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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0100

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84

^Lrste Kuskelung für deutsche Kquarellöilder und Kandzeichnuugen in Kamburg,

im Jahre 1863, vom

Die gebotene Gelegenheit, auf den großen Ausstellungen
Oelgemälde, Aquarellen und Handzeichnungen vereinigt zu sehen,
hat die Betrachtung erweckt: wie das Aqnarellbild und die Hand-
zeichnung, dem Oelgemälde gegenüber, verhältnißmäßig minder
beachtet an dem Beschauer vorübergeht; wie wünschenswerth es
erscheint, diesem Mangel abgeholsen, eine Einrichtung getroffen
zu sehen, durch welche den. Aquarellbilde und der Handzeichnung,
unbehindert durch srcindc Eindrücke, die ihnen gebührende Wür-
digung werde. Diesen Gedanken zur That iverden zu lassen, hat
der Hamburger Künstler-Verein den Beschluß gefaßt:
die erste öffentliche Ailsstellnng
für Aqnarellgemälde und Handzeichnnngen von deutschen Künstlern
im Jahre 1863 in Hamburg zu halten.

Durch die Güte des Herrn Direktor Maurice, welcher
mit dankcuswerther Uneigennützigkeit das Foyer des Thalia-
Theaters dem Verein zur Verfügung stellt, wird, bei der vor-
züglich günstigen Lokalität, das Unternehmen wesentlich gefördert,
und glaubt der Verein eines günstigen Erfolges, im Interesse
der Kunst, der Künstler und des kunstliebenden Publikums, gewiß
zu sein. Der Künstler-Verein hofft unter begünstigenden Umstän-
den diese Erfolge steigern zu können, da derselbe, weit entfernt,
für sich pekuniäre Vortheile genießen zu wollen, die Absicht hat,
aus den muthmaaßlichen Ueberschllssen, in Bereinigung mit Privat-
zuflllsfen (durch Ausgeben von Loosen), eine Verloosung von Aqua-
rellen und Handzeichnnngen zu organistren; bevorwortct jedoch,
daß dies Vorhaben von dem günstigen pekuniären Erfolge der
Ausstellung abhängig sein tvird.

Der Hamburger Künstler-Verein ladet die deut-
schen Kunstgenossen zur Einsendung gediegener und tüchtiger
Werke ein! Er weist darauf hin: Je besser die Werke, desto gün-
stiger der Erfolg! Je kleiner die Versendnngsnnkosten, desto größer
die Summe für den Ankauf, und glaubt, Letzteres betreffend,
das Vereinigen verschiedener Absender eines Ortes
zur gemeinsamen Verpackung und Versendung empfeh-
len zu müssen.

I. Bon der Ausstellung im Allgemeinen.

§ 1. Die Ausstellung ist eine rein nationale! Sie beginnt
am 4. Juni und tvird am 29. Juli geschlossen. _

§ 2. Nur Aquarellbildcr und Handzeichnnngen, sowie architek-
tonische Zeichnungen und Aquarellen im malerischen Sinne
werden in dieselbe ausgenommen.

§ 3. Ausgeschlossen sind geometrische Risse, Kopien, Gouache-
gemälde, Kunstwerke, tvelche durch Vervielfältigung entstan-
den, sowie Photographien.

8 4. Cartons können nur nach getroffener Uebereinkunft init der
Ausstellungskontmission des Künstler-Vereins gesandt werden,
tz S. Nur deutsche Künstler haben das Recht diese Ausstellung
zu beschicken.

8 6. Nur frankirte Briefe werden angenommen.

8 7. Der Künstler-Verein trägt Sorge für Versicherung gegen
Fenersgefahr.

8 8. Im Falle der Plan, eine Verloosung zu organistren, in's
Leben treten kann, wird der Künstler-Verein, durch eine dazu
erwählte Kommission, die Austvahl und den Ankauf be-
forgen.__

4. Juni bis 29. Juli.

H. Verpackung.

a. Die Blätter dürfen nicht in Kisten, sondern müssen zwi-
schen Pappdeckel! (event. Holzdecken) und mit Wachstuch oder
Wachspapier Umhüllung sicher, aber möglichst klein und leicht
verpackt werden.

b. Nur ausnahmstveise, bei etwa größern Handzeichnnngen darf
der Gegenstand gerollt werden.

o. Die Blätter dürfen nicht in Rahmen und Glas versandt
werden.

<3. Jedes Kunstwerk muß auf seiner Rückseite in deutlicher
Schrift: Gegenstand, festen Preis, Namen und Wohnort
des Künstlers und die Adresse tragen; wo dies n,angelt, fällt
die Schuld etwaiger Irrung auf den Künstler oder Absender
selbst.

III. Einsendung.

a. Anmeldungen in frankirten Briefen müssen >4 Tage vor
Eröffnung der Ausstellung an die Commeter'sche Kunst-
handlung geschehen, und, behufs Anfertigung des Katalogs,
die genaue Aufgabe des Gegenstandes und Preises enthalten.

b. Am 26. Mai, 10 Tage vor Eröffnung der Ausstellung, müssen
die Einsendungen der Kunstwerke an die Comme-
ter'sche Kunsthandlung erfolgt sein.

e. Der Hamburger Künstler-Verein trägt, im Bereich der Gren-
zen Deutschlands, die Kosten des Her- und Rücktransports.
Gegenstände unter 20 Pfund tverdcn per Eilfracht oder Post,
Gegenstände über 20 Pfund mit getvöhnlicher Eisenbahnfracht
gesandt. Es tvird nochmals, im Interesse des Allgemeinen
sowie jedes Einzelnen, in Erinnerung gebracht, >vic das
Vereinigen mehrerer Absender an einem Orte zu
gemeinsamer Verpackung und Absendnng dringend
empfohlen wird.

ä. Für Beschädigungen unter Weges oder durch mangelhafte
Packung haftet der Künstler-Verein nicht.

IV. Preisvorschrist, Verkauf, Zahlung.

a. Die Preise sind fest und deshalb ist bei jedem Kunstwerke
der äußerste anzusetzen.

b. Die Preise sind in Thalern prenß. Cour, oder Lonisd'or an-
zugeben; jede andere Münze wird zum laufenden Conrs hier
am Ort berechnet und hiernach die Preise in Thalern prenß.
Cour, ausbezahlt. Reklamationen werden überall nicht an-
genommen.

e. Der Verkauf wird lediglich durch den Künstler-Verein besorgt;
jede Mittelsperson ist ausgeschlossen.

ä. Die Zahlung für verkaufte Kunstwerke erfolgt nach der Aus-
stellung.

e. Der Künstler-Verein behält von der Anszahlungssumme für
verkaufte Kunstwerke 5 pro Cent ein.

Hamburg, den I. Januar 1863.

Die Ausstellungs-Kommission.

M. Gensler. R. Hardorff. Herm. Kanffmann.

C. C. Magnussen. V. Ruths. H. Steinfurth.

C. M. Laeiß.

Verkauf der Dr. Lucanus’sclien Gemäldesammlung
in Halberstadt. [106]

Ich habe mich zu dem Verkaufe aus freier Hand von einzelnen Gemälden,
eventuell der ganzen Sammlung, entschlossen, stelle Kunstfreunden und Samm-
lern das gedruckte Verzeichniss gern zu Dienst, werde die Sammlung, so wie
sie jetzt aufgestellt ist, bis Ende April täglich zur Besichtigung offen halten,
Preisnotizen gern vorlegen, und die Auswahl nach Belieben anheim geben, je
nachdem man sich zunächst darum bewerben wird.

Kataloge sowie nähere Auskunft erhält man:
in Halberstadt von Herrn J. Schimmelburg, Kunsthandlung.

„ Berlin von den Herren L. Sachse & Co, Kunsthandlung.

„ Bremen von Herrn Konservator Dreyer,

„ Braunschweig von Herrn C. W. Ramdohr, Kunsthandlung.

„ Leipzig von Herrn Rudolph Weigel, Kunsthandlung.

„ Magdeburg von Herrn Konservator K. V. Peters.

„ Quedlinburg von Herrn Kunstmaler Steuerwald.

Auf frankirte briefliche Anfragen wird auch von mir jede Auskunft um -
gehend erfolgen. Halberstadt, im Februar 1863.

Dr. Fr. Lucanus.

Permanente Gemälde - Austeilung

von Sachse & Comp., Jiigerstr. 30.

C. F. Lessing: vor dem

Scheiterhaufen.“ [144]

W. A. Lantz & Co.

Depositeurs des Couleurs de Mss. Clienal
ä Paris et Windsor & Newton ä Londres.
— 22. Leipziger-Straße 22. —

empfehlen ihr aufs Beste assortirtes Lager
von Maler- und Zeichnen-Utensilien, Bu-
reau- und Luxus-Gegenständen, sowie
aller auf die Kunst bezüglichen Artikel.

[1051 Commission &. Exportation.

Kommissions-Verlag der Nicolai'scheu Verlags-Buchhandlung (<B. parthey) in Berlin. — Druck von G. Bernstein in Berlin.
 
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