DAS VERLANGEN NACH BILDERN.
Bilderhefte für Erwachsene erscheinen in-1
immer größerer Zahl auf dem Büchermarkt
und werden immer mehr begehrt. Mancher
fürchtet davon schon Verflachung, Zerstreuung,
Unbildung. Gewiß, keine Massenerscheinung ist
frei von Gefahren. Wenn aber das generell
gewordene Verlangen, das durchschnittliche
Resultat des Dargebotenen gut ist, muß das
Verlangen der Zeit unterstützt werden. —
Hier ist Optimismus im Recht. Wir können,
dürfen, müssen das Verlangen nach reichillu-
strierten Büchern gutheißen. Die Wandlung,
die sich hier innerhalb der letzten Generation
vollzogen, bedeutet eine Besserung vom Fun-
dament aus. Denn das Fundament der Kunst-
betrachtung, der Kunstliebe, des Verständnisses
ist Anschauung. — Früher schrieb man dicke
Bücher, was die Kunst soll — jetzt sieht man
in dicken Bänden voll Bildern, wie die Kunst
ist. Gott sei Dank.
Die Kunstkritik liegt im Ausscheiden, Aus-
wählen. Der Text suche die Abbildungen best-
möglich zu ergänzen. Das ist die beste Kunst-
zeitschrift, die die beste Auswahl bestmög-
licher Abbildungen von Werken gibt. Nur ein im
Urteilen hilfloses Publikum wird Überwiegen
des Textes verlangen. Das gute, neue Bilder-
buch gibt genügendes Material zur Beurteilung,
EDUARD DOLI.ERSCHEI.I. - PARIS.
Gemälde: »Junge Pariserin«
99
Bilderhefte für Erwachsene erscheinen in-1
immer größerer Zahl auf dem Büchermarkt
und werden immer mehr begehrt. Mancher
fürchtet davon schon Verflachung, Zerstreuung,
Unbildung. Gewiß, keine Massenerscheinung ist
frei von Gefahren. Wenn aber das generell
gewordene Verlangen, das durchschnittliche
Resultat des Dargebotenen gut ist, muß das
Verlangen der Zeit unterstützt werden. —
Hier ist Optimismus im Recht. Wir können,
dürfen, müssen das Verlangen nach reichillu-
strierten Büchern gutheißen. Die Wandlung,
die sich hier innerhalb der letzten Generation
vollzogen, bedeutet eine Besserung vom Fun-
dament aus. Denn das Fundament der Kunst-
betrachtung, der Kunstliebe, des Verständnisses
ist Anschauung. — Früher schrieb man dicke
Bücher, was die Kunst soll — jetzt sieht man
in dicken Bänden voll Bildern, wie die Kunst
ist. Gott sei Dank.
Die Kunstkritik liegt im Ausscheiden, Aus-
wählen. Der Text suche die Abbildungen best-
möglich zu ergänzen. Das ist die beste Kunst-
zeitschrift, die die beste Auswahl bestmög-
licher Abbildungen von Werken gibt. Nur ein im
Urteilen hilfloses Publikum wird Überwiegen
des Textes verlangen. Das gute, neue Bilder-
buch gibt genügendes Material zur Beurteilung,
EDUARD DOLI.ERSCHEI.I. - PARIS.
Gemälde: »Junge Pariserin«
99