TOHMI PARZINGER—BERLIN. »VASE«
STAATL. PORZELLAN-MANUF.—BERLIN
LICHT IN NEUEN FASSUNGEN
Licht fassen und führen, ist die Aufgabe des
y Beleuchtungskörpers. Und noch etwas:
er soll sich bei dieser Funktion sachlich und
wohlerzogen verhalten, er soll weder Phrasen
machen und sich ungebührlich in Szene setzen,
noch soll er salopp und nachlässig auftreten;
sondern er soll die gute und gutgeformte Lösung
einer wohntechnischen Aufgabe sein, der Be-
lieferung mit Licht. Darin liegt ein Unterschied
gegen den Lichtträger früherer Zeiten. Denn
da war auch das Licht etwas anderes, etwas
sozusagen Feierlicheres als heute, da die elek-
trische Leitung das Licht mit der gleichen Selbst-
verständlichkeit und Mühelosigkeit hergibt wie
der Wasserkran das Wasser oder der Gashahn
das Brenngas. Kurz: der Beleuchtungskörper
ist Apparat geworden. Daher ist er — minde-
stens in der großen Zahl der täglichen Fälle —
zur Nüchternheit, zu knapper, präziser Dienst-
leistung verpflichtet. Erst von dieser Aufgaben-
stellung aus, die heute allgemein verbindlich ist,
gibt es dann wieder individuelle Unterschiede in
der Konstruktion der Lichtträger. Der Zweck,
die lichttechnischen Bedingungen, das Material
— das sind und bleiben eben Rohstoffe, aus
denen der Konstrukteur seine Form zu ent-
wickeln hat. — Im Falle Otto Rittwegers (der
die hier abgebildeten Lampen der Berliner Firma
Goldschmidt & Schwabe entworfen hat) ist dies
eine innerlich sehr ruhige, völlig geberdenlose
Form, ganz erfüllt von dem schlicht-dienenden
Geiste aller guten modernen Apparatur. . n.
STAATL. PORZELLAN-MANUF.—BERLIN
LICHT IN NEUEN FASSUNGEN
Licht fassen und führen, ist die Aufgabe des
y Beleuchtungskörpers. Und noch etwas:
er soll sich bei dieser Funktion sachlich und
wohlerzogen verhalten, er soll weder Phrasen
machen und sich ungebührlich in Szene setzen,
noch soll er salopp und nachlässig auftreten;
sondern er soll die gute und gutgeformte Lösung
einer wohntechnischen Aufgabe sein, der Be-
lieferung mit Licht. Darin liegt ein Unterschied
gegen den Lichtträger früherer Zeiten. Denn
da war auch das Licht etwas anderes, etwas
sozusagen Feierlicheres als heute, da die elek-
trische Leitung das Licht mit der gleichen Selbst-
verständlichkeit und Mühelosigkeit hergibt wie
der Wasserkran das Wasser oder der Gashahn
das Brenngas. Kurz: der Beleuchtungskörper
ist Apparat geworden. Daher ist er — minde-
stens in der großen Zahl der täglichen Fälle —
zur Nüchternheit, zu knapper, präziser Dienst-
leistung verpflichtet. Erst von dieser Aufgaben-
stellung aus, die heute allgemein verbindlich ist,
gibt es dann wieder individuelle Unterschiede in
der Konstruktion der Lichtträger. Der Zweck,
die lichttechnischen Bedingungen, das Material
— das sind und bleiben eben Rohstoffe, aus
denen der Konstrukteur seine Form zu ent-
wickeln hat. — Im Falle Otto Rittwegers (der
die hier abgebildeten Lampen der Berliner Firma
Goldschmidt & Schwabe entworfen hat) ist dies
eine innerlich sehr ruhige, völlig geberdenlose
Form, ganz erfüllt von dem schlicht-dienenden
Geiste aller guten modernen Apparatur. . n.