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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 68.1931

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Born, Wolfgang: Das Wiener Stadion
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https://doi.org/10.11588/diglit.9248#0391

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ARCHITEKT O. E. SCHWEIZER »BLICK VOM SPIEGELTEICH«

DAS WIENER STADION

VON WOLFGANG BORN

I

m Oktober 1928 beschloß der Gemeinderat werden, daß das neue Stadion in Verbindung
von Wien die Errichtung einer Stadionanlage, mit der schon vorhandenen Trabrennbahn und
Aus einem auf vier Architekten beschränkten dem Rennplatz der Freudenau sowie dem Golf-
Ideenwettbewerb , den daraufhin das Stadt- platz einen einheitlichen Sportgürtel von groß-
bauamt ausschrieb, ging der Professor an der artigem Ausmaß bilden würde. Die dagegen in
Technischen Hochschule in Karlsruhe i. B. Otto der Öffentlichkeit erhobenen Einwände, daß
Ernst Schweizer als Sieger hervor. Schweizer, der Charakter des Naturparkes, der den Prater
von Geburt Württemberger, ist erst 41 Jahre auszeichnet, erhebliche Einbuße leiden würde,
alt. Er war Schüler Theodor Fischers in Mün- wurden von den verantwortlichen Stellen als
chen, kam 1925 nach Nürnberg, wo er als nicht stichhaltig abgelehnt.

Leiter einer Neubauabteilung des Hochbau- Der Bau wurde im September 1929 begonnen,

wesens zunächst ein Arbeitsamt, dann ein Pia- Fast ein halbes Jahr verging mit der Rodung

netarium und schließlich im Jahre 1927 das des Geländes, der Schaffung von Zufahrtswegen

städtische Stadion zu bauen hatte. Anfang 1929 und andern Vorbereitungen. Der Rohbau war im

erhielt er den Auftrag für den Großbau einer Oktober 1930 fertiggestellt, der innere Ausbau

Milchzentrale in Nürnberg und gleichzeitig die und die Vollendungsarbeiten wurden im Anfang

Wettbewerbseinladung für das Wiener Stadion. Juli 1931 abgeschlossen, so daß die feierliche

Als Platz für das Gebäude wählte der Ma- Eröffnung programmgemäß am 11. Juli statt-

gistrat den Prater, da kein anderes Gelände finden konnte. — Die Baukosten betragen

verfügbar war, das den räumlichen Anforde- 6 600 000 Schillinge (Österreich. Währung). Das

rungen bei verkehrstechnisch und landschaftlich Stadion gehört der Gemeinde Wien, die die

gleich günstigen Bedingungen entsprochen hätte. Kosten getragen hat, wird jedoch von einer eigens

Außerdem konnte dafür ins Treffen geführt gegründeten Betriebsgesellschaft verwaltet.

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