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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0176

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An Deutschlands Künstler.

Hundert und dreissig Jahre sind vergangen, seit 22000 biedere fleissige Protestanten ihres
Glaubens wegen aus Salzburgs Thälern und Bergen vertrieben und in ferne Lande zersprengt wurden.
Es war der Regierung Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph Vorbehalten, auch für Salzburg das
Morgcnrotli religiöser Freiheit aufgehen zu lassen. Durch das von Sr. Majestät erlassene Protes-
tanten-Edict ist den dortigen evangelischen Glaubensgenossen das Recht gegeben, eigene Kirchen
zu erbauen. Bereits sind zu dem Bau einer solchen in der Stadt Salzburg die ersten einleitenden
Schritte geschehen, und der Gustav-Adolphs-Verein hat zur Unterstützung eine namhafte Summe
gewidmet; doch fehlen immer noch die bedeutendsten Mittel.

Weit entfernt von dem Gedanken einer konfessionellen Demonstration, lediglich aus warmem
Interesse für die Sache, ist unter den Künstlern Weimars der Wunsch rege geworden, durch eigene
Beiträge, wie durch dergleichen ihrer deutschen Kunstgenossen, eine Sammlung von Kunstwerken
zusammen zu bringen, durch deren Verloosung jene fehlenden Mittel beschafft würden, -—- zunächst
für die protestantische Gemeinde der Stadt, eventuell auch für andere protestantische Gemeinden
des Landes Salzburg. Auf ihr Ersuchen hat sich das Unterzeichnete Central - Comite in Weimar
konstituirt und erlässt nun an alle Künstler Deutschlands die eben so ergebene wie freundliche Bitte,
diesem Unternehmen durch Bewilligung von Beiträgen ihrer Kunst geneigte
Unterstützung zu schenken.

Ueberzeugt, dass diese Einladung mit derselben aufrichtigen Freundlichkeit und christlichen
Bruderliebe, mit der sie nach allen Himmelsgegenden hinausgeht, aufgenommen werden wird, bitten
die Unterzeichneten sämmtliche Künstler Deutschlands, die vorliegende Angelegenheit zu ihrer eig-
nen zu machen und sie in dem Kreise ihrer Freunde und Bekannten zu vertreten. Gefällige Zu-
sagen, mit Angabe des Gegenstandes und Werthes des Beitrags, werden unter
der Adresse des Unterzeichneten Comites bis zum 1. Januar 1864 erbeten. Dann erst
wird sich die Grösse und Bedeutung der beabsichtigten Lotterie ermessen lassen, zu deren Beförde-
rung wir dann auf Errichtung von Local-Comite’s in andern Städten Bedacht nehmen werden.

Die Namen aller beitragenden Künstler werden noch vor der Verloosung öffentlich bekannt
gemacht werden, wie selbstverständlich über das Resultat des ganzen Unternehmens nach dessen
definitivem Schluss eine öffentliche Rechenschafts-Ablage erfolgt.

Möge sich denn im romantisch-schönen Salzburg die protestantische Kirche erheben, ein
Denkmal ebenso evangelischer Standhsftigkeit der Salzburger, wie auch edelster Theilnalime und
Toleranz der deutschen Künstlerwelt!

Das Central-Comite

für den Bau protestantischer Kirchen in Salzburg.

Baron v. Beaulieu Marconnay, K. Biedermann,

Oberhofmeister. Professor.

W. Genast, Graf v. Kalkreuth,

Staatsanwalt. Director.

Saal, A. Schöll,

Rechnungsrath. Oberbibiothekar.

Dittenberger,

Oberkofpredignr.

Fr. Preller,

Professor und Hofmaler.

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