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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0358

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342

Köln. — Unter den in Folge einer zweiten Konkur-
renz für das Friedrichs-Wilhelms-Denkmal ein-
gesandten zwölf Modellen befindet sich nur eins, welches,
einem der früheren Konkurrenten angehört, nämlich das
des Dombildhauers Mohr. Die übrigen Theilnehmer
der ersten Konkurrenz sind diesmal nicht auf dem Kampf-
platz erschienen. Unter den fremden Konkurrenten befin-
det sich auch der Bildhauer Pilz aus Wien. Ueber die
Modelle selbst, welche noch nicht öffentlich ausgestellt sind,
behalten wir uns einen Bericht vor.

— — Hier bemüht man sich sehr um Errich-
tung einer Knnstvorschule. In der jüngsten Zeit hat sich
ein hieselbst bestehender Künstlerverein vielfach mit dieser
Frage beschäftigt, ein Projekt darüber ausgearbeitet und
von der Stadt verlangt, daß ihm zu diesem Zwecke einige
Säle im Museum Wallraf-Richartz eingeräumt würden.
Von anderer Seite wird der Plan zu einer derartigen
Anstalt gleichfalls belobt, doch streitet man gegen eine
Verwendung der Mnseumsräume zu diesem Zweck und
zwar mit »stichhaltigen Gründen.

Königsberg. — Zum Ausschmuck der hiesigen Aula
durch Fresko-Gemälde ist vom Ministerium die Summe
von 21,000 Thlrn. bewilligt worden. Die Arbeiten sind
dem Direktor der hiesigen Akademie, Herrn Rosen-
felder, sowie den Herren Piotrowski und Gräf über-
tragen worden. Sie sollen in vier großen und einigen
kleinen Gemälden, erstere die Fakultäten, letztere die Un-
terabtheilungen derselben darstellend, bestehen. Die „Phi-
losophie" wird durch Sokrates' letzte Unterredung mit sei-
nen Schülern, die „Jurisprudenz" durch Solon, die Ge-
setztafcln schreibend, die „Medicin" durch Hippokrates, die
„Dheologie" durch Paulus in Athen repräsentirt.

Leipzig. — Der Verleger der Jllustrirten Zeitung ver-
anstaltet von den in derselben veröffentlichten und noch
erscheinenden großen Originalporträts von Männern aus
den Freiheitskriegen einen besondern Abdruck, welcher,
durch Biographien vervollständigt, , als Porträt-Album zur
50jährigen Gedenkfeier der Völkerschlacht in künftiger
Woche ausgegeben werden soll.

München. — Der als Dichter, Zeichner und Musiker
bekannte Graf Franz Pocci, gegenwärtig königl. bairi-
scher Oberhofceremonienmeister, hat eine neue Komposition
bei C. A. Fleischmann in München veröffentlicht, die in
12 Blättern einen „Todteutanz" in Bildern und Sprüchen
bringt. Die Sammlung enthält einige neue Ideen, z. B.
den "Tod als Fährmann zweier Liebenden aus dem See
bei aufziehendem Gewitter, als Alpenführer u. a.

Regensburg. — König Ludwig von Baiern hat zum
Dombau in Regensburg abermals ein Geschenk von
10,000 Fl. bewilligt; ebenso hat der freigebige Monarch
100 Thlr. zu dem Denkmal für die in den Jahren 1806
bis 1813 in Kassel unter dem französischen Joche Hingerich-
teten Hessen eingcsandt.

Innsbruck. — Hierselbst wird zur Sammlung für
ein zu errichtendes Denkmal aufgefordert, durch welches

Kunst

Berliner

Die neue Börse. (Forts.)

Der Berichterstatter wendet sich nunmehr zu den gro-
ßen Wandgemälden, welche nach den Kompositionen Ä. v.
Klöber's und unter dessen unmittelbarer Leitung ausge-
sührt wurden. Auch hierin findet sich manches Irrtüm-
liche und Mißverständliche, das wir zu berichtigen uns
verpflichtet: fühlen. Er sagt:

„Doch wenden wir uns nun zu den beiden große»
Freskogemälden'), die, der Bestimmung der beiden Saal-

die Jubelfeier der 500 jährigen Vereinigung Tirols mit
Oesterreich in bleibender Erinnerung sestgehalten werden soll.

Hanau. — Hier starb am 25. v. Mts. der Akademie-
Inspektor Th. Pellissier.

Wien. — Zu dem Bau des hiesigen Künstlerhauses
sind schon 100,000 Fl. beisammen, so daß man im kom-
menden Frühjahr mit der Ausführung beginnen kann.

— — Der Bildhauer Kodetzki hieselbst hat bereits
die Modelle der für die österreichische Ruhmeshalle be-
stimmten Standbilder der Generale London und Lasci
sowie des Grafen Rüdiger v. Starheinberg abgeliefert.

Pest. — Hier hat sich ans Anregung des Statt-
halters Grafen Moritz Palffy ein Verein zur Errichtung
einer Votivstatue in riesigen Dimensionen zu Ehren des
heil. Stephan, Königs von Ungarn, gebildet. Die zu
diesem Zweck eröffnete Subskription leitete der Fürstprimas
mit 4000 Fl. ein, welchem sich der Statthalter und andere
Notabilitäten mit namhaften Beträgen anschlossen, sodaß
bereits 7000 Fl. beisammen sind. Diese Statue soll dann
zum Andenken an die künftige Krönung des Kaisers aus-
gestellt werden.

Luino in der Lombardei. — Hier ist ein Semite zur Er-
richtung eines Garibaldi-Monumentes zusammenge-
treten, das in einer kolossalen Bildsäule des italienenischen
Patrioten bestehen soll. Die Namen jener Gemeinden und
Korporationen, welche über 100 Fr. zu diesem Zwecke bei-
steuern, werden in ,den Sockel eingegraben.

Bern. — Am 23. Sept. ist vor dem hiesigen Bundes-
palast das Standbild der „Berna" enthüllt worden. Die
Bildsäule ist ein Meisterwerk des hiesigen Bildhauers
Christen; der Guß wurde in München ausgeführt.

Paris. — Der russische Maler Schwertkoff, von
welchem im diesjährigen pariser Salon eine „Bärenjagd"
ausgestellt war, die viel Aufsehen erregte, ist mit Aus-
malung des Salons „Sport" im neuen Lokale des Jockey-
clubs in Paris beauftragt, welcher mit den Bildnissen
berühmter Renner geschmückt werden soll.

London. — Am 26. v. Mts. legte Mr. Gladstoue
in Burslem, Stafsordshire, den Grundstein zu dem Wedg-
wood-Institut — einem öffentlichen Gebäude, welches eine
Kunstschule, ein Museum und eine freie Bibliothek in sich
fassen soll und von den Bewohnern der Potteries zu
Ehren Jos iah Wedgwood's, dessen Name zu der
Kunst-Industrie jenes Distriktes in so enger Beziehung,
steht, und als ein Denkmal für den Verstorbenen in seiner
Vaterstadt gegründet worden ist. — Zur Erhöhung der
Feier wurde in dem ganzen Bezirke der Tag als Fest- und
Ruhetag beobachtet, und viele Tausende strömten aus den
Nachbarorten in die mit Fahnen und Triumphbogen ge-
schmückte Stadt. Die Hauptredner bei der, Festlichkeit
waren der Schatzkanzler und Earl Granville, deren
Ansprachen sich zumeist auf dem Boden lokaler Interessen
bewegten.

-Kritik.

Kunstschau. '

hälften entsprechend"), auf der> südlichen Seite den „Acker-
bau", auf der nördlichen den „Handel" darstellcn. Ihre
Komposition war wesentlich durch die lange, niedrige Form
der zu bemalenden Fläche bedingt, und so gliedert sich je-
des der Bilder in drei Haupttheile, die unter sich in schö-
ner Beziehung stehen. Nicht nur dein zum Theil allego-
rischen Charakter der Fresken, sondern vor Allem der
zwingenden poetischen Gewalt, die das Alltägliche mit
dem Hauche edleren Lebens durchzieht, verdanken wir es,
 
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