Das Kunstwerk im Raum
erwin von kreibig—münchen gemälde »klostergartenc
zenreichen Wintergarten freudigeren Akzent, klare Ordnung kennzeichnen den Ort, wo sein
Möbel und Bilder gehen harmonische Wechsel- allzubewegter Geist zur Ruhe kommt. Schließ-
beziehungen ein. Mühlers „Nächtliches Bad" lieh sind in der Kuppelhalle Proben des Kunst-
lein Bild, das von dem Berliner Signorelli in- handwerkes — Bucheinbände, Keramiken,
spiriert sein könnte), steht vortrefflich über dem Textil-, Glas-, Metall-, Holz- und Steinarbeiten
dunklen Block eines niedrigen Wandtisches. — in delikater Auswahl serviert. Hier tritt die
In Hohlochs „Wohnhalle" mit gemauertem beträchtlich verbreiterte Basis der Ausstellung
ZiegelkamingelangenBilderwieKretzschmars nochmals deutlich vor Augen. Zahlreichere
farbfrohes „Elbflorenz" und Cassels phan- Probleme, größere Anforderungen hat sie mit
tastische „Waldlandschaft" zu gesteigertem sich gebracht. Manches davon kam zur Lösung,
Eigenleben. Weit über dem Durchschnitt steht etliches blieb Versuch. Arbeit, viel positive
Hans Richters „Repräsentationsraum", in Arbeit steckt im Ganzen, der Niederschlag
dem helle, klar gemaserte Holzwände, silbrig- persönlich vielfach variierten Wirkens und
glänzende Möbel einfachster Konstruktion, ein Schaffens. Aktivität spürt man allerorts, den
Wandschirm aus gestreiftem Glas vornehme zielbewußten Geist der Zusammenfassung von
Kühle verbreiten. An anderer Stelle wird das „Kunst und Leben" schlechthin. In diesem Sinne
aktuelle Gegenwartsproblem: Wie vertragen bedeutet das Dresdner Ausstellungswerk einen
sich alte Möbel mit modernen Bildern? be- Schritt in neues Land......erna v. Watzdorf.
handelt: Lebhaftem Heliotrop der Polster ant- *
Worten starkfarbige — hier einmal in reicher Hier entstand ein Organismus von Räumen,
Anzahl vorhandene — Gemälde ringsum an die ohne Prunk und Prätention nur einem Ziele
an den Wänden. Bewegung, Wärme, Festlich- zustreben: das Kunstwerk wieder an das mensch-
keit durchströmen den Raum. Der Mensch von liehe Heim zu gewöhnen, die Kräfte, die ihm
heute scheint diese „Aktivität des Raumes" verliehen, durch die Wärme eines von einem
nicht mehr zu vertragen. Stille, Sammlung, Künstler gestalteten Raumes zu entbinden, e. h.
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erwin von kreibig—münchen gemälde »klostergartenc
zenreichen Wintergarten freudigeren Akzent, klare Ordnung kennzeichnen den Ort, wo sein
Möbel und Bilder gehen harmonische Wechsel- allzubewegter Geist zur Ruhe kommt. Schließ-
beziehungen ein. Mühlers „Nächtliches Bad" lieh sind in der Kuppelhalle Proben des Kunst-
lein Bild, das von dem Berliner Signorelli in- handwerkes — Bucheinbände, Keramiken,
spiriert sein könnte), steht vortrefflich über dem Textil-, Glas-, Metall-, Holz- und Steinarbeiten
dunklen Block eines niedrigen Wandtisches. — in delikater Auswahl serviert. Hier tritt die
In Hohlochs „Wohnhalle" mit gemauertem beträchtlich verbreiterte Basis der Ausstellung
ZiegelkamingelangenBilderwieKretzschmars nochmals deutlich vor Augen. Zahlreichere
farbfrohes „Elbflorenz" und Cassels phan- Probleme, größere Anforderungen hat sie mit
tastische „Waldlandschaft" zu gesteigertem sich gebracht. Manches davon kam zur Lösung,
Eigenleben. Weit über dem Durchschnitt steht etliches blieb Versuch. Arbeit, viel positive
Hans Richters „Repräsentationsraum", in Arbeit steckt im Ganzen, der Niederschlag
dem helle, klar gemaserte Holzwände, silbrig- persönlich vielfach variierten Wirkens und
glänzende Möbel einfachster Konstruktion, ein Schaffens. Aktivität spürt man allerorts, den
Wandschirm aus gestreiftem Glas vornehme zielbewußten Geist der Zusammenfassung von
Kühle verbreiten. An anderer Stelle wird das „Kunst und Leben" schlechthin. In diesem Sinne
aktuelle Gegenwartsproblem: Wie vertragen bedeutet das Dresdner Ausstellungswerk einen
sich alte Möbel mit modernen Bildern? be- Schritt in neues Land......erna v. Watzdorf.
handelt: Lebhaftem Heliotrop der Polster ant- *
Worten starkfarbige — hier einmal in reicher Hier entstand ein Organismus von Räumen,
Anzahl vorhandene — Gemälde ringsum an die ohne Prunk und Prätention nur einem Ziele
an den Wänden. Bewegung, Wärme, Festlich- zustreben: das Kunstwerk wieder an das mensch-
keit durchströmen den Raum. Der Mensch von liehe Heim zu gewöhnen, die Kräfte, die ihm
heute scheint diese „Aktivität des Raumes" verliehen, durch die Wärme eines von einem
nicht mehr zu vertragen. Stille, Sammlung, Künstler gestalteten Raumes zu entbinden, e. h.
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