ARCHITEKT FRITZ HÖGER—HAMBURG »HAUPTPORTAL DES RATHAUSES«
DAS NEUE RATHAUS IN RÜSTRINGEN
Ein Rathaus galt es zu bauen für Rüstringen, Einstweilen wurde nur der Teil des Rathauses
die norddeutsche Stadt am Meer, die nicht gebaut, der unbedingt nötig war. Eine Erweite-
ohne Rathaus war, ihrer sogar mehrere hatte; rung auf rückwärtigem Gelände ist möglich und
— zerrissen und behelfsmäßig waren die Be- auch projektiert.
hörden in vier für andere Zwecke gebauten Das „Was" des Bauwerks ist also gar weit
Häusern untergebracht. in die Zukunft schauend erfüllt, in uralter Sach-
Der Wille zum Bau des neuen Rathauses lichkeit, die allen Zeiten eigen war, zu denen
reifte schon kurz vor dem Kriege aus. Daß nun überhaupt von einem Lebens- und Baustil die
in der Nachkriegszeit trotz größter Behinde- Rede war.
rungen das Rathaus gebaut wurde, beweist am Alles ist Struktur, nichts bloße Tektur, —
besten, wie notwendig es war. alles nur Ausdruck der Struktur des Bauwerks,
Der Zufall, daß die Stadt nicht nur eines Wahrheit und eigenes Wesen.
Rathauses, sondern auch eines Wasserturmes Durch das feine Klinkermaterial — ichmöchte
bedurfte, hat zu einer Verbindung von Rathaus den Klinker unseren „Bau-Edelstein" nennen
und Wasserturm geführt. Zwei wichtige Vor- — ist ein wesentlicher Teil der Formensprache
teile haben sich daraus ergeben: und des Ausdrucks des Baues bedingt. Bedingt
Erstens konnte der untere Teil des Wasser- ist hierdurch aber auch die Steigerung des Hand-
turms, der sonst nur toter Leerraum gewesen werks zu zunftmäßiger Höhe,
wäre, nun für die Zwecke des Rathauses aus- Auf dieser Linie entstanden dann auch— aus
genutzt werden. der Begeisterung am Material und am schönen
Und zweitens konnte das Rathaus durch die Handwerk — in den beiden mächtigen Löwen,
Kombination mit dem Wasserturm zur mäch- welche den Haupteingang flankieren, die ersten
tigen Stadtdominante gestaltet werden. Monumental-Klinkerplastiken. . . fritz Höger.
DAS NEUE RATHAUS IN RÜSTRINGEN
Ein Rathaus galt es zu bauen für Rüstringen, Einstweilen wurde nur der Teil des Rathauses
die norddeutsche Stadt am Meer, die nicht gebaut, der unbedingt nötig war. Eine Erweite-
ohne Rathaus war, ihrer sogar mehrere hatte; rung auf rückwärtigem Gelände ist möglich und
— zerrissen und behelfsmäßig waren die Be- auch projektiert.
hörden in vier für andere Zwecke gebauten Das „Was" des Bauwerks ist also gar weit
Häusern untergebracht. in die Zukunft schauend erfüllt, in uralter Sach-
Der Wille zum Bau des neuen Rathauses lichkeit, die allen Zeiten eigen war, zu denen
reifte schon kurz vor dem Kriege aus. Daß nun überhaupt von einem Lebens- und Baustil die
in der Nachkriegszeit trotz größter Behinde- Rede war.
rungen das Rathaus gebaut wurde, beweist am Alles ist Struktur, nichts bloße Tektur, —
besten, wie notwendig es war. alles nur Ausdruck der Struktur des Bauwerks,
Der Zufall, daß die Stadt nicht nur eines Wahrheit und eigenes Wesen.
Rathauses, sondern auch eines Wasserturmes Durch das feine Klinkermaterial — ichmöchte
bedurfte, hat zu einer Verbindung von Rathaus den Klinker unseren „Bau-Edelstein" nennen
und Wasserturm geführt. Zwei wichtige Vor- — ist ein wesentlicher Teil der Formensprache
teile haben sich daraus ergeben: und des Ausdrucks des Baues bedingt. Bedingt
Erstens konnte der untere Teil des Wasser- ist hierdurch aber auch die Steigerung des Hand-
turms, der sonst nur toter Leerraum gewesen werks zu zunftmäßiger Höhe,
wäre, nun für die Zwecke des Rathauses aus- Auf dieser Linie entstanden dann auch— aus
genutzt werden. der Begeisterung am Material und am schönen
Und zweitens konnte das Rathaus durch die Handwerk — in den beiden mächtigen Löwen,
Kombination mit dem Wasserturm zur mäch- welche den Haupteingang flankieren, die ersten
tigen Stadtdominante gestaltet werden. Monumental-Klinkerplastiken. . . fritz Höger.