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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0257

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Deutsche Kunst-Zeitung.

‘i Achter Jahrgang. >

M 32.

Hcransgegrdrn und rrdigirt

von

vi. Mar Schasler,

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.

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Jul,

Abhandclndcr Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender
Künstler der Gegenwart: XXXII. Wilh. Zahn. (Forts.)
Korrespondenzen: sZ Düsseldorf, den 4. August. (Nachtrag
zur akademischen Kunstausstellung; Persönliches.) — 1 Dan -
zig, Anfangs August 1863. (Architektonisches.)

alt:

Kunstchronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Hohenstein, Constanz,
Kassel.

Kunstverkchr: I. Deutscher Ausstellungskalender. II. Aus-
ländische Ausstellungen. III. Ausstellungs-Tabelle. IV. Pro-
gramme und Bekanntmachungen. — Briefkasten.

Stubtcn jur Charaktenstlk bedeutender Künstler der Geaenmart.

XXXII. Wilhelm Zahn.

(Fortsetzung.)

Am 3. Juni 1832 reiste Zahn mit dem Dampfschiff
nach Messina ab, wo er am 4. Jnni ankam und daselbst
vom Intendanten Marquis della Cerda, an den ihn
Fürst Cassaro empfohlen hatte und vom bayerischen Con-
sul Kilian sehr freundlich empfangen wurde. Nachdem
er in Messina die Kirchen und sonstigen Kunstwerke in
Augenschein genommen, reiste er über Giardino, Giarra
nach Catania, wo er ani 7. Juni 1832 ankam, und so-
gleich vom Kaplan Don Vicenzo Rossi in den Palast
des Fürsten Biscari eingeführt wurde. Noch an demsel-
ben Tage besuchte er den Intendanten von Catania,
Fürst Manganelli, an den ihn Fürst Caffaro und
Cavaliere Bosco aus Neapel empfohlen hatten, später
den Herzog Carcaci.

Schon am folgenden Tage begann er das Zeichnen
nach den schönen Terracotten und Basen des Fürsten Bis-
cari sowie die Abformung der schönsten Antiken. Unter

den letzteren zeichne» sich besonders der „Torso eines Ju-
piters" von Marmor, und ein kleiner „Faun", der die Dop-
pelflöte bläst, von Bronce aus.

Nachdem er nebst seinen Formern drei Monate im Pa-
last des Fürsten Biscari verweilt hatte, reiste er Anfang
September über Syrakus, Floridia, Palazzola, (das alte
Acrae), Caltagerone, Piazza, Caltanisctta, Muselmelc nach
Palermo. — In Syrakus liest er ebenfalls die schönsten
Antiken, worunter sich die „Venus von Syrakus" auszeich-
net, formen und zeichnete daselbst die Ueberreste antiker
Tempel und bemalter Architekturfragmente.

Auf dieser Reise sticst ihm oder vielmehr seinen Formern,
die ihn begleiteten, ein Unfall zu, indem dieselben in
Floridia am hellen Tage, während alle Bewohner in der
Mittagszeit schliefe», von Räubern überfallen und tödtlich
verwundet wurden. Die Räuber hatten sich eingebildet,
dast die von Maulthieren getragenen Kisten, welche mit
den Gipsabgüsien angefüllt waren, werthvolle Dinge ent-
halten müßten. Zahn, der während dieses Ueberfalles
 
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