H. ERFURTH-
DRESDEN.
> BILDNIS-
PHÖTOGRAPHIE«
ZU DEN BILDNIS-PHOTOGRAPHIEN VON HUGO ERFURTH.
Mit dem Erstarken der künstlerischen Ten-
denzen innerhalb des Kunstgewerbes
haben auch die Bestrebungen eingesetzt, mit
den Mitteln des photographischen Verfahrens
Resultate von ästhetischen Qualitäten zu er-
zielen. Durch Rückführung der Prozesse auf
ihren ursprünglichen Sinn und Beseitigung aller
fremden Bestandteile ging man allerorten daran,
vor allem die Porträtphotographie wieder zu
einer künstlerisch auffaßbaren Technik, ge-
wissermaßen zu einem indirekt graphischen Ver-
fahren zu erheben. Über die Mittel und Mög-
lichkeiten, die dabei in Frage kommen, ist hier
vor kurzem ausführlich die Rede gewesen. Gute
Beispiele für das, was bei geschickter Aus-
nutzung aller technischen Vorteile und syste-
matischer Schulung des Blickes für die wesent-
lichen Momente zu erreichen ist, geben die Ar-
beiten des Dresdner Lichtbildners H. Erfurth.
Erfassung des Darzustellenden von der als
Wesensausdruck ergiebigsten Seite und mög-
lichst bildmäßige Einordnung dieses Porträt-
wertes in die Umwelt bedingt die eine, Anpassung
des Druckverfahrens an die jeweilige Besonder-
heit des Objekts zum Zweck indirekter Charak-
teristik die andere Hälfte des Vorgehens. Die
persönliche Neigung Erfurths geht stärker nach
der graphischen Seite: der Reiz des Blattes als
solches wird von ihm zuweilen stärker empfun-
den als die Ausdrucksfaktoren des Bildes. Er
sucht der Photographie das Kühle, unpersönlich
Sachliche zu nehmen, besonders seinen Frauen-
381
DRESDEN.
> BILDNIS-
PHÖTOGRAPHIE«
ZU DEN BILDNIS-PHOTOGRAPHIEN VON HUGO ERFURTH.
Mit dem Erstarken der künstlerischen Ten-
denzen innerhalb des Kunstgewerbes
haben auch die Bestrebungen eingesetzt, mit
den Mitteln des photographischen Verfahrens
Resultate von ästhetischen Qualitäten zu er-
zielen. Durch Rückführung der Prozesse auf
ihren ursprünglichen Sinn und Beseitigung aller
fremden Bestandteile ging man allerorten daran,
vor allem die Porträtphotographie wieder zu
einer künstlerisch auffaßbaren Technik, ge-
wissermaßen zu einem indirekt graphischen Ver-
fahren zu erheben. Über die Mittel und Mög-
lichkeiten, die dabei in Frage kommen, ist hier
vor kurzem ausführlich die Rede gewesen. Gute
Beispiele für das, was bei geschickter Aus-
nutzung aller technischen Vorteile und syste-
matischer Schulung des Blickes für die wesent-
lichen Momente zu erreichen ist, geben die Ar-
beiten des Dresdner Lichtbildners H. Erfurth.
Erfassung des Darzustellenden von der als
Wesensausdruck ergiebigsten Seite und mög-
lichst bildmäßige Einordnung dieses Porträt-
wertes in die Umwelt bedingt die eine, Anpassung
des Druckverfahrens an die jeweilige Besonder-
heit des Objekts zum Zweck indirekter Charak-
teristik die andere Hälfte des Vorgehens. Die
persönliche Neigung Erfurths geht stärker nach
der graphischen Seite: der Reiz des Blattes als
solches wird von ihm zuweilen stärker empfun-
den als die Ausdrucksfaktoren des Bildes. Er
sucht der Photographie das Kühle, unpersönlich
Sachliche zu nehmen, besonders seinen Frauen-
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