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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 68.1931

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Sutter, Otto Ernst: Lobpreis des Zeichnens
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https://doi.org/10.11588/diglit.9248#0369

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Lobpreis des Zeichnens

lebendiges Vergnügen — aber um vieles lei-
denschaftlicher treibt es mich, zu zeichnen.
Über dem Zeichnen einer Landschaft vergessen
sich Zeit und Alltagsbeschwer. Immer weiß der
zeichnende Stift gleich attraktiv zu fesseln.

Zweierlei, von verschiedenen Polen strö-
mende Züge pflegen den soziologischen Gehalt
einer guten Zeichnung zu bestimmen. Sie ist
volkstümlich, wie eine Erzählung, die anhebt:
„Es war einmal..." und gleichzeitig doch wohl-
tuend exklusiv im Sinne einer stillen vornehmen

Verhaltenheit. Nichts von spektakelnder Auf-
dringlichkeit — aber gesammelt, ausgewichtet.

Viel mehr als es für gewöhnlich geschieht,
sollten öffentliche Galerien die Schätze ihrer
Mappen zur Schau bringen, in denen Radier-
ungen, Bleistiftzeichnungen, Kohlenskizzen auf-
bewahrt werden, Vor allem den Augen der
„Laien" haben diese Blätter häufig beträchtlich
mehr zu sagen als Gemälde. Und fast immer
enthüllt sich der Künstler in der Zeichnung am
persönlichsten..........oito ernst sutter.

FRITZ KOELLE. »BERGARBEITER-KIND«
 
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