wände wurde einheitlich das Material Sandstein
verwandt. Die im Wesentlichen aus vier Bau-
körpern kreuzförmig angeordnete Anlage setzt
sich nach Osten aus dem ehemaligen „Alten
Schlafhaus“ und nach Norden aus dem ehema-
ligen „Neuen Schlafhaus“ von 1748-49 zusam-
men. Lediglich im nördlichen Flügel existieren
noch Reste eines historischen Gewölbekellers.
Zu der Gruppe baulicher Anlagen gehören wei-
terhin das ehemalige Konventorium, der süd-
liche Flügel bildet heute die Verbindung zur Kir-
che. Der westliche Erweiterungsflügel um-
schließt hakenförmig den ehemaligen Wirt-
schaftshof des Klosters. Anhand des unter-
schiedlichen Bruchsteinmauerwerks sieht man
dem Erweiterungsbau durchaus sein jüngeres
Entstehungsdatum an. Nach einer starken
Bautätigkeit im 18. Jh. fiel das Magdalenen-
kloster ebenfalls dem Luftangriff von 1945 zum
Opfer. 1952 begann der Wiederaufbau durch
den Caritasverband.
Mit der Nutzung der bis 1815 leerstehenden St.
Magdalenenkirche durch die kath. Pfarrge-
meinde St. Michaelis kam auch die Frage nach
einem adäquaten Gemeindefriedhof auf. Zwar
existierte vormals ein Friedhof nördlich und süd-
lich der St. Magdalenenkirche, dieser war je-
doch zum einen den Schwestern vorbehalten,
zum anderen bedeutenden Bürgern der Stadt,
wie dem Maler Joseph Gregor Winck (1710-
1781). Laut Vertrag vom 31.07.1830 wurde der
zum klösterlichen Vorwerk der Lademühle
gehörige so genannte „Weinberg“ als Begräb-
nisstätte von ungefähr zwei Morgen Größe,
nördlich des ehemaligen Befestigungsringes an
der heutigen Schützenallee, zur Verfügung
gestellt. Auf dem Magdalenenfriedhof, Schüt-
zenallee, sind Grabstätten für die Stadt bedeu-
tender Persönlichkeiten und Familien, wie bei-
spielsweise dem Gründer der Pelizaeus-
Sammlung Wilhelm Pelizaeus (1851-1930),
angelegt. Durch Grundstücksankäufe ver-
größert wird der Magdalenenfriedhof nach wie
vor für Bestattungen genutzt.
Alter Markt
Der parallel zum Pfaffenstieg verlaufende Stra-
ßenzug Alter Markt stößt im Westen auf das
Michaeliskloster und findet östlich durch das in
den 90er Jahren des 20. Jh. neu errichtete
Kaiserhaus seinen Abschluss, wodurch hier in
gewisser Weise eine neue Platzsituation ge-
schaffen wurde. Vor dem Krieg führte die
Verbindung vom Alten Markt über die Ecke-
mekerstraße direkt auf die St. Andreaskirche
und damit auf den Andreasmarkt zu.
Die schwere Bombardierung im März 1945
hatte die flächendeckende Zerstörung fast aller
Fachwerkbauten der Altstadt Hildesheims zur
Folge. Somit ist auch in dem Bereich um den
Alten Markt und St. Andreas ein geringer
Bestand ausgewiesener Denkmale der Zeit vor
dem Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen. Einzi-
ges Relikt am Alten Markt ist die ehemalige
Kemenate Alter Markt 70, vor der Neuordnung
der Grundstücksgrenzen Langer Hagen 21. Der
schlichte spätgotische Bruchsteinbau ist in
seinen Ausmaßen ein relativ kleines, unter-
Hildesheim, Alter Markt 70, Kemenate
107
verwandt. Die im Wesentlichen aus vier Bau-
körpern kreuzförmig angeordnete Anlage setzt
sich nach Osten aus dem ehemaligen „Alten
Schlafhaus“ und nach Norden aus dem ehema-
ligen „Neuen Schlafhaus“ von 1748-49 zusam-
men. Lediglich im nördlichen Flügel existieren
noch Reste eines historischen Gewölbekellers.
Zu der Gruppe baulicher Anlagen gehören wei-
terhin das ehemalige Konventorium, der süd-
liche Flügel bildet heute die Verbindung zur Kir-
che. Der westliche Erweiterungsflügel um-
schließt hakenförmig den ehemaligen Wirt-
schaftshof des Klosters. Anhand des unter-
schiedlichen Bruchsteinmauerwerks sieht man
dem Erweiterungsbau durchaus sein jüngeres
Entstehungsdatum an. Nach einer starken
Bautätigkeit im 18. Jh. fiel das Magdalenen-
kloster ebenfalls dem Luftangriff von 1945 zum
Opfer. 1952 begann der Wiederaufbau durch
den Caritasverband.
Mit der Nutzung der bis 1815 leerstehenden St.
Magdalenenkirche durch die kath. Pfarrge-
meinde St. Michaelis kam auch die Frage nach
einem adäquaten Gemeindefriedhof auf. Zwar
existierte vormals ein Friedhof nördlich und süd-
lich der St. Magdalenenkirche, dieser war je-
doch zum einen den Schwestern vorbehalten,
zum anderen bedeutenden Bürgern der Stadt,
wie dem Maler Joseph Gregor Winck (1710-
1781). Laut Vertrag vom 31.07.1830 wurde der
zum klösterlichen Vorwerk der Lademühle
gehörige so genannte „Weinberg“ als Begräb-
nisstätte von ungefähr zwei Morgen Größe,
nördlich des ehemaligen Befestigungsringes an
der heutigen Schützenallee, zur Verfügung
gestellt. Auf dem Magdalenenfriedhof, Schüt-
zenallee, sind Grabstätten für die Stadt bedeu-
tender Persönlichkeiten und Familien, wie bei-
spielsweise dem Gründer der Pelizaeus-
Sammlung Wilhelm Pelizaeus (1851-1930),
angelegt. Durch Grundstücksankäufe ver-
größert wird der Magdalenenfriedhof nach wie
vor für Bestattungen genutzt.
Alter Markt
Der parallel zum Pfaffenstieg verlaufende Stra-
ßenzug Alter Markt stößt im Westen auf das
Michaeliskloster und findet östlich durch das in
den 90er Jahren des 20. Jh. neu errichtete
Kaiserhaus seinen Abschluss, wodurch hier in
gewisser Weise eine neue Platzsituation ge-
schaffen wurde. Vor dem Krieg führte die
Verbindung vom Alten Markt über die Ecke-
mekerstraße direkt auf die St. Andreaskirche
und damit auf den Andreasmarkt zu.
Die schwere Bombardierung im März 1945
hatte die flächendeckende Zerstörung fast aller
Fachwerkbauten der Altstadt Hildesheims zur
Folge. Somit ist auch in dem Bereich um den
Alten Markt und St. Andreas ein geringer
Bestand ausgewiesener Denkmale der Zeit vor
dem Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen. Einzi-
ges Relikt am Alten Markt ist die ehemalige
Kemenate Alter Markt 70, vor der Neuordnung
der Grundstücksgrenzen Langer Hagen 21. Der
schlichte spätgotische Bruchsteinbau ist in
seinen Ausmaßen ein relativ kleines, unter-
Hildesheim, Alter Markt 70, Kemenate
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