Anmerkungen zu Pablo Picasso
die bildplastische Eignung der Dinge, ermöglicht liches oder Landschaft von wenigen Pinsel-
ein Zusammendenken der heterogensten Ge- strichen zehrt? Unnützes Rätselraten. Ob er
bilde, und bevölkert das makellose Weiß der voluminöse Leiber in einem Strich umreißt oder
Leinwand, ehe noch ein Pinselstrich getan, das Auge des Beschauers am Ariadnefaden
Oder seine Phantasie ersinnt im Verlaufe des seiner Phantasie über die Leinwand geleitet:
Schaffens neue Kombinationen, die das ur- Es ist immer der gleiche schöpferische Wille
sprüngliche Vorstellungsbild verdrängen bezw. seiner intuitiven Persönlichkeit am Werk. Der
verändern. Die Grenzformen einer ersten Figur Wechsel der Mittel geht Hand in Hand mit den
suggerieren die Kontur einer zweiten, greifen wechselnden Einfällen einer unversieglichen
ineinander über und bestimmen in melodischer Einbildungskraft.
Verkettung die endgültige Bildgestalt. Picassos Kunst führt jeden Richtungsfanatis-
Cezannes Schaffen war ein zähes Ringen um mus durch ihre wechselvolle Erscheinung glän-
die klare Struktur, die plastische Beschaffenheit, zend ad absurdum. Niemand ist weniger Sklave
das spezifische Volumen der Dinge. Picasso be- starrer Norm als er. Das ungeschriebene Gesetz
mächtigt sich ihrer und zwingt sie von Bild zu bildplastischen Gestaltens ist ihm vitales Be-
Bild zu ewiger Metamorphose. Darum sind dürfnis, doch niemals tyrannische Vorschrift,
selbst die restlosem Spiel der Verwandlung Hat man im Grunde nötig, seine Malereien
unterworfenen Wirklichkeitsmotive nichts we- zu deuten und nach ihrem „Sinn" zu suchen",
niger als abstrakt. wo sehen gleichbedeutendmitverstehen ist?
Wie aber ist's um die in scheinbar launischem „La nature existe, mais ma toile existe aussi".
Wechsel immer wieder auftauchenden realisti- In diesem oft zitierten Satz steckt der ganze
sehen oder klassischen Bilder bestellt? Wie Picasso. Seine Kunst spricht kommentarlos für
um jene graphischen Andeutungen, wo Figür- sich selbst...........,......... h. h.
PABLO PICASSO—PARIS. GEMÄLDE »STILLEBEN«
die bildplastische Eignung der Dinge, ermöglicht liches oder Landschaft von wenigen Pinsel-
ein Zusammendenken der heterogensten Ge- strichen zehrt? Unnützes Rätselraten. Ob er
bilde, und bevölkert das makellose Weiß der voluminöse Leiber in einem Strich umreißt oder
Leinwand, ehe noch ein Pinselstrich getan, das Auge des Beschauers am Ariadnefaden
Oder seine Phantasie ersinnt im Verlaufe des seiner Phantasie über die Leinwand geleitet:
Schaffens neue Kombinationen, die das ur- Es ist immer der gleiche schöpferische Wille
sprüngliche Vorstellungsbild verdrängen bezw. seiner intuitiven Persönlichkeit am Werk. Der
verändern. Die Grenzformen einer ersten Figur Wechsel der Mittel geht Hand in Hand mit den
suggerieren die Kontur einer zweiten, greifen wechselnden Einfällen einer unversieglichen
ineinander über und bestimmen in melodischer Einbildungskraft.
Verkettung die endgültige Bildgestalt. Picassos Kunst führt jeden Richtungsfanatis-
Cezannes Schaffen war ein zähes Ringen um mus durch ihre wechselvolle Erscheinung glän-
die klare Struktur, die plastische Beschaffenheit, zend ad absurdum. Niemand ist weniger Sklave
das spezifische Volumen der Dinge. Picasso be- starrer Norm als er. Das ungeschriebene Gesetz
mächtigt sich ihrer und zwingt sie von Bild zu bildplastischen Gestaltens ist ihm vitales Be-
Bild zu ewiger Metamorphose. Darum sind dürfnis, doch niemals tyrannische Vorschrift,
selbst die restlosem Spiel der Verwandlung Hat man im Grunde nötig, seine Malereien
unterworfenen Wirklichkeitsmotive nichts we- zu deuten und nach ihrem „Sinn" zu suchen",
niger als abstrakt. wo sehen gleichbedeutendmitverstehen ist?
Wie aber ist's um die in scheinbar launischem „La nature existe, mais ma toile existe aussi".
Wechsel immer wieder auftauchenden realisti- In diesem oft zitierten Satz steckt der ganze
sehen oder klassischen Bilder bestellt? Wie Picasso. Seine Kunst spricht kommentarlos für
um jene graphischen Andeutungen, wo Figür- sich selbst...........,......... h. h.
PABLO PICASSO—PARIS. GEMÄLDE »STILLEBEN«