Spalierobst.
SPALIEROBST. Wenn eine Stadt, eine Straße
festlich geschmückt werden soll, dann bilden
Laub- und Tannengewinde den Hauptschmuck. Es
wird gewissermaßen ein grünendes Spalier ge-
schaffen. Warum geben wir Fassaden und Fron-
ten, wo es möglich ist, nicht regelmäßig eine ähn-
liche, aber dauernde Verschönerung durch Obst-
spaliere? Wilder Wein und Epheu begrünen zwar
auch die Wände, aber sie decken zu stark und
können den Mauern Schaden bringen. Beim Obst-
spalier ist dies nicht der Fall, da es licht und
luftig gehalten werden und von der Mauer abstehen
muß, weil sonst die Früchte nicht gedeihen. Auch
Abwechslung im Laufe des Jahres bringt das Obst-
spalier: Blütenpracht im Frühjahr, saftiges, üppiges
Grün im Sommer, Früchte im Herbst. Zur ästhe-
tischen Wirkung der Obstspaliere kommt die an-
genehme gesunde und interessante Beschäftigung
der Pflege der Spaliere, dann auch die Freude der
Beobachtung, wie die Früchte heranwachsen, ge-
deihen und endlich die ertragreiche Ernte. Archi-
tekten und Gärtner können überaus viel beitragen
zur Obstspaliervermehrung. Vor allem aber sind
zahlreiche Vorbilder nötig. Zu solchen eignen sich
Schulen, Seminare und ähnliche Institute, die Pfarr-
höfe und Klöster,Lazarette,Genesungsheime u.dergl.
Weiter alle Kasernen, deren bis jerjt im deutschen
Reich ca. hundert mit Spalieren bekleidet wurden.
Abgesehen von der Verschönerung und Belebung
der großen, eintönigen, oft düsteren Flächen und
dem bedeutenden Ertrag, liegt der Vorteil der
Kasernenspaliere darin, daß die Mannschaften das
Kasernenvorbild in ihrer Heimat nachahmen. Auch
andere staatlichen und gemeindlichen Gebäude
sollten als Muster mit Obstanlage ausgestattet
werden. Ebenso Fabrikanlagen und Arbeiterhäuser.
Beiden Pflanzungsarbeiten versäume man nicht,den
unparteiischen Rat der Kreisobstwanderlehrer oder
Bezirks-Obstbaumwärter einzuholen, um Mißgriffe
zu vermeiden. — major v. Spitzel-
MÜNCHEN.
professor
emanuel
von seidl-
müxchex.
»g arten -
salettl«
huthaus
oelsnitz.
SPALIEROBST. Wenn eine Stadt, eine Straße
festlich geschmückt werden soll, dann bilden
Laub- und Tannengewinde den Hauptschmuck. Es
wird gewissermaßen ein grünendes Spalier ge-
schaffen. Warum geben wir Fassaden und Fron-
ten, wo es möglich ist, nicht regelmäßig eine ähn-
liche, aber dauernde Verschönerung durch Obst-
spaliere? Wilder Wein und Epheu begrünen zwar
auch die Wände, aber sie decken zu stark und
können den Mauern Schaden bringen. Beim Obst-
spalier ist dies nicht der Fall, da es licht und
luftig gehalten werden und von der Mauer abstehen
muß, weil sonst die Früchte nicht gedeihen. Auch
Abwechslung im Laufe des Jahres bringt das Obst-
spalier: Blütenpracht im Frühjahr, saftiges, üppiges
Grün im Sommer, Früchte im Herbst. Zur ästhe-
tischen Wirkung der Obstspaliere kommt die an-
genehme gesunde und interessante Beschäftigung
der Pflege der Spaliere, dann auch die Freude der
Beobachtung, wie die Früchte heranwachsen, ge-
deihen und endlich die ertragreiche Ernte. Archi-
tekten und Gärtner können überaus viel beitragen
zur Obstspaliervermehrung. Vor allem aber sind
zahlreiche Vorbilder nötig. Zu solchen eignen sich
Schulen, Seminare und ähnliche Institute, die Pfarr-
höfe und Klöster,Lazarette,Genesungsheime u.dergl.
Weiter alle Kasernen, deren bis jerjt im deutschen
Reich ca. hundert mit Spalieren bekleidet wurden.
Abgesehen von der Verschönerung und Belebung
der großen, eintönigen, oft düsteren Flächen und
dem bedeutenden Ertrag, liegt der Vorteil der
Kasernenspaliere darin, daß die Mannschaften das
Kasernenvorbild in ihrer Heimat nachahmen. Auch
andere staatlichen und gemeindlichen Gebäude
sollten als Muster mit Obstanlage ausgestattet
werden. Ebenso Fabrikanlagen und Arbeiterhäuser.
Beiden Pflanzungsarbeiten versäume man nicht,den
unparteiischen Rat der Kreisobstwanderlehrer oder
Bezirks-Obstbaumwärter einzuholen, um Mißgriffe
zu vermeiden. — major v. Spitzel-
MÜNCHEN.
professor
emanuel
von seidl-
müxchex.
»g arten -
salettl«
huthaus
oelsnitz.