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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 30.1912

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Braungart, Richard: Reinhold Max Eichler
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https://doi.org/10.11588/diglit.7108#0028

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Reinhold Max Eickler.

REINHOLD
MAX EICHLER-
MÜNCHEN.

»AM HEU-
STADEL«

PRIVATGALERIE
IN ESSEN.

der straffen, wohlabgewogenen Komposition,
vor allem dem Kolorit mit den bestimmenden
Hauptklängen gelb und rot zuzuschreiben ist.
Man kann dieses Werk ein Glaubensbekenntnis
des Bauernabkömmlings Eichler nennen; und
alle die jubelnden Hymnen, die er vorher (und
nachher) in zahlreichen Einzelwerken der Frucht-
barkeit des ländlichen Bodens und der rot-
Wangigen, derbknochigen Lebenskraft seiner
Bewohner und Bebauer gesungen hat, scheinen
hier in einer Art von Pastoralsymphonie herr-
lich zusammenzuklingen.

Hervorragende dekorative Schöpfungen sind
auch die vier Jahreszeiten am Eingang zur
„Modernen Galerie" in München. Nur schade,

daß die Enge dieses Raumes es nicht zuläßt,
daß man die unbedingt nötige Distanz zu diesen
inhaltlich und malerisch so reichen Bildern ge-
winnt. Höchst reizvoll und originell ist auch
die Umrahmung der Eingangstür der gleichen
Galerie. Neben diesen dekorativen Arbeiten
größeren Formats und Stils erscheinen die zahl-
reichen kleineren Bilder, meist Frühlings- und
Herbstlandschaften mit bunten weiblichen Staf-
fagen, Frühlings- und andere Allegorien, ferner
Porträts und Akte, mehr als Zwischenspiele
oder Vorarbeiten oder wie man sie sonst nen-
nen will. Eines der schönsten und frischesten
dieser Bilder, die „blühende Zeit", besitzt übri-
gens, neben der bekannten „Äpfelkammer",

1912. VII. 2.

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