Der große Bibelleuchter von Benno Elkan
benno elkan. »die prophetin debora« einzelfigur aus dem grossen bibelleuchter
deuteter Beziehung zu einander — reine Span-
nung zwischen dem Ich und dem Nicht-Ich.
Historische Parallelen und religiöse Gedanken
haben bei der Wahl und Gegenüberstellung der
Figuren mitgewirkt, aber sie haben nirgends
das Kunstwerk als solches zu verdrängen ver-
sucht. Alles etwa Lehrhafte lebt nur verhalten
unter der Oberfläche; ohne fühlbaren Rest ist
der geistige Inhalt plastische Formung und Aus-
druck geworden. Wenn der Beweis gefordert
würde, daß auch heute noch das Religiöse
und dasKünstlerische sich untrennbar durch-
dringen und in einer Leistung hohen Ranges
einheitliche Gestalt werden können, — mit
diesem Werk wäre er gegeben. Es schenkt
uns die Erkenntnis der köstlichen Möglichkeit,
die Verschmelzung beider Bereiche in unserer
Seele zu vollziehen; und zugleich den Genuß,
eine durch das antikische Maß gedämpfte Leiden-
schaftlichkeit gotischen Antriebs mitzuerleben.
Glücklicheren Zeiten, die eine tiefe und selbst-
verständliche Einheit des äußeren und inneren
Menschen und seiner Welt besaßen, war eine
solche Synthese kein Problem. Welche Inten-
sität aber der Versenkung und schöpferischen
Anspannung war notwendig, damit in unserer
zerspaltenen Zeit ein Werk wie dieser Leuchter
geschaffen werden konnte! h. k. Zimmermann.
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benno elkan. »die prophetin debora« einzelfigur aus dem grossen bibelleuchter
deuteter Beziehung zu einander — reine Span-
nung zwischen dem Ich und dem Nicht-Ich.
Historische Parallelen und religiöse Gedanken
haben bei der Wahl und Gegenüberstellung der
Figuren mitgewirkt, aber sie haben nirgends
das Kunstwerk als solches zu verdrängen ver-
sucht. Alles etwa Lehrhafte lebt nur verhalten
unter der Oberfläche; ohne fühlbaren Rest ist
der geistige Inhalt plastische Formung und Aus-
druck geworden. Wenn der Beweis gefordert
würde, daß auch heute noch das Religiöse
und dasKünstlerische sich untrennbar durch-
dringen und in einer Leistung hohen Ranges
einheitliche Gestalt werden können, — mit
diesem Werk wäre er gegeben. Es schenkt
uns die Erkenntnis der köstlichen Möglichkeit,
die Verschmelzung beider Bereiche in unserer
Seele zu vollziehen; und zugleich den Genuß,
eine durch das antikische Maß gedämpfte Leiden-
schaftlichkeit gotischen Antriebs mitzuerleben.
Glücklicheren Zeiten, die eine tiefe und selbst-
verständliche Einheit des äußeren und inneren
Menschen und seiner Welt besaßen, war eine
solche Synthese kein Problem. Welche Inten-
sität aber der Versenkung und schöpferischen
Anspannung war notwendig, damit in unserer
zerspaltenen Zeit ein Werk wie dieser Leuchter
geschaffen werden konnte! h. k. Zimmermann.
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