die Übertragung des Münzrechtes vom
Landesherren, dem Bischof, der bis dahin das
alleinige Recht besaß. Der Stadt Hildesheim
gelang es im Jahre 1300 sich dieses auch wei-
terhin umstrittene Privileg zu sichern. Neben
dem in der Städtischen Münze geprägten Geld
waren auch die Prägungen des Bischofs im
Umlauf. Allerdings verweigerte die Stadt die
Einrichtung einer Bischöflichen Münze in ihrem
Hoheitsbereich. Um 1530 wurde die „Alte Mün-
ze“ eingerichtet. Im Zuge eines umfassenden
Umbaus kurz nach 1800 gestaltete man den
Bruchsteinbau zu Wohnzwecken um. Eine Auf-
stockung des Gebäudes und damit die Ein-
bringung einer weiteren Fensterreihe erfolgte
beim Wiederaufbau 1947. Zwei spitzbogige
Türen und darüber liegend vier hohe, zweibah-
nig unterteilte Rundbogenfenster nebst einem
tiefer herabreichendem Fenster auf der linken
Seite gliedern die Traufseite zur Straße.
Westlich schließt sich die mit einem datierten
Schlussstein von 1530 im Torbogen versehene
Toreinfahrt an.
Andreasplatz
Die platzbegrenzende Gestaltung des Andreas-
platzes fand an der Südseite 1972 ihren Ab-
schluss, die nördliche Seite wurde im Jahr 2000
verändert. Obwohl eine vollständige Zerstörung
dieses Wohngebietes um St. Andreas im März
1945 erfolgte, ist der Bereich auch mit seiner
heutigen geschlossenen Bebauung um die
Andreasstraße noch eine der Traditionsinseln
der Altstadt.
Östlich der „Alten Münze“ schließt das Pfarr-
haus, Andreasplatz 5/6, die südliche Randbe-
bauung ab. 1951/52 wurde der dreigeschos-
sige, verputzte Massivbau auf hohem Natur-
steinsockel und vorgelegter doppelläufiger
Freitreppe von dem Hildesheimer Architekten
August Albert Steinborn in traditionalistischer
Gestaltung erbaut. Fensterachsen in Verbin-
dung mit Werkstein gliedern die Fassade und
den westlichen Erker. Als breites Band zieren
Sgraffitti zwischen den Fenstern das Oberge-
schoss. Ornamentale Darstellungen wechseln
sich mit den Abbildungen der vier Evangelisten
ab. Am westlichen Anbau ist der hl. Andreas,
ebenfalls in Sgraffitotechnik, dargestellt. Östlich
ist ein polygonaler Treppenturm angesetzt.
Zeugniswert für den innerstädtischen Wieder-
aufbau besitzt das Stadtviertel an der Andreas-
kirche, Andreas-, Eckemeker-, Altstädter Sto-
benstraße und Kardinal-Bertram-Straße. Nach
der völligen Zerstörung im März 1945 dieser für
die Hildesheimer Fachwerkstadt typischen Be-
bauung mit kleinen Häusern auf schmalen
Parzellen mit Innenhöfen entstanden neuzeit-
liche Häuserzeilen im Geschosswohnungsbau.
Man versuchte die einst raumbildenden Platz-
wände des Marktes ebenso wie das mittel-
alterliche Straßenbild nachzuempfinden, ohne
einen historisierenden Wiederaufbau zu verfol-
gen. Dabei wurde die Straßenführung der
Rolandstraße und des nördlich anschließenden
Langen Hagen, heute Kardinal-Bertram-Straße,
verändert, um so eine der Nord-Süd-Achsen zu
schaffen. Eine offene Zeilenbebauung ist in den
Hildesheim, An der Alten Münze 11, ehemalige Städtische Münze
■ ®
III
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r
Illi JL
Hildesheim, Andreasplatz 5/6, Pfarrhaus
111
Landesherren, dem Bischof, der bis dahin das
alleinige Recht besaß. Der Stadt Hildesheim
gelang es im Jahre 1300 sich dieses auch wei-
terhin umstrittene Privileg zu sichern. Neben
dem in der Städtischen Münze geprägten Geld
waren auch die Prägungen des Bischofs im
Umlauf. Allerdings verweigerte die Stadt die
Einrichtung einer Bischöflichen Münze in ihrem
Hoheitsbereich. Um 1530 wurde die „Alte Mün-
ze“ eingerichtet. Im Zuge eines umfassenden
Umbaus kurz nach 1800 gestaltete man den
Bruchsteinbau zu Wohnzwecken um. Eine Auf-
stockung des Gebäudes und damit die Ein-
bringung einer weiteren Fensterreihe erfolgte
beim Wiederaufbau 1947. Zwei spitzbogige
Türen und darüber liegend vier hohe, zweibah-
nig unterteilte Rundbogenfenster nebst einem
tiefer herabreichendem Fenster auf der linken
Seite gliedern die Traufseite zur Straße.
Westlich schließt sich die mit einem datierten
Schlussstein von 1530 im Torbogen versehene
Toreinfahrt an.
Andreasplatz
Die platzbegrenzende Gestaltung des Andreas-
platzes fand an der Südseite 1972 ihren Ab-
schluss, die nördliche Seite wurde im Jahr 2000
verändert. Obwohl eine vollständige Zerstörung
dieses Wohngebietes um St. Andreas im März
1945 erfolgte, ist der Bereich auch mit seiner
heutigen geschlossenen Bebauung um die
Andreasstraße noch eine der Traditionsinseln
der Altstadt.
Östlich der „Alten Münze“ schließt das Pfarr-
haus, Andreasplatz 5/6, die südliche Randbe-
bauung ab. 1951/52 wurde der dreigeschos-
sige, verputzte Massivbau auf hohem Natur-
steinsockel und vorgelegter doppelläufiger
Freitreppe von dem Hildesheimer Architekten
August Albert Steinborn in traditionalistischer
Gestaltung erbaut. Fensterachsen in Verbin-
dung mit Werkstein gliedern die Fassade und
den westlichen Erker. Als breites Band zieren
Sgraffitti zwischen den Fenstern das Oberge-
schoss. Ornamentale Darstellungen wechseln
sich mit den Abbildungen der vier Evangelisten
ab. Am westlichen Anbau ist der hl. Andreas,
ebenfalls in Sgraffitotechnik, dargestellt. Östlich
ist ein polygonaler Treppenturm angesetzt.
Zeugniswert für den innerstädtischen Wieder-
aufbau besitzt das Stadtviertel an der Andreas-
kirche, Andreas-, Eckemeker-, Altstädter Sto-
benstraße und Kardinal-Bertram-Straße. Nach
der völligen Zerstörung im März 1945 dieser für
die Hildesheimer Fachwerkstadt typischen Be-
bauung mit kleinen Häusern auf schmalen
Parzellen mit Innenhöfen entstanden neuzeit-
liche Häuserzeilen im Geschosswohnungsbau.
Man versuchte die einst raumbildenden Platz-
wände des Marktes ebenso wie das mittel-
alterliche Straßenbild nachzuempfinden, ohne
einen historisierenden Wiederaufbau zu verfol-
gen. Dabei wurde die Straßenführung der
Rolandstraße und des nördlich anschließenden
Langen Hagen, heute Kardinal-Bertram-Straße,
verändert, um so eine der Nord-Süd-Achsen zu
schaffen. Eine offene Zeilenbebauung ist in den
Hildesheim, An der Alten Münze 11, ehemalige Städtische Münze
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Hildesheim, Andreasplatz 5/6, Pfarrhaus
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