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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0044

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28

gelegte, von der kaiserl. französischen Regierung glänzend aus-
gcstattetc, den Denkmälern Galaticns und Bithyniens gewidmete
Reisewerk der Herren Perrot und Guillaume Veranlassung,
die schönen und inhaltreichen photographischen Blätter desselben
zu erläutern und insbesondere ans daö unter dem Namen Mo-
numentum Ancyranum bekannte Thatenverzeichniß des Kaisers
Augustus näher cinzugehen, welches durch Ausräumung seiner
griechischen Hälfte wesentliche Ergänzungen seines bisher bekann-
ten lateinischen Textes erhalten hat. Nächstdem äußerte sich der
Vortragende über G. B. de Rossi's eben so reichhaltige wie
gründliche Herausgabe inschriftlichcr Denkmäler ans den ersten
Jahrhunderten christlicher Zeit. Der erste Band dieser von der
päpstlichen Regicrnng ausgerüsteten und ans mindestens drei
Foliobände anlanscnden Unternehmung lag vor und gab Gele-
genheit, neben dem monnmentalen Reiz der Denkmäler auch
deren Ausbeute siir Chronologie und Geschichte zu beleuchten.
Auch über das dem Hsreules 8axanu8 gewidmete Votivmonu-
ment der Stcinbrüche zu Brohl und dessen im neulichcn Fest-
programm der Rheinischen Alterthninsfreunde von I. Frenden-
berg besorgte Herausgabe sprach Herr M. sich eingehend aus.—
Herr Gerhard brachte auf Anlaß einer schriftlichen Mittheitnng
von Prof. Wclcker zu Rom die neuerdings so viel bestrittene
Bedeutung des vaticanischcn Apollo von Neuem zur Sprache.
Nach einer durch die Stroganoff'sche Erzfigur mit der Acgis her-
vorgerufenen Vermuthung Prellers, der neuerdings Otto Jahn
sich günstig bekannte und nun auch Wclcker beipflichtct, wäre
jenes berühmte vaticanische Marmorbild, daß man bei Verglei-
chung jener Erzfignr mit einer Aegis in seiner ergäiiztcn Linken
fich vorstellcn kann, im Sicgesgefühl über die durch Sturm und
Ungcwittcr soeben von Delphi znriickgcscheuchtcn Gallier des
Brennus zu denken. Diese in Wclcker s für die Archäologische
Zeitung bestimmtem Aufsatz weiter ausgesührte, im Ganzen sehr
ansprechende, Vermuthung ließ manches Bedenken zurück; man
behielt sich vor, auf die somit angeregte Streitfrage zurückzukom-
men, deren Darlegung durch eine von Hrn. Hübner zur Stelle
gebrachte ansehnliche und vorzüglich gelungene Photographie un-
terstützt ward.

Einige andere Vorträge der Herren Bötticher, Friedrichs,

Hübner und Kießling wurden wegen Mangels an Zeit ans die
nächste Sitzung verschoben, wie solches auch in Betreff mehrerer,
den etruskischen Spiegel von Thetis und Priumne betreffender
Mittheilungen geschah; ein von Herrn H. L. Ruhl zu Kassel
eingegangener, die Aechtheit der Schlangensäule im Atmcidan
noch immer bezweifelnder Aufsatz wird im archäologischen Anzei-
er erscheinen. — Unter den mancherlei Vorlagen dieser Sitzung
efanden sich zwei von Hrn. v. Olfers mitgctheilte Photogra-
phien, die eine in größerem Maaßstabc, der in den Fels des
Gebirges Sipylon eingehauencn jNioben; zwei Inedita aus
Athen und Konstantinopel, ein Skulptnrsragmcnt und eine In-
schrift^ hatte Hr. Dr. Frick, dermalen zu Wesel, cingesandt.
Von Hrn. v. Lützow zu München war die 8. Lieferung seines
verdienstlichen Werkes „Münchener Antiken" (worin die Statue
des Niobiden ans Palast Bevilacqna und der sogenannte Jlionens)
cingcgangen, wie auch das von demselben verfaßte lithographirtc
Verzcichniß der zn Athen gesammelten und jetzt nach Würzburg
versetzten Fabcr'schcn Antiken. Als gefällige Herausgabe eine»
anderen, bis jetzt nur wenig gekannten vaterländischen Antiken-
bcsitzcs empfahlen sich ferner die von L. Gerl ach in gelungener
Photographie zusammengestelltcn Antiken zu Wörlitz, von denen
eine erste Lieferung mit erläuterndem Texte vorlag *). Von Pro-
fessor Bnrsian zu Tübingen war der l. Band seiner umfassen-
den „Geographie von Griechenland," von Professor Haakh zu
Stuttgart ein Verzeichniß der Gypsabgüsse im neu gegründeten
Museum eingclanfen. Endlich erschien auch außerhalb des Ge-
bietes klassischer Kunst die auf Denkmälerfnnde des Nordens
beruhende Darstellung beachtcnswerth, welche Hr. Baron v.
Sacken zu Wien in der von ihm verfaßten Schrift „lieber die
vorchristlichen Kultusepochen Mitteleuropas" neuerdings veröf-
fentlicht hat.

*) Dieser Text ist auffallender Weise nicht deutsch, sondern
nur in sfranzösischer Uebcrsetzung erschienen. Das Werk ist be-
titelt: Choix d’antiques conservees au öfiäteau et au Pantic. n
de Wörlitz. Publiees pour la premiere fois par Leopold
Gerlach. Zerbst l 862. 4. 16 S. nebst 7 Photographien, unter
denen auch die Statue einer sterbenden Amazone sich befindet.

Briefkasten.

Hrn | in Wremen. Sie werden die Sendung jetzt erhalten haben; wenigstens ist sie cxpcdirt. Wegen des Prcis-
courants — besorgt. D. R._

Westlicher Cyklus.

Die westlich der Elbe verbundenen Knnstvrrrine

ZU

Hannover, Braunschweig, Halherstadt, Magdeburg, Halle,
Gotha, Cassel, Dessau und Merseburg

werden auch im Jahre 1863 regelmässig auf einander folgende Kunstausstellungen
veranstalten.

Die Resultate unserer Kunstausstellungen sind stets höchst erfreulich gewesen,
zum Ankauf von Kunstwerken sind in letzterer Zeit durchschnittlich jährlich über
30,000 'l'haler verwendet und den Künstlern zugeflnssen.

Die betreffenden Anmeldungen, mit genauer Angabe des Gegenstan-
des, der äussersten Verkaufspreise, wie des Besitzers, erbitten wir
stets vierzehn Tage vor dem Schlusstermin der Ablieferung; dieser ist:
für Hannover der lß. Fcbr. 1863, u. A. des Hrn. Commerzr. Carl Rümpler;
für Magdeburg d. 26. März, u. A. des Hrn. G. Faber, Buchdruckereibesitzer;
für Halberstadt der 1. Mai, unter Adresse des Herrn Dr. Lucanus;
für Halle der 10. Juni, unter Adresse des Herrn Pastor a. D. Fubel;
für Gotha der 16. Juli, unter Adresse des Herrn Archivrath Dr. A. Bube;
für Cassel der 26. August, u. A. des Herrn Seeretair Th. Ilagemann.

Nur die tiuiiHtvureine zu Magdeburg, Hnl h<-r*tudt uml Halle

gemessen Portofreiheit, wenn die Briefe offen oder unter Kreuzband, mit Angabe
des Namens des Absenders

bei einem UiVuigl. HrcuaK. I*»starnte uufgegeben werden.

— Die ausführlichen Bedingungen sind aus dem Programm zu ersehen.
Halberstadt, am 5. Jan. 1863.

Der Haupt-Geschäftsführer der westlich der Elbe verbundenen Kunstvereine

Dr. Fr. Lucanus.

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von Sachse &. Comp., Jägerstr. 30.

Nord.6n.berg; „Sonntagmorgen
im Dorfkirchenthurm“. Neues von Meyer
v. Br., Arm, Langko, Welsch etc.

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Künstler, Kunstschulen und Burenux in
4 Sorten von 4 bis 16 Bleihärten.

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mit feinstem Polvgrades-Blei in 5 Blei-
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