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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 30.1912

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Braungart, Richard: Reinhold Max Eichler
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https://doi.org/10.11588/diglit.7108#0016

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REINHOLD MAX EICHLER-MÜNCHEN.

Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, wie
die Münchner Künstlervereinigung „Die
Scholle" zu ihrem heute so populären Namen
gekommen ist. Vor dreizehn Jahren wars, daß
im Glaspalast eine kleine Anzahl bis dahin meist
nur wenig beachteter Künstler als „Gruppe G"
korporativ ausstellte. Und im gleichen Jahre
noch (1899) hat diese Gruppe den Namen
„Scholle" angenommen. Zwei Verse des Münch-
ner Dichters M. G. Conrad gaben und erklärten
zugleich diesen Namen: „Mußt deine eigene
Scholle beackern, den siebengescheiten Nach-
barn laß gackern!" Man dachte also keineswegs

etwa an eine altbajuvarische Schollen- und
Heimatkunst, was ja schon deshalb widersinnig
gewesen wäre, weil mit einer einzigen Aus-
nahme kein Künstler dieser Gruppe ein Alt-
bayer ist. Man wollte nur ausdrücken, daß,
trotz der Gemeinsamkeit der Interessen in Aus-
stellungssachen, in dieser Gruppe doch jeder
seine besonderen Wege zu gehen und seine
eigene Scholle zu bebauen gewillt sei.

In der Folgezeit hat sich dieses Programm
allerdings insofern nicht immer ganz den ur-
sprünglichen Absichten gemäß verwirklichen
lassen, als die gegenseitigen Beeinflussungen

1912. Vit 1.

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