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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0225

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Deutsche Kunst-Zeitung.

Nerausgegeben und redigirt
von

Dr. Max Schaster,

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jum AbonnementSpreisc von 1J Thlr. prännmcrandv pro Quartal. — Preis
einer einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne Kunstdeilage. — Bestellungen nehmen
außer der „(Expebition der Diosüurtn" an:

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Leicester-sq.

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In b

Ablmndclndcr Artikel. Studien zur Charakteristik bedeutender
KUnstler der Gegenwart: XXXII. Wilhelm Zahn.

Korrespondenzen: (Y Wien, Anfang Juli. (Saison morte.)
K. Kassel, den 5. Juli. (Verein für bildende Kunst.) —

_t München, 9 Juli. (Dr. Pettcnkoser's Regeneration^-

alt:

Verfahren.) — jH Düsseldorf, 10. Juli. (Perm. AuSstellg.)
Kunstchronik: Lokalnachrichten aus Berlin, München, Leitmeritz,
Wien, Paris, New-Iork.

Knnstiudustric und Technik: Der Bronceguß. (Forts.)
Kunstinstitutc und Kunstvercine. Wissenschaftlicher Kunstverein.

Studien )ur Charakteristilr dcdcutender Künstler der Gegenwart.

XXXII. Wilhelm Zahn.

ohann Carl Wilhelm Zahn wurde
am 21. August 1860 in Bodenberg, eine
halbe Stunde vom Bade Nenndorf in
der knrhcssischen Grafschaft Schaum-
burg geboren. Sein Vater, Bernhard
Zahn, war Dekorationsmaler und später
Gastwirth ini Bade Nenndorf. Seine
Mutter war eine Tochter des Forstren-
danten Weiß in Bückeburg. Aus dieser
glücklichen Ehe waren 5 Kinder entsprun-
gen, wovon Wilhelm das vierte war.
Als Knabe erhielt er seinen ersten Unter-
richt in der Schule zu Bodenberg, und da er schon von
Kindheit an große Neigung zur Malerei hatte, so unter-
wies ihn sein Vater schon^früh im Zeichnen und Malen.

Bereits in seinem zehnten Jahre malte er für seinen 1809
verstorbenen jüngeren Bruder einen trauernden Engel mit
gesenkter Fackel auf Holz in Pyramidenform; ein Bild,
das damals viel Aufsehen erregte und noch heute auf dem
Kirchhofe in Bodenberg erhalten sein soll. Ein ganz be-
sonderes Talent hatte Wilhelm Zahn schon als Knabe
im Portraitzeichnen, indem er alle ihm bekannten Personen
auf die Ränder und Pappendeckel der Schrcibebücher und
Lehrbücher abkonterfeite und zwar in solcher Aehnlichkeit,
daß diese Köpfe allgemein erkannt wurden. Viele dieser
Portraitköpfe führte er auch in Aquarellfarben aus. Außer-
dem zeichnete er viele Landschaften und Thierslücke nach
Kupferstichen und nach der Natur in der damals so be-
liebten Sepia-Manier. In der Schule zu Bodenberg
machte er für die Lehrer zu den Studien in der Botanik
Abdrücke von verschiedenen Blättern und Pflanzen auf
Papier mit schwarzer und grüner Oelfarbe und malte die
Blüthen und übrigen fehlenden Theile, die sich nicht durch
 
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