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Ness, Wolfgang
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 2): Stadt Hannover — Braunschweig, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.44415#0060

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ORTSKARTE 12
471 BEMERODE/472 WÜLFERODE/
45 VINNHORST

Bemerode
Der gesamte historische Ortskern von Beme-
rode wurde aufgrund der erhaltenen Straßen-
und Parzellenstruktur, sowie einem Großteil
von vorhandener alter Gebäudesubstanz als
denkmalpflegerischer Interessenbereich ge-
kennzeichnet.
Das Rittergut I ist mit seinem Wohnhaus, zwei
Wirtschaftsgebäuden und dem großen Park-
gelände als Gruppe baulicher Anlagen ausge-
wiesen. An der Brabeckstraße sind einige wei-
tere Gebäude, die z.T. zu den Rittergütern ge-
hören, wegen ihrer städtebaulichen und bau-
geschichtlichen Bedeutung als Denkmale ge-
kennzeichnet. Gegenüber der Kapelle und
dem Armenhaus ist an der Wülfeler Straße ei-
ne der wegen ihrer Geschlossenheit und Voll-
ständigkeit bedeutendsten Hofanlagen Han-
novers ausgewiesen.
Den Ortseingang im Westen und den Aus-
gang im Norden bestimmen städtebaulich ei-
ne Scheune aus dem Anfang des 19. Jh.,
gleichzeitig das älteste Wirtschaftsgebäude
Bemerodes, und ein kleines Anbauernhaus,
das wohl um 1850 errichtet wurde. Um die
Jahrhundertwende entsteht im Westen des
Dorfes eine kleine Siedlung, die mit städti-
schen Wohnformen und Haustypen die erste
Ortserweiterung des Dorfes Bemerode dar-
stellt.
Wülferode
Wülferode ist, wohl hauptsächlich wegen der
abseitigen Lage östlich des Kronsberges, das
einzige nach Hannover eingemeindete Dorf,
das noch keine größere Erweiterungen erfah-
ren hat. Denkmalpflegerisches Interesse gilt
aus diesem Grund dem gesamten alten Orts-
bereich.
Dem Dorfkern, der sich im Norden um die klei-
ne Fachwerkkapelle gruppiert, kommt mit sei-
nen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus

Fachwerk, die alle aus dem 18. und frühen
19.Jh. stammen, besondere Bedeutung zu. Er
ist für Hannover der wohl geschlossenste und
am besten erhaltene Dorfbereich. Zu der süd-
lich anschließenden Gruppe baulicher Anla-
gen an der Bockmerholzstraße, ausschließ-
lich Backsteinbauten, gehört das Försterhaus
als ältester Ziegelbau der hannoverschen
Dörfer.
An der westlichen Ortsausfahrt wurde im drit-
ten Viertel des 19. Jh. der jetzige Friedhof
angelegt, der mit seiner schönen Backstein-
mauer und den schmiedeeisernen Grabein-
fassungen eine besondere Kostbarkeit unter
Hannovers Friedhöfen darstellt.
Vinnhorst
Die Karte zeigt den Stadtteil Vinnhorst mit ei-
nem Ausschnitt vom Stadtteil Nordhafen im
Westen.
Auch in Vinnhorst läßt die relativ geringe
Denkmaldichte im alten Dorfbereich Rück-
schlüsse auf den starken Veränderungsgrad
in diesem Bereich zu. Lediglich einige heraus-
ragende Einzelobjekte, überwiegend Fach-
werkbauten, sind erhalten, darunter eine
Scheune von 1734 (Alt Vinnhorst 125) und
das ehemalige Hirtenhaus von 1707/1835
(Wischkämpe 19). Die Anlage der Bahnlinie
(1890) und des Mittellandkanals (1916/17)
schuf auch in Vinnhorst günstige Vorausset-
zungen für eine Industrieansiedlung. Von den
östlich des Dorfes entstandenen weiträumi-
gen Anlagen sind die beiden Verwaltungsge-
bäude an der Beneckeallee (Nr. 22, Architekt
H. Poelzig und Nr. 40, Architekt Kersjis) als
besonders herausragende Bauten ins Denk-
malverzeichnis aufgenommen worden.
Auffällig ist am Mittellandkanal die Vielzahl der
qualitätvollen Brücken, die ohne Ausnahme
als Baudenkmale ausgewiesen sind.
Im Stadtteil Nordhafen liegt an der Schulen-
burger Landstraße das ehemalige Alters- und
Pflegeheim der Stadt Hannover, das 1906
nach Plänen von Wolff und Ruprecht ent-
stand.

Kartengrundlage: Ausschnitt aus der Stadtkarte Hannover 1:10000
Vervielfältigung mit Genehmigung der Landeshauptstadt Hannover - Stadtvermessungsamt -
vom 30. 8.1985

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