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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 30.1912

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Mittenzwey, Kuno: Die Bayerische Gewerbeschau in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.7108#0340

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PROF. JOSEF
WACKERLE-
KERLIN.

K. B. PORZELLAN-
MANUFAKTUR.
NYMPHEN BURG.

DIE BAYRISCHE GEWERBESCHAU IN MÜNCHEN.

MAT-OKTOBER 1912.

Wenn man der Bayrischen Gewerbeschau
gerecht werden will, so muß man sich
ihre Absichten und die Bedingungen ihres Zu-
standekommens gegenwärtig halten. In den
bisherigen großen Kunstgewerbeausstellungen,
die als Marksteine in der Geschichte der jungen
Bewegung stehen, dominierte eine Elite von
Künstlern, die sich in bewußten Gegensatz zu
einer traditionslosen Zeit stellten, neue Formen
erstrebten und programmatisch auftraten. Da-
bei war die Gefahr nicht gering, daß regelrechte
Ausstellungsstücke zustande kamen. Bei der

Bayrischen Gewerbeschau sollte diese Gefahr
vermieden werden. „Keine Ausstellung, son-
dern ein Markt" war die Parole. Kein Ver-
sprechen für die Zukunft, sondern ein Abbild
der Produktion, wie sie ist. Gewissermaßen
eine Probe darauf, wieweit die früheren Anre-
gungen gewirkt haben. Damit glitt zugleich das
Hauptinteresse vom entwerfenden Künstler wie-
der zurück auf den ausführenden Produzenten.

Freilich kein Markt im Sinne der liberalen
Nationalökonomie. Das war ja das Unglück,
wodurch im 19. Jahrhundert die gewerbliche

1912. XI. 5.
 
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