Benno Elkan—Alsbach i. H.
BENNO ELKAN—ALSBACH. GRABMAL IN GODESBERG a. RH.
nisse aller Kunstepochen so auffallend, soweit
diese die Psyche des Kindes richtig zu erfassen
vermochten. Nur die Darstellung Erwachsener
scheidet sich wesentlich durch den jeweilig ver-
schiedenen Ausdruck der Kultur. Man soll sich
also hüten, etwa bei einer modernen vielflächi-
gen plastischen Darstellung mit dem Namen Ro-
din das Urteil über den Künstler zu sprechen.
Rodin fand nur als erster den unserenEmpfindun-
gen gemäßen Ausdruck, den auch der jüngere
gebrauchen muß, wenn er wahr sprechen will.
Dieser Satz mag auch bei manchen Plaketten
Elkans zur Anwendung kommen. Der Künstler
zeigte auf der letzten graphischen Ausstellung
der Berliner Secession eine Auswahl von Pla-
ketten französischer Staatsmänner(Clemenceau,
Fallieres, Combes, Loubet u. a.), in denen er
in der Schilderung des gallischen Temperaments
ganz selbstverständlich zu Rodin verwandten
Formen gekommen war. Plaketten deutscher
Fabrikherren und Gelehrter zeigen mehr Hilde-
brandische kühle Behandlung, gemäß der Natur
der zu Modellierenden. Stets erfreut die hand-
werkliche Güte der Arbeiten. In sicherer Er-
24
kenntnis des Wesens der Plakette verschmäht
Elkan die besonders bei den Franzosen beliebte
mechanische Maschinenverkleinerung der groß
ausgeführten Modelle. Von Beginn der Arbeit
zwingt er die Gestaltung in ein Wachsmodell
von der Größe der Plakette, läßt von diesem
einen Metallabguß machen und übergeht dann
die rohe Form mit Meißel und Schabeisen,
wählt schließlich sorglich die Patina, bis in
allem der gewollte Ausdruck erreicht ist. Nur
so gibt er das Kunstwerk aus der Hand. Auch
die ferneren Abgüsse unterliegen seiner Korrek-
tur, so daß jedes Stück einen feinen hand-
schriftlichen Reiz atmet. Betrachtet man eine
ganze Reihe dieser Arbeiten, so erstaunt man
über den Reichtum oft monumentaler Charak-
teristik, über die stets neue Einordnung in den
Rahmen, den anmutigen Wechsel der Schrift,
des dekorativen Beiwerks. Auf gleicher Höhe
psychologischer Durchdringung stehen die zahl-
reichen Porträtzeichnungen und Büsten Elkans,
von denen hier die Zeichnung des modernen
Dichters Picard und die Büsten Trübners und
Pascins besonders hervorgehoben seien. Man
darf behaupten, daß Elkan in der meisterlichen
Maske des rumänischen Parisers Pascin das
reifste Werk gelang. — Elkans Streben geht
natürlich über die Porträtkunst hinaus, Als
BENNO ELKAN -ALSBACH. GRABMAL IN KARLSRUHE.
BENNO ELKAN—ALSBACH. GRABMAL IN GODESBERG a. RH.
nisse aller Kunstepochen so auffallend, soweit
diese die Psyche des Kindes richtig zu erfassen
vermochten. Nur die Darstellung Erwachsener
scheidet sich wesentlich durch den jeweilig ver-
schiedenen Ausdruck der Kultur. Man soll sich
also hüten, etwa bei einer modernen vielflächi-
gen plastischen Darstellung mit dem Namen Ro-
din das Urteil über den Künstler zu sprechen.
Rodin fand nur als erster den unserenEmpfindun-
gen gemäßen Ausdruck, den auch der jüngere
gebrauchen muß, wenn er wahr sprechen will.
Dieser Satz mag auch bei manchen Plaketten
Elkans zur Anwendung kommen. Der Künstler
zeigte auf der letzten graphischen Ausstellung
der Berliner Secession eine Auswahl von Pla-
ketten französischer Staatsmänner(Clemenceau,
Fallieres, Combes, Loubet u. a.), in denen er
in der Schilderung des gallischen Temperaments
ganz selbstverständlich zu Rodin verwandten
Formen gekommen war. Plaketten deutscher
Fabrikherren und Gelehrter zeigen mehr Hilde-
brandische kühle Behandlung, gemäß der Natur
der zu Modellierenden. Stets erfreut die hand-
werkliche Güte der Arbeiten. In sicherer Er-
24
kenntnis des Wesens der Plakette verschmäht
Elkan die besonders bei den Franzosen beliebte
mechanische Maschinenverkleinerung der groß
ausgeführten Modelle. Von Beginn der Arbeit
zwingt er die Gestaltung in ein Wachsmodell
von der Größe der Plakette, läßt von diesem
einen Metallabguß machen und übergeht dann
die rohe Form mit Meißel und Schabeisen,
wählt schließlich sorglich die Patina, bis in
allem der gewollte Ausdruck erreicht ist. Nur
so gibt er das Kunstwerk aus der Hand. Auch
die ferneren Abgüsse unterliegen seiner Korrek-
tur, so daß jedes Stück einen feinen hand-
schriftlichen Reiz atmet. Betrachtet man eine
ganze Reihe dieser Arbeiten, so erstaunt man
über den Reichtum oft monumentaler Charak-
teristik, über die stets neue Einordnung in den
Rahmen, den anmutigen Wechsel der Schrift,
des dekorativen Beiwerks. Auf gleicher Höhe
psychologischer Durchdringung stehen die zahl-
reichen Porträtzeichnungen und Büsten Elkans,
von denen hier die Zeichnung des modernen
Dichters Picard und die Büsten Trübners und
Pascins besonders hervorgehoben seien. Man
darf behaupten, daß Elkan in der meisterlichen
Maske des rumänischen Parisers Pascin das
reifste Werk gelang. — Elkans Streben geht
natürlich über die Porträtkunst hinaus, Als
BENNO ELKAN -ALSBACH. GRABMAL IN KARLSRUHE.