» Ron,
werthooller werde» würde und wußte, wie lieb Eberh.ard der Ausentha»
 
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