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Twachtmann-Schlichter, Anke [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0137
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Hildesheim, Neue Straße 21, Portal

Hildesheim, Neue Straße 21, ehemalige Dominikaner-Klosterkirche St. Paulus


darüber befindliche Rankengitter ein mächtiger
Steingiebel abschließt. Fortgesetzt wird das
Portal zu beiden Seiten von einer circa 150 cm
hohen Steinmauer. Zwei Statuen flankieren den
Eingang am West- und Ostflügel.

Ehemalige Dominikaner-Klosterkirche
St. Paulus
Die ehemalige Dominikaner-Klosterkirche St. Pau-
lus, Neue Straße 21, westlich zum Vorderen
Brühl liegend, wurde 1234 in Zusammenhang
mit einer Klostergründung errichtet, später je-
doch zerstört und durch eine dreischiffige, flach
gedeckte Hallenkirche mit einem 1428 errich-
teten Dachreiter ersetzt. Den nachträglich
hinzugefügten vierjochigen, polygonalen Chor
mit darunter liegender Krypta vollendete man
1480. Im Zuge der Reformation wurde die
Kirche protestantisch, 1806 profaniert. Es folgte
die Nutzung des Baus als Exerzierhaus, Korn-
speicher und Stadthalle, verbunden mit erheb-
lichen baulichen Eingriffen. Bei dem Bomben-
angriff des 22. März 1945 wurde die Kirche bis
auf die Außenmauern vollständig zerstört und
seit 1981 unter Verwendung der alten Bausubs-
tanz in ein Altenheim umgebaut. Trägerin ist
ebenfalls die Kongregation der Barmherzigen
Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul. Der
heutige Baukörper aus Sandsteinquader-
mauerwerk, der auch im Äußeren seine profane
Nutzung erkennen lässt, ist in seinem Erschei-
nungsbild einer Hallenkirche nachempfunden.
Vor allem am Chor spiegeln sich die durch Um-
nutzung ergebenden baulichen Veränderungen
wider. Das Langhaus wird nördlich und südlich
durch aneinander gereihte Querdächer ergänzt.
Strukturiert wird der Chor durch Strebepfeiler,
ein umlaufendes Kaffgesims und auf Konsolen
angebrachten Figuren. Die spitzbogigen Fens-
ter weisen rekonstruiertes, vorgeblendetes
Maßwerk auf, darunter befinden sich in der
Sockelzone Fenster aus heutiger Zeit mit
schlichter Einfassung. Auf den Orden der
Barmherzigen Schwestern verweist das Wap-
penmedaillon über dem spitzbogigen Haupt-

Hildesheim, Neue Straße 22-24


Hildesheim, Neue Straße 1-2a


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