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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0061

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Brutsche Kunst-Zeitung.

> Achter Jahrgang. )

) 7.

Ijcransgegebrn und redigirt

von

Dr. Max Schasler,

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.

/ 13. Februar ,
186».

Abonnements beding»» gen.

„Die DioSkuren" erscheinen wöch-„llici> (Sonntags) in l—iz Bogen 4,0 r. Für Deutschland sämmtliche p-gangallkn. Buch, und Aunllhandlungkn

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außer der „Erpedition dir vioslinren" an: i Ueicvsier-sq.

Redactionsbureau Victoriastrasse Nro. !39 a-

2 nbalt:

Abhandklnder Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender j
Künstler der Gegenwart: Horace Vernet, (Nekrolog). (Forts.) !
— „Antik" , „Mittelalterlich", „Modern" in Beziehung
auf Kunstanschauung. (Fortsetzung.)

Korrespondenzen: □ Düsseldorf, Ans. Febr. (Permanente
Ausstellung, Fest der Künstler-Liedertafel). — G Wien,
24. Januar. (Oestcrrcichischcr Kunstverein).

KunstLronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Köln, Pforzheim,
Rom.

Kuystliteratur n. Album: F. Pecht, Göthegalerie. — L. Eich-
rodt, Deutsches Knabenbuch.

Kuli stillst, tutc ll. Kuustvercinc: Wissenschaftlicher Kunstverein
in Berlin. — Verbindung für historische Kunst.

Studien sur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart.
XXVII. Horace Vernet.

Nekrolog. (Fortsetzung.)

In der unabsehbaren Reihe seiner Werke, die von den
Prunksälen von Versailles bis zu deu nackten Klostcrmau-
crn deö Carmel reichen, auf welchen sich ein „Jeremias"
befindet, entfaltet er einen Reichthum der Phantasie, eine
Größe und Lebendigkeit der Anschauung, eine Schärfe
und Sicherheit der Auffasiung, eine Leichtigkeit der Pro-
duktivität, einen Glanz der Technik, wie nur wenige Künst-
ler unsers Jahrhunderts. Vernet war nicht tiefsinniger
Dichter, nicht künstlerischer Philosoph, nickt sublimer Klassi-
ker, nicht abstrakter Idealist, nicht Historienmaler „pur
excellence“; er war im besten und edelsten Sinne Natu-
ralist. Er hauchte diesem Naturalismus ebenso gut poeti-
sches Gefühl ein, als er ihn zu einem malerischen Stil
veredelte, und war namentlich in seinem eigentlichen, dem
Militärfache, ein Genie, wie es vielleicht kein zweites ge-
ben wird. Ihm galt die Kunst, besonders wo cs sich um

Darstellung moderner Expeditionen und Kriegsereignisse
handelt, zugleich als Geschichte. Fern den abstrakten Idea-
listen, welche dergleichen Fakta zu Gebilden ihrer Phan-
tasie machen, hielt er vor Allein auf Wahrheit und Rea-
lität. Diese greifbare und ergreifende Gegenständlichkeit,
durchdrungen von einem dramatischen Geiste und einem
stolzen, nationalen Genius, ist cs vor Allem, was ihn so
populär gemacht hat.

Die älteren Schlachtgemalde „Jemappcs," General
Sumouriez, 1792, gemalt 1821; — „Balmh", General
Kellern,an, 1792, gemalt 1826; — „Hanau", Kaiser Na-
poleon I., 1813, gemalt 1824; — „Montmirail", Kaiser
Napoleon I., 1814, gemalt 1822, gehören wegen der geist-
vollen und naturwahrcn Charakteristik, der lebendigen, tief-
ergreifenden Episoden, der Kraft und Tiefe deö Kolorits,
sowie der meisterhaften Technik, zu den besten Arbeiten
Vernet's. Als Kunstwerk schon darum interessanter und
werthvoller, weil cs uns nicht in die offene Feldschlacht
 
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