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Twachtmann-Schlichter, Anke [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0047
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Christus für uns Alle“ und ein etwas außerhalb südlich gelegenes, in das Jahr 1887
datiertes Kreuz mit der Inschrift: „Im Kreuz ist Heil“. Ebenfalls sind diese schlichten
Wege- und Flurkreuze auch in Bavenstedt, Drispenstedt, Himmelsthür, Itzum, Moritz-
berg am Steinberg und Sorsum zu finden. Überwiegend stammen sie aus dem 19. Jh.
Ein aufwändiger gestalteter Typus eines Wegekreuzes (mit Corpus Christi), in das Jahr
1748 datiert, findet sich in Einum, an der B 6 (Alte Heerstraße). Auf einem Sockel erhebt
sich das aus einem stilisierten Baumstamm wachsende Kreuz mit dem Corpus Christi.
Unterhalb der Füße des Gekreuzigten steht auf einem Astvorsprung der vergoldete
Kelch für das Blut Christi. Gebetsinschriften begleiten die Darstellung. Den gleichen
Kreuztypus findet man in Hildesheim, Alfelder Straße (Vier Linden), und in Sorsum,
Brückenstraße. Typische Beispiele des 19./20. Jh. sind die Kreuze Triftstraße/Ecke
Johannes-Müller-Straße, in der Neuhofer Straße, Am Hafersiek/Ecke Dethmarstraße
und in Einum in der Lindenstraße/Ecke Alte Heerstraße. Die Kreuze mit dem Corpus
Christi sind vielfach mit einer Verdachung versehen. Die zum Teil auf einem Sockel ste-
henden Kreuze werden von Inschriften begleitet.
Ein anderer Typus ist der Breitpfeilerbildstock, der sich im weiteren Stadtgebiet von
Hildesheim findet. Auf einem relativ breiten Sockel erhebt sich ein Aufsatz, meist mit
einer Nische versehen, für christliche Darstellungen, Figuren oder Inschriften. Ein schö-
nes Beispiel ist der Breitpfeilerbildstock in Itzum, Fuchsberg-/Ecke St. Georgstraße, aus
Sandstein aus dem Jahre 1882. Leider fehlt heute die Figur in der Muschelnische. Im-
posant ist das große abschließende Sandsteinkreuz. Das so genannte Hobergsche
Kreuz in Einum, Lindenstraße/Ecke An der Klus, adaptiert die Form eines Andachts-
häuschens in romanisch-byzantinischem Stil mit traditionellem Aufbau eines Bildstockes
mit Sockel und Nische. In der Nische ist Christus als Guter Hirte dargestellt. Weitere Bild-
stöcke finden sich in Himmelsthür, Untere Dorfstraße, und in Ochtersum, Am Burghof 1.
Interessante Beispiele figuraler Bildstöcke sind zum einen in Itzum, an der Grie, zum
anderen in Uppen, B 6/Ecke Uppener Pass, zu sehen. In Itzum erhebt sich auf einem
breiten Sockel die Figur der Maria mit dem Christuskind. Die Skulptur ist polychrom
gefasst und in das Jahr 1862 datiert. Zu einer im 18. Jh. beliebten und weit verbreiteten
Heiligendarstellung gehört die des hl. Johannes von Nepomuk in Uppen. Die Figur ist in
das 18. Jh. zu datieren und bereits transloziert.
Eine Sonderstellung nimmt der Kreuzstein ein, der wie auch der Bildstock als Sühne-
zeichen, als Erinnerung an Geschehnisse wie beispielsweise Mord oder Unfall diente.
Zwei noch überkommene Beispiele haben sich in Einum (Große Barnte), und der so
genannte Glockenstein, ein Gedenkstein, der ebenfalls transloziert wurde, erhalten.

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