Arbeiter-Möbel von Peter Behrens.
Professor peter behrens—berlin. Sessel und Sofa einer Arbeiterwobnung.
kann auch das Arbeitermöbel des zwanzigsten
Jahrhunderts nur durch die Schöpferkraft des Genies
aus dem unbewußten Drang zum Dasein gehoben
werden. Diese Zusammenhänge und lebendigen
Dogmen sind es, die das Arbeitermöbel des Peter
Behrens zu einem Symptom werden lassen. Dag
der Denker der Tur-
binenfabrik und der Er-
bauer des Mannesmann-
hauses sich um das Ar-
beitermöbel müht, zeigt,
dag die Zeit dafür reif
wurde. Auch er spürt
das Drängen der Masse;
er weig, dag der Stil
des zwanzigsten Jahr-
hunderts vom Willen die-
ser Masse getragen wird.
Wiederum das ist es,
was den metaphysisch
erregten Kunstfreund
sich für das Problem des
modernen Arbeitermö-
bels interessieren und
über die Beteiligung des
Peter Behrens an der
Lösung dieses Prob-
lems sich freuen macht.
— Um noch einige Worte
zu dem Greifbaren zu
sagen. Die Mage der
Münchhausentype soll-
ten aus verschiedenen,
technischen wie rechne-
rischen Gründen mög-
lichst gewahrt bleiben.
Es sollte zugleich, um
den immer wieder vor-
getragenen Wünschen
der Konsumenten zu
professor peter Behrens. Schrank im Wohnzimmer.
gehorchen, die Form der einzelnen Stücke ein
wenig am Körper und im Duktus energischer wer-
den, als das bis dahin die theoretischen Erwä-
gungen glaubten verlangen zu müssen. Dabei sollte
die Wohnung in ihrer Ganzheit als Raum zugleich
lebensfroh und doch arbeitsernst sein. Wie weit
das nun gelang, lehren
die Abbildungen. Das
Holz ist kiefern, braun
gebeizt; die hölzernen
Knöpfe sind schwarz.
Ein grün-grau gestreif-
ter Wollstoff wurde für
die Sitjmöbel verwandt;
vor den Fenstern des
Wohnzimmers hängt ein
einfarbiger, saftig grü-
ner Mohaire, während
für das Schlafzimmer
Leinenstoff bestimmt
wurde. Auf dem Wasch-
tisch und den Nacht-
tischen liegt weiges Li-
noleum. Die Küche ist
kiefern und weig ge-
strichen. ROB. BREUER.
Ä
Diese Möbel sind im
Berliner Gewerkschafts-
haus bis Ende Novem-
ber ausgestellt (gemein-
sam mit der Münch-
hausentype des vorigen"
Jahres). Alle Anfragen
beliebe man zu richten
an die Kommission für
vorbildliche Arbeiter-
wohnungen im Gewerk-
schaftshaus, Berlin SO.
16, Engelufer 15.
i32
Professor peter behrens—berlin. Sessel und Sofa einer Arbeiterwobnung.
kann auch das Arbeitermöbel des zwanzigsten
Jahrhunderts nur durch die Schöpferkraft des Genies
aus dem unbewußten Drang zum Dasein gehoben
werden. Diese Zusammenhänge und lebendigen
Dogmen sind es, die das Arbeitermöbel des Peter
Behrens zu einem Symptom werden lassen. Dag
der Denker der Tur-
binenfabrik und der Er-
bauer des Mannesmann-
hauses sich um das Ar-
beitermöbel müht, zeigt,
dag die Zeit dafür reif
wurde. Auch er spürt
das Drängen der Masse;
er weig, dag der Stil
des zwanzigsten Jahr-
hunderts vom Willen die-
ser Masse getragen wird.
Wiederum das ist es,
was den metaphysisch
erregten Kunstfreund
sich für das Problem des
modernen Arbeitermö-
bels interessieren und
über die Beteiligung des
Peter Behrens an der
Lösung dieses Prob-
lems sich freuen macht.
— Um noch einige Worte
zu dem Greifbaren zu
sagen. Die Mage der
Münchhausentype soll-
ten aus verschiedenen,
technischen wie rechne-
rischen Gründen mög-
lichst gewahrt bleiben.
Es sollte zugleich, um
den immer wieder vor-
getragenen Wünschen
der Konsumenten zu
professor peter Behrens. Schrank im Wohnzimmer.
gehorchen, die Form der einzelnen Stücke ein
wenig am Körper und im Duktus energischer wer-
den, als das bis dahin die theoretischen Erwä-
gungen glaubten verlangen zu müssen. Dabei sollte
die Wohnung in ihrer Ganzheit als Raum zugleich
lebensfroh und doch arbeitsernst sein. Wie weit
das nun gelang, lehren
die Abbildungen. Das
Holz ist kiefern, braun
gebeizt; die hölzernen
Knöpfe sind schwarz.
Ein grün-grau gestreif-
ter Wollstoff wurde für
die Sitjmöbel verwandt;
vor den Fenstern des
Wohnzimmers hängt ein
einfarbiger, saftig grü-
ner Mohaire, während
für das Schlafzimmer
Leinenstoff bestimmt
wurde. Auf dem Wasch-
tisch und den Nacht-
tischen liegt weiges Li-
noleum. Die Küche ist
kiefern und weig ge-
strichen. ROB. BREUER.
Ä
Diese Möbel sind im
Berliner Gewerkschafts-
haus bis Ende Novem-
ber ausgestellt (gemein-
sam mit der Münch-
hausentype des vorigen"
Jahres). Alle Anfragen
beliebe man zu richten
an die Kommission für
vorbildliche Arbeiter-
wohnungen im Gewerk-
schaftshaus, Berlin SO.
16, Engelufer 15.
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