Altes oder Neues sammeln f
EUG. ZAK-
PARIS.
BILDNIS-
STUDIE.
um 5300 Mark, das andre Mal um nur 27 Mark
versteigert. Ein noch größerer Preisunterschied
ist bei Versteigerungen des radierten Selbst-
bildnisses von Rembrandt (B. 22) zu notieren.
Das Blättchen wurde ein Mal mit 41 Mark, auf
der Auktion Gutekunst aber mit 9550 Mark
bezahlt —, also etwa 233mal teurer!
Woher diese Unterschiede? Geringe Preise
werden für Blätter bezahlt, die Kopien sind,
deren Erhaltung mangelhaft, deren Abdrucks-
qualität schlecht — die hohen Preise aber sind
gerechtfertigt, weil sie nur für tadellos erhaltene
Exemplare, für Blätter bezahlt werden, von
denen der planmäßige und sorgfältige Sammler
weiß, daß sie in diesem Zustand nicht noch
einmal existieren oder doch in solchem Zustand
nur in den großen Sammlungen des Staates zu
finden sind. Also nur was museumsfähig, wird
hoch — alles andere nur sehr mäßig bezahlt.
Und die Preise geringwertiger Blätter werden
gewiß nie hoch steigen, den Blättern aber von
hervorragender, tatsächlich „einzigartigerQuali-
tät" stehen immer weitere Preissteigerungen
bevor — je eher sie in unveräußerlichen Samm-
lungen Eingang finden. Es handelt sich hier
durchaus nicht um Liebhaberpreise, sondern um
Notierungen, die mit Börsennotierungen nicht
zu vergleichen sind, nicht einmal mit der wech-
selnden Wertung des Edelmetalls, die ja immer
je nach Erschließung oder Versiechung der
Fundstellen wechselt.
Das Sammeln alter Kunstblätter auf großen
und möglichst raschen und sicheren Gewinn
hin erfordert heute immer viel Geld, sehr viel
Umsicht, Kritik, sehr viel Zeit für sorgfältigste
Vergleichung mit den besten existierenden
373
EUG. ZAK-
PARIS.
BILDNIS-
STUDIE.
um 5300 Mark, das andre Mal um nur 27 Mark
versteigert. Ein noch größerer Preisunterschied
ist bei Versteigerungen des radierten Selbst-
bildnisses von Rembrandt (B. 22) zu notieren.
Das Blättchen wurde ein Mal mit 41 Mark, auf
der Auktion Gutekunst aber mit 9550 Mark
bezahlt —, also etwa 233mal teurer!
Woher diese Unterschiede? Geringe Preise
werden für Blätter bezahlt, die Kopien sind,
deren Erhaltung mangelhaft, deren Abdrucks-
qualität schlecht — die hohen Preise aber sind
gerechtfertigt, weil sie nur für tadellos erhaltene
Exemplare, für Blätter bezahlt werden, von
denen der planmäßige und sorgfältige Sammler
weiß, daß sie in diesem Zustand nicht noch
einmal existieren oder doch in solchem Zustand
nur in den großen Sammlungen des Staates zu
finden sind. Also nur was museumsfähig, wird
hoch — alles andere nur sehr mäßig bezahlt.
Und die Preise geringwertiger Blätter werden
gewiß nie hoch steigen, den Blättern aber von
hervorragender, tatsächlich „einzigartigerQuali-
tät" stehen immer weitere Preissteigerungen
bevor — je eher sie in unveräußerlichen Samm-
lungen Eingang finden. Es handelt sich hier
durchaus nicht um Liebhaberpreise, sondern um
Notierungen, die mit Börsennotierungen nicht
zu vergleichen sind, nicht einmal mit der wech-
selnden Wertung des Edelmetalls, die ja immer
je nach Erschließung oder Versiechung der
Fundstellen wechselt.
Das Sammeln alter Kunstblätter auf großen
und möglichst raschen und sicheren Gewinn
hin erfordert heute immer viel Geld, sehr viel
Umsicht, Kritik, sehr viel Zeit für sorgfältigste
Vergleichung mit den besten existierenden
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